Auf gluehenden Kohlen
an einen einsamen Ort wie diesen hier zu locken und Sie nur vom Hals zu schaffen, ehe Sie irgendwelche Scherereien anrichten könnten.«
Mammon lie ß Peter eine Weile darüber nachdenken. Dann trat er einen Schritt nach vorn. Er hatte etwas Kleines und Schwarzes in der Hand. Peter wich wiederum zurück und stieß hart gegen die Seite seines Wagens. Mammon hob die Hand und richtete den Gegenstand auf Peter. O Gott, dachte Peter. Lass mich nicht jetzt sterben.
Ich bin noch nicht mal drei ßig. Dann klappte ein Teil des Gegenstandes herunter und enthüllte irgendetwas Glänzendes. »Sie können sich abregen«, sagte Mammon. »Ich werde Sie nicht umbringen. Ich bin Polizist.“
Es dauerte einen Moment, bis Peter die Worte kapierte. Etwa dieselbe Zeit brauchte sein Gehirn, bis es den Gegenstand in Mammons Hand als Lederetui f ür eine Polizeimarke erkannte. Peter plumpste gegen seinen Wagen, ohne dessen Halt er auf den staubigen, mit Steinen übersäten Boden gesunken wäre. »Jetzt hören Sie gut zu«, erklärte Mammon. »Wenn Sie die Wahrheit erfahren wollen, müssen Sie mir garantieren, dass Sie nie, niemals jemandem von dieser Begegnung erzählen.« »Wovon sprechen Sie?«
»Ich bin Undercoveragent in einer Operation, die mittlerweile seit zwei Jahren läuft. Sobald wir unser Gespräch beendet haben, verlasse ich diesen Kontinent. Niemand bei der DEA wird Ihnen meine Existenz bestätigen. Sie können unter Strafandrohung die Vorlage von Beweismitteln fordern, bis Sie alt und grau sind, aber Sie werden keine Spur von mir in irgendeiner der Akten finden, die Sie durchsuchen. Also, Sie spielen hier nach meinen Regeln, oder ich verschwinde, und Sie werden nie erfahren, was mit Sandra Whiley passiert ist.«
»Ich... ich habe also keine andere Wahl.« »Stimmt. Und noch etwas sollten Sie wissen. Sie und Ihr Vater haben ein paar Leute stinksauer gemacht. Ich habe Instruktionen von ganz oben, mich von Ihnen so weit fernzuhalten, wie ich nur kann.«
»Warum sind Sie dann hier?«
Mammon holte tief Luft. Eine Sekunde lang spiegelte seine Miene Zweifel wider.
»Wegen Gary. Diese arme Sau. Ohne mich säße er nicht in dieser Klemme. Ich hatte gehofft, er würde freigesprochen werden. Dann hätte ich ihn vergessen können. Aber jetzt... Wenn er hingerichtet würde, wäre es meine Schuld.« »Was meinen Sie damit?«
»Kevin Booth hat 'ne Zeitlang in Seattle gewohnt. Ein Bekannter von ihm arbeitete für Rafael Vargas, der für ein kolumbianisches Kartell Kokain in die nordwestlichen Pazifikstaaten schmuggelt. Kevin lernte Vargas kennen und verdiente sich als Pusher ein Taschengeld. Als er letztes Jahr beschloss, wieder nach Whitaker zu ziehen, bat Vargas ihn, ein Vertriebsnetz aufzubauen. Vor ungefähr acht oder neun Monaten wurde Sandra Whiley dabei geschnappt, als sie gerade Kokain an einen von Booths Kunden liefern wollte. Die örtlichen Behörden hatten keine Ahnung, für wen Booth arbeitete. Aber die Whiley plauderte alles aus. Einer der Polizeibeamten aus Whitaker rief die Polizeibehörde des Staates Oregon an, und sie nahmen Kontakt mit uns auf. Die OSP wusste, dass wir in die Organisation, für die Vargas arbeitete, einzudringen versuchten. Bis wir diese Lücke fanden, waren wir gegen eine Betonmauer gelaufen.
Ich habe zwei Jahre unter v ölliger Tarnung zugebracht, nur eine Vergangenheit aufgebaut und Kontakte herzustellen versucht. Dann wurde ich hierher versetzt, um in Booths Nähe zu kommen und ihn in eine Situation zu zwingen, wo er mich mit Vargas bekannt machen musste.«
»Hat die Whiley gewusst, wer Sie sind?«
»Nein. Das konnten wir nicht riskieren. Sie dachte, ich arbeite fürs organisierte Verbrechen. Ihre Anweisung war, mich zu unterstützen, damit die DEA mich und Booths Gruppe verhaften könnte. An dem Abend, als Booth und ich am Whitaker State festgenommen wurden, wartete ich darauf, dass die Whiley mir dreißigtausend Dollar für die zwei Kilo Koks brachte, die im Wagen gefunden wurden. Dieses Geschäft sollte mir Glaubwürdigkeit verschaffen, wenn ich um eine Menge der Größenordnung verhandeln würde, die angetan wäre, Vargas aus der Reserve zu locken. Unsere Festnahme war Pech, und sie passierte zu einer ausgesprochen ungünstigen Zeit. Ich musste in Vargas' Augen glaubwürdig bleiben, deshalb wurde verabredet, dass Booth seine Vorverhandlung gewinnen und ich meine verlieren sollte.« »Einen Moment mal. Was meinen Sie damit, man hat verabredet, dass Booth seine Vorverhandlung gewinnt?«
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