Auf gluehenden Kohlen
Dann war sie in Peters Armen, und ihr Körper zitterte, während sie an seiner Schulter schluchzte. Er ließ zu, dass sie sich an ihn lehnte, aber er hatte Angst, sie in die Arme zu schließen. Er roch Donnas Haar und spürte ihre Brüste, die sich gegen ihn drängten. Peter hielt den Atem an und gab ihr schließlich ein paar sanfte Klapse auf den Rücken. »Tut mir leid«, brachte Donna heraus und machte sich plötzlich los. »Es wird alles wieder gut«, erwiderte er lahm. »Ich muss mich in den Griff bekommen«, antwortete sie, und wischte sich die Augen. Dann hielt sie darin inne und ergriff Peters Hand. »Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich Ihnen dankbar dafür bin, wie hart Sie für Gary arbeiten. Er vertraut Ihnen wirklich.« Donna drückte Peters Hand und hielt sie einen Moment, dann ließ sie sie los. Ihre Hand fühlte sich warm an, und ihre Nähe löste in ihm eine Mischung aus Verlegenheit und sexuellem Verlangen aus. Peter spürte, wie er rot wurde. Beide blickten zu Boden. Donna trat einen Schritt zurück.
»Erzählen Sie bitte Steve, was passiert ist«, sagte Peter. »Ich muss ihn sprechen, sobald er zurück ist.« »Ich rufe ihn in seinem Motel an.«
Mancinis wohnten nicht weit von Peter entfernt, und er war zu Fu ß gegangen. Seit seinem Lauf hatte es sich abgekühlt, die Luft war angenehm. Er brauchte ein paar Querstraßen, um sein sexuelles Verlangen abzuschütteln und sich wieder auf Garys Probleme zu konzentrieren, doch ab und zu wanderten seine Gedanken zurück zu Donna.
Achtzehntes Kapitel
1
»Was hat er gesagt?« fragte Earl Ridgely den Mann in dem grauen Nadelstreifenanzug.
»Was haben Sie erwartet, Mr. Ridgely?« antwortete Frank Ketchell. Ketchell, Detektiv bei der Staatlichen Justizbehörde, war hochgewachsen, grauhaarig und hatte ein markantes Kinn und leuchtend blaue Augen, die Frauen hinrissen, aber sein gutes Aussehen hatte ihm bei Eimer Maddox nicht im geringsten genutzt. Nachdem er den ganzen Samstagmorgen mit dem Mann geredet hatte, von dem Kevin Booth angezündet worden war, war Ketchell zu diesem Treffen am Spätnachmittag nach Whitaker gefahren. »Maddox fand die ganze Sache wahnsinnig komisch. Er konnte sich immer wieder vor Lachen kaum halten, wenn er beschrieb, wie der brennende Booth herum hüpfte und sich auf dem Boden wälzte.« »Du lieber Gott«, sagte Becky O'Shay und schüttelte vor Abscheu den Kopf.
»Was Maddox verwirrt hat, war nur, dass der Aufseher ihn erst in seine Zelle steckte, ehe er Booth beisprang. Sie fanden ein Messer, als sie ihn durchsuchten. Ich nehme an, er wollte Booth erledigen, als der Aufseher in die Zelle ging, um das Feuer zu löschen.« »Wie meinte er sich denn aus der Geschichte raus winden zu können?« fragte Miss O'Shay ungläubig.
»Ich glaube, der Gedanke kam ihm gar nicht. So wie er zu mir sagte, als ich ihm einen Deal anbot: Was wollen Sie denn machen, wenn ich Ihnen nicht helfe? Mir noch 'n paar Jahre mehr aufbrummen? Maddox und ein Kumpel von ihm waren über ein Jahr auf Tour, sind im ganzen Land herumgefahren, haben Banken ausgeraubt und Leute umgelegt. In Tennessee sitzt er bereits dreimal hintereinander lebenslänglich ab, anschließend erwartet ihn das Bundesgefängnis für einen Bankraub in Idaho, in Stark sieht er der Todesstrafe für einen Raubmord entgegen, und dann warten noch vier Staaten darauf, ihn endlich in die Mache nehmen zu können.« »Warum hat er's dann getan?“
Ketchell zuckte die Schultern. »Er hat Frau und Kind im Staat Washington. Ich habe gehört, er liebt seinen kleinen Jungen. Vielleicht hat jemand versprochen, sich um sie zu kümmern.« »Wer?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich weiß, Sie wollen Gary Harmon in die Sache verwickelt sehen. Das FBI würde mit Vergnügen hören, dass es jemand aus der Organisation war, für die Rafael Vargas arbeitet. Aber ich muss Ihnen sagen, im Augenblick gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass außer Maddox noch andere Leute damit zu tun haben.«
»Jemand hat doch das Benzin und die Streichhölzer rein geschmuggelt.«
»Ja, sicher. Aber Maddox könnte Booth auch zu seinem eigenen Amüsement oder wegen einer realen oder eingebildeten Beleidigung angezündet haben.«
»Wie hat er das Benzin, die Streichhölzer und das Messer in den Sicherheitstrakt reingekriegt? Was für eine Sicherheit haben die den da in Stark?« fragte Becky O'Shay. »Menschliche Sicherheit.«
Ridgely seufzte. »Ich denke, es würde helfen, wenn man rausbekäme, wer Maddox das Zeug beschafft
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