Auf gluehenden Kohlen
mit nach hinten«, sagte Geary, als er an Peter vorbeiging. Clara stand der Mund sperrangelweit offen. Geary war fast außer Sichtweise, als ihr einfiel, dass sie ihn an seinen ersten Termin vor Gericht erinnern wollte.
»Ich weiß, Clara. Lenny Boudreau um 10 Uhr 15 in Richter Staleys Saal«, erklärte Geary, ohne sich umzusehen. Clara blieb der Mund noch weiter offen stehen. »Stellen Sie keine Anrufe für mich durch, bevor Peter und ich nicht fertig sind.«
Geary schloss die Tür hinter ihnen und ging an seinen Aktenschrank, während Peter in einem Sessel Platz nahm. »Clara denkt, ohne sie hätte ich meinen Stundenplan nicht im Kopf«, meinte Geary, als er auf der Suche nach der Akte Boudreau seinen Aktenschrank durchkramte. »Ich lasse sie bei ihrer Überzeugung. So fühlt sie sich unentbehrlich.«
Gearys Miene hellte sich auf, als er die Akte fand. »Na, hat Dick die Lage gerettet?« fragte er, während er sich hinter seinem Schreibtisch niederließ.
»Nein, aber es hat so was ähnliches wie einen Durchbruch in dem Fall gegeben.«
Geary f üllte das Zimmer mit einer dichten Rauchwolke, als Peter ihm von dem Treffen im Büro der Bundesanwaltschaft, von seiner Begegnung mit Christopher Mammon und von allem berichtete, was er über Steve Mancini wusste.
»Mancini, hä?« brummte Geary nachdenklich, als Peter geendet hatte. »Das traue ich ihm ohne weiteres zu.« »Meine Schwierigkeit ist, wie ich ohne Mammon als Zeugen beweisen will, dass Steve die Whiley ermordet hat, und wie ich für Gary einen neuen Prozess bekomme mit der Begründung, dass die O'Shay Entlastungsmaterial geheim gehalten hat. Das Justizministerium hat in der Sache Verschwiegenheit angeordnet, es besteht für mich also keine Möglichkeit, ohne ein größeres Verfahren an die DEA-Berichte zu kommen, und die O'Shay gibt bestimmt nicht zu, was sie gemacht hat. Nach Mammons Verschwinden habe ich meinen Hauptzeugen verloren. Und außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass alle Exemplare der Berichte vernichtet sind.«
»Sie stecken ohne Frage in Schwierigkeiten«, stimmte Geary zu. Peter seufzte. »Ich habe nur ein paar Tage Zeit, bis das Strafmaßverfahren losgeht. Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben zu beweisen, dass die Whiley der CRI war.«
Peter bemerkte pl ötzlich, dass Geary einen verträumten Blick in den Augen und die Andeutung eines Lächelns auf den Lippen hatte. Die Zigarette, für den Augenblick vergessen, baumelte zwischen seinen nikotingelben Fingern, die Asche blätterte ab und fiel auf den Teppich. Auf einmal gluckste Geary in sich hinein. »Rebecca hat Mist gebaut.« »Wieso?« fragte Peter begierig.
»Na los, denken Sie nach. Wenn ein alter Trunkenbold wie ich es rauskriegt, sollte ein nüchterner junger Bursche wie Sie doch in der Lage sein, den Fall in Null Komma nichts zu knacken. Ich gebe Ihnen einen Fingerzeig. Es gibt einen Zeugen, der die O'Shay zu Fall bringen kann.«
Peter ging alles durch, was er wusst e, während Geary seine Anstrengungen mit Schadenfreude beobachtete. Schließlich gab Peter auf. »Oje! Die jüngere Generation«, gackerte Geary. »Schnauze, Arnos. Ich habe meinen Sinn für Humor verloren.«
Geary setzte sich auf und blies eine dicke Rauchwolke über den Schreibtisch. Peter hustete.
»Entspannen Sie sich, dann hören Sie genau zu. Ich werde Ihnen erzählen, wie wir diesen Fall aufdröseln können.«
2
Earl Ridgely machte ein überraschtes Gesicht, als er mit Becky O'Shay ins Dienstzimmer des Bezirksrichters Brett Staley kam und neben dem Schreibtisch des Richters Peter Haie und Arnos Geary sitzen sah.
»Was liegt vor, Brett?« fragte Ridgely.
»Was ziemlich Unerfreuliches, Earl. Aber warum nehmen Sie und Miss O' Shay nicht Platz, dann kann ich Mr. Haie die Angelegenheit erklären lassen.«
Becky O'Shay hatte bemerkt, dass der Richter den Blickkontakt mit ihr gemieden hatte. Sie sah argwöhnisch zu Peter hinüber, sagte aber nichts.
»Am Sonntag machte ich eine sehr alarmierende Entdeckung, Mr. Ridgely«, sagte Peter. »Beinahe zufällig habe ich erfahren, dass Miss O'Shay Entlastungsmaterial zurückgehalten hat, das den ganzen Fall Harmon in einem andern Licht erscheinen lässt.« »Earl, das ist Blödsinn«, sagte Miss O'Shay verächtlich. »Was am Sonntag wirklich passiert ist, ist folgendes: Mr. Haie hat sich in Kevin Booths Zimmer im Krankenhaus geschlichen und wurde festgenommen. Ich bereite eine Beschwerde bei der Anwaltskammer vor. Ich weiß nicht, was für eine Geschichte er
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