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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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wäre mit Mrs. Polinsky in der Jury besser dran, und Miss O'Shay würde ihm eine rechtliche Grundlage nennen müssen, warum sie die Frau hinauswerfen wollte, oder die widersetzliche Hausfrau würde zu den Richtern von Gary Harmon gehören. »Ich habe eine Sache, über die ich kurz sprechen möchte«, sagte Becky. »Vor mehreren Wochen haben wir einen Gefängnisinsassen verhört, der behauptete, der Beschuldigte hätte ihm gegenüber ein Geständnis abgelegt.«
    »Haben Sie die Verteidigung davon in Kenntnis gesetzt?« fragte der Richter.
    »Aber ja. Mr. Booth erwartet ein Verfahren wegen schwerer Drogenvergehen und hat einen Grund zu versuchen, sich bei unserer Behörde einzuschmeicheln, deshalb habe ich von ihm einen Beweis für seine Geschichte verlangt. Den haben wir gerade erhalten.« Miss O'Shay überreichte Peter und dem Richter die Kopie eines Dokuments.
    »Was zum Teufel ist das denn?« fragte Peter, kaum dass er es überflogen hatte.
    »Es ist ein Bericht aus dem FBI-Labor in Washington, D. C. Wir hatten ein Beil dorthin geschickt, das wir in einem Regenabzugskanal auf dem Campus vom Whitaker State gefunden haben. Genau dort, wo Mr. Harmon es, wie er Kevin Booth erzählte, weggeworfen hatte, nachdem er Sandra Whiley abge schlachtet hatte. Vom Stiel waren die Fingerabdr ücke abgewischt, aber Sandra Whileys Blut und Haare finden sich an der Klinge.«
    Als Peter seine Stimme wiedergefunden hatte, erkl ärte er: »Ich beantrage, dass dieses Beweisstück nicht zugelassen wird. Dies ist eine klare Verletzung der Offenlegungsstatuten. Das Beil hätte der Verteidigung sofort zugänglich gemacht werden müssen, als es gefunden wurde, damit wir durch unsere eigenen Fachleute Untersuchungen an dem Blut und den Haaren hätten durchführen lassen können.«
    Miss O'Shay l ächelte Peter honigsüß an. »Ich glaube nicht, dass wir die Offenlegungsstatuten verletzt haben. Sie verlangen von der Strafverfolgungsbehörde nur, die Existenz von Beweisstücken offenzulegen, die wir in das Verfahren einzubringen beabsichtigen. Ich hatte nicht die Absicht, dieses Beil als Beweisstück vorzulegen, ehe ich nicht sicher war, dass es mit diesem Fall irgendwie zusammenhängt, und überzeugt war ich erst, als ich den FBI-Bericht las. Schließlich ist Kevin Booth ein Verbrecher, Peter. Wir waren nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt, wenn er behauptet, Ihr Mandant habe ihm ein Geständnis abgelegt. Das heißt, bis jetzt.«
2
    »Tempo, Tempo, Booth«, befahl der Aufseher, als Kevin Booth sich zum zweiten Mal einseifte. »Wir sind hier nicht im Kurbad.«
    Booth fielen ein paar deftige Erwiderungen ein, aber er traute sich nicht, sie dem einsf ünfundneunzig langen und hundertfünfzehn Kilo schweren Vollzugsbeamten zu geben, der unmittelbar außerhalb des Gitters neben der Dusche herumhing. Insassen des Sicherheitstrakts des Gefängnisses von Stark durften nur zweimal die Woche duschen, und das waren köstliche Augenblicke für Booth.
    Wenig sp äter drehte der Aufseher das heiße Wasser ab, und Booth kreischte auf. Der Wächter bog sich vor Lachen, und Booth schluckte ein »Arschloch« runter, das sicherlich zu einer teuflischen Strafe geführt haben würde.
    »Ich hab dir gesagt, du sollst dein' Arsch bewegen. Los, mach Schluss. Wir haben noch andere Gäste in diesem Hotel.« Booth sprang immer mal wieder schnell unter das eiskalte Wasser, bis die ganze Seife runter war. Die sauberen Sachen waren in seiner Zelle am anderen Ende des Sicherheitstrakts. Er wickelte seinen zitternden Leib so gut er konnte in ein Handtuch, das kaum sein Patengeschenk bedeckte, schlang die Arme um die Schultern und spazierte an den Schwuchteln, Idioten und Verrätern vorbei, die den Sicherheitstrakt mit ihm teilten.
    Booth hass te seine neue Umgebung. In Whitaker hatte er wenigstens Menschen zum Reden gehabt. Der Sicherheitstrakt war für Gefangene da, die nicht unter normalen Gefängnisinsassen leben durften: Ausbruchsverdächtige, Homosexuelle, überaggressive Gefangene und Spitzel.
    Booth hass te Schwule, hatte Todesängste vor Psychopathen und war der Meinung, er sei ganz anders als die anderen Verräter, aber er würde in diesem Tollhaus bleiben müssen, wenn er lange genug zu leben hoffte, um Gary Harmons Freiheit gegen seine eigene einzutauschen.
    Booths Zelle war lang und schmal und enthielt ein Waschbecken, ein Sp ülklosett und zwei Pritschen, aber er war der einzige Bewohner. Sobald der Aufseher sah, dass sein Gefangener drinnen war, schloss er

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