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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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vertreten hast?« Peter war baff. »Du weißt davon?«
    »Niemand gibt einen Job bei Haie, Greaves auf, um für Arnos Geary zu arbeiten. Ich war gleich von Anfang an misstrauisch.« »Wer hat dir denn erzählt, was passiert war?«
    »Becky.«
    »Wann hat sie es dir erzählt?« fragte Peter, der überlegte, wie lange Becky schon von seiner Schande wusste.
    »Ich weiß nicht mehr genau, aber es ist ein paar Wochen her. Es war irgendwann nach der Klagevernehmung. Ich dachte mir, du würdest es mir schon noch erzählen, wenn du meintest, ich müsste es wissen.« Plötzlich wurde Peter etwas klar. »Du wusstest von dem Fall Elliot und wolltest trotzdem, dass ich dein Partner werde? « »Jeder macht mal Mist, Pete. Ich habe nicht vor, dich nach einem einzigen Fall zu beurteilen. Du bist ein aufgeweckter Bursche, und wir kommen miteinander zurecht. Das zählt.« Peter fühlte, dass ungeheure Dankbarkeit in ihm aufstieg. Nach so viel Ablehnung waren Steves Worte richtige Heilpflaster. »Danke. Du weißt gar nicht, wie sehr ich so ein Vertrauensvotum zu schätzen weiß.«
    »Mann, ich sage, was ich denke. So, und nun lass uns wieder auf Garys Prozess zurückkommen. Hast du mit Becky mal über einen Schuldhandel gesprochen?« »Einen Schuldhandel? Nein.«
    »Nach diesen neuen Entwicklungen solltest du dir das mal überlegen.«
    »Du denkst doch nicht etwa, Gary ist schuldig, oder?« »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass er ein Spanner ist. Und guck dir an, wie er über dieses Mädchen im Stallion hergefallen ist. Gary denkt nicht wie wir. Er ist impulsiv.«
    »Mann Gottes, Steve, ich weiß nicht...«
    »Ich sage ja nicht, dass du ihn für geisteskrank erklären sollst. Ich schlage nur vor, du erkundest mit Becky mal die Möglichkeit. Nach dem, was du mir erzählst, läuft die Sache nicht allzu gut. Du willst doch nicht, dass Gary hingerichtet wird, oder?« »Ich muss über das Ganze nachdenken.«
    »Natürlich. Ich erwarte nicht, dass du das jetzt gleich entscheidest.« Mancini wuchtete seine Aktentasche auf den Schreibtisch. Peter erhob sich. »Danke, dass du mit mir geredet hast. Und danke, dass du mir die Stange hältst.« »Raus hier«, antwortete Mancini mit einem Lachen.
    »Ach, noch was. Dieser Detektiv, Barney Pullen, ist der eigentlich wirklich gut?« »Warum fragst du?«
    »Ich habe den Eindruck, er tut überhaupt nichts. Wenn ich ihn mal ans Telefon kriege, was nicht oft passiert, sagt er, er sei am Ermitteln, aber ich habe erst sehr wenige Berichte bekommen, und die waren nicht viel wert. Langsam werde ich unruhig.« »Wenn du nicht zufrieden bist, warum feuerst du ihn dann nicht und heuerst einen von den anderen Typen an, die ich dir genannt habe?« »Die haben keine Zeit. Der eine, der für Sissler arbeitet, sagt, dass er seit Februar ausschließlich für sie tätig ist.“
    »Das wusste ich nicht.« »Yeah. Und der andere...« »Mike Compton?« »Richtig. Der ist nach Pendleton gezogen.« »Im Ernst?« »Es ist sowieso zu spät, jetzt noch die Ermittler zu wechseln. Jemand Neues würde viel zu lange brauchen, um sich mit dem Fall vertraut zu machen. Bis der auf Touren kommt, ist der Prozess vorbei.« »Du hast recht. Hör zu, ich werd mal mit Barney telefonieren. Was meinst du dazu?« »Das wäre prima.«
    Peter schloss Steves Tür und ging zurück in sein Büro. Garys Aussichten deprimierten ihn, aber er würde Becky erst mal noch nicht um einen Schuldhandel angehen. Wenn freilich alles noch viel schlechter liefe, würde er sich die Möglichkeit überlegen müssen.

Neunzehntes Kapitel
1
    Jeden Morgen holten die Wachen Gary erst dann aus der Verwahrzelle, wenn alle Geschworenen im Juryzimmer waren, damit sie ihn nicht in Handschellen sahen. Harmons hatten f ür ihren Sohn einen konservativen blauen und einen konservativen grauen Anzug gekauft, und er sah darin sehr hübsch aus. Anwalt und Mandant hatten sich eine Tag für Tag gleiche Prozedur angewöhnt. Wenn Gary Platz genommen hatte, sagte Peter ihm, wie gut er in dem Anzug aussah. Gary strahlte dann, und Peter fragte Gary, wie er sich fühle. Gary antwortete, er fühle sich gut. Schließlich ermahnte Peter Gary, schön gerade zu sitzen, den Zeugen zuzuhören und sich Notizen zu machen, und Gary wurde dann sehr ernst und blätterte seinen Notizblock zu einer leeren Seite um.
    Becky O'Shay pr äsentierte ihre Zeugen in chronologischer Reihenfolge. Am ersten Tag der Beweisaufnahme begann sie mit Karen Nix, die der Jury von

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