Auf gluehenden Kohlen
sich zusammengereimt hat, aber auf diese Art will er sich an mir rächen, weil ich sein Verhalten der Ethikkommission gemeldet habe.« »Warum hören wir uns nicht an, was Peter zu sagen hat, Becky?« schlug Ridgely vor. Miss O'Shay setzte zu einem Protest an. Dann dämmerte ihr plötzlich, warum sie sich in Richter Staleys und nicht in Richter Kuffels Dienstzimmer versammelt hatten, und sie wurde blass.
»Becky weiß seit einigen Monaten, dass Sandra Whiley in einem Fall, in den Christopher Mammon, Kevin Booth, Rafael Vargas und ein sehr mächtiges kolumbianisches Drogenkartell verwickelt sind, als DEA-Informantin gearbeitet hat, und sie hat diese Information der Verteidigung vors ätzlich verheimlicht«, sagte Peter.
»Ist das wahr?« fragte Ridgely sie.
»Earl, das ist Unsinn«, antwortete Miss O'Shay aufgebracht und zu laut.
»Ich nehme an, ich bin auch verrückt, wenn ich Ihnen unterstelle, dass Sie die Vorverhandlung gegen Booth und Mammon manipuliert haben?« sagte Peter. »Ich bin sicher, ihr Chef wird mit Interesse zur Kenntnis nehmen, dass Sie Richter Staley mitgeteilt haben, Mr. Ridgely sei über Ihren Deal mit dem Justizministerium eingehend unterrichtet.«
»Welchen Deal?« fragte Ridgely Becky O'Shay.
»Miss O'Shay kam mit Steve Mancini und einem Beamten aus dem Justizministerium in Washington, D. C. vor der Vorverhandlung gegen Christopher Mammon und Kevin Booth zu mir«, antwortete Richter Staley. »Miss O'Shay sagte mir, Sie hätten einem Plan zugestimmt, nach dem ich Kevin Booths Fall bei der Anhörung abweisen solle, damit eine Geheimoperation der Bundespolizei nicht in Gefahr geriete.«
»Ich habe was?«
»Sie haben mir versichert, dass Ihr Plan Mr. Ridgelys Billigung hat, nicht wahr, Miss O'Shay?« fragte Richter Staley.
»Earl, es war keine Zeit, Sie ausfindig zu machen«, sagte die O' Shay verzweifelt. »Wir sollten nicht mal über die Sache reden. Wir könnten eine wichtige Geheimoperation gefährden.«
»Kann mir jemand erklären, was hier eigentlich vorgeht?« fragte Ridgely.
»Die Bundespolizei hatte einen Drogendeal im Visier, der auf dem Whitaker-State-Campus steigen sollte«, erklärte Peter. »Der Deal wurde dazu benutzt, um einem Undercoveragenten zu helfen, in ein kolumbianisches Drogenkartell einzudringen. Dann verpatzten die Campuswachleute die ganze Angelegenheit, indem sie Booth und Mammon festnahmen.
Sie waren auf Urlaub und nicht in der Stadt, deshalb nahm die DEA mit Becky Kontakt auf. Sie sollte erreichen, dass Booth wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Bundespolizei heckte einen Plan aus, wie bei Booths Vorverhandlung getrickst wer- den sollte. Becky belog Richter Staley und sagte, sie h ätte die ganze Sache mit Ihnen geklärt.
Als Gary wegen des Mordes an Sandra Whiley verhaftet wurde, wusst e Becky, dass das Opfer Informantin gewesen war. Sie war von der DEA instruiert worden und hatte sogar zwei DEA-Berichte über den Whitaker-State-Fall an Steve Mancini geschickt, als sie an der Schiebung herumknobelten. Ich kam durch Zufall hinter die Berichte, und Becky überredete Steve, sie zu vernichten und abzustreiten, dass er sie je gesehen hätte. Sie wusste, dass Richter Kuffel den Schuldspruch gegen Gary aufheben muss, wenn er von ihrer Täuschung erfährt.«
»Ich kann's nicht glauben«, erklärte Earl Ridgely völlig verständnislos.
»Es gibt noch mehr und schlimmeres, als was ich Ihnen schon erzählt habe.«
Peter machte eine Pause und sah Becky direkt an. Er wollte jetzt zu einem Bluff greifen und hoffte, Becky sah nicht, wie gro ß seine Angst war, dass er falsch getippt hatte.
»Steve Mancini hat Gary Harmons Verteidigung vom Beginn des Prozesses an sabotiert. Die Berichte zu vernichten war nur seine letzte Aktion, zuvor hatte er bereits mehrere andere Dinge getan, um sicherzustellen, dass Gary schuldig gesprochen wurde. Ich habe nur nicht verstanden, warum er seinen Schwager in die Todeszelle schicken wollte. Aber Becky weiß die Lösung dieses Rätsels, nicht wahr?«
»Ich... ich weiß nicht, wovon Sie reden.« »Warum sollte Steve wohl die DEA-Berichte für Sie vernichten, Becky? Warum sollten Sie ihm vertrauen, dass er das tat, statt mit Beweisen zu mir zu laufen, die Gary ein neues Verfahren eintragen würden? Sie wussten, dass Steve einen Grund hatte, warum er Garys Schuldspruch wollte. Sie wussten, dass Steve nach Ihrer Pfeife tanzen musste oder seine Entlarvung riskierte. Sie wussten, dass Steve Mancini mit Sandra Whiley zusammen war, kurz
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