Auf gluehenden Kohlen
Kann das nicht bis morgen warten?«
»Du weißt, dass es das nicht kann. Wenn Gary sich in einer Art Trance befunden hat, als er von Downes vernommen wurde, war das ganze Verhör wertlos. Wir hätten erreichen können, dass man das Ganze schon vor dem Prozess abgelehnt hätte. Ein Prozess hätte sich dann erübrigt. Ohne Garys Aussagen hat die Staatsanwaltschaft nichts in der Hand. Erzähl mir bloß nicht, dass du das nicht gewusst hast.“
»Um was geht es denn, Peter?« fragte Donna, die seine Heftigkeit und das offensichtliche Unbehagen ihres Mannes verwirrte. »Sag's ihr, Steve.«
»Was soll ich ihr sagen? Ich weiß immer noch nicht, wovon du eigentlich redest.«
»Ich komme gerade aus dem Jolly Roger, wo mir Don Bosco, der Leiter des Psychologischen Dienstes der County, ein Mann mit Fachkenntnissen in Hypnose, gesagt hat, er habe dir erklärt, Gary sei den größten Teil des Verhörs in einem Trancezustand gewesen. Er hat mich zu Hause angerufen, weil er überrascht war, dass du das während der Anhörung über den Ausschlussantrag gegen Garys Aussage nicht zur Sprache gebracht hast. Er war außerdem überrascht, dass du mir nie etwas von deinem Gespräch mit ihm erzählt hast. Ganz offen, Steve, das bin ich auch.« »Ich habe dir von diesem Gespräch nichts erzählt, weil ich Bosco, was er gesagt hat, nicht abgekauft habe. Du hast doch die Bänder gehört. Downes hat nichts davon gesagt, dass er versuchen wollte, Gary zu hypnotisieren.«
Peter machte ein erstauntes Gesicht. »Was Downes gesagt oder nicht gesagt hat, ist völlig uninteressant. Wir haben einen Zeugen, der ausgesagt hätte, dass Gary während des wichtigsten Teils seiner Vernehmung hypnotisiert war. Hast du nicht gewusst, dass es eine Rechtsvorschrift gibt, die die Verwendung von unter Hypnose entstandenen Zeugenaussagen verbietet, es sei denn, es werden die strengsten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen? Es gibt Fälle aus dem ganzen Land, bei denen Aussagen hypnotisierter Zeugen ausgeschlossen wurden. Bosco wusste genau darüber Bescheid, und er ist noch nicht einmal Anwalt.«
Mancini machte ein überraschtes Gesicht. »Ich habe von der Rechtsvorschrift nichts gewusst. Das musst du mir glauben. In keinem einzigen meiner Fälle ist jemals so was zur Sprache gekommen.«
»Hast du darüber Bescheid gewusst und es vor Peter zurückgehalten?« fragte Donna ihren Mann.
Mancini wandte sich an Donna. »Damit komme ich schon alleine zurecht, vielen Dank. Bring uns Kaffee. Komm, Pete. Lass uns in aller Ruhe drüber reden.“
»Es ist schwer, ruhig zu bleiben, wenn ich mich Tag und Nacht abschufte, um dann festzustellen, dass du in der einzigen allerwichtigsten Frage des ganzen Falles Mist gebaut hast.« »Peter...«, begann Donna, aber ihr Mann schnauzte: »Den Kaffee, bitte!«
Als Steve sich wieder zu Peter umdrehte, war sein Gesicht besorgt, aber ruhig.
»Ich verstehe, warum du aufgebracht bist. Ich bin auch aufgebracht. Besonders, wenn du meinst, ich könnte Garys Prozess vermasselt haben. Na, komm, setzen wir uns und diskutieren die Sache durch.«
Angesichts von Mancinis ruhigem Verhalten schwand Peters Zorn. Er folgte Steve ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. »Genau das begreife ich nicht, Steve. Kannst du's mir erklären? Sogar Bosco hat das Problem gesehen. Er rief mich heute Abend an, weil er sich nicht denken konnte, warum du ihn bei der Anhörung nicht nach dem Trancezustand befragt hast. Ich kann nicht glauben, dass du nicht erkannt hast, wie bedeutsam das war, was Bosco dir erzählt hat.«
»Aber es ist die Wahrheit. Ich habe von der Rechtsvorschrift nichts gewusst. Ich dachte, die Frage war, ob Downes Gary über seine Bürgerrechte aufgeklärt hat und ob er ihn zum Reden genötigt hat.« »Kann man die Voruntersuchung nicht noch einmal eröffnen?« fragte Donna und stellte ein Tablett auf den Sofatisch. »Ich werde es versuchen, aber Becky hat sehr legitime Gründe, Einspruch dagegen zu erheben.« »Welche?« fragte Donna.
»Steve war Garys Anwalt. Zum Zeitpunkt der Verhandlung über die Nichtzulassung wusste er alles über diese Beweismittel.« »Aber ich hatte nicht erkannt, wie wichtig das war, was mir Bosco gesagt hatte«, wandte Mancini ein. »Das ist egal. Du hättest wissen müssen, dass es wichtig war. Das ist der springende Punkt. Ich wollte, es gäbe eine Möglichkeit, das zu beschönigen, aber die gibt es nicht.« »Kann man da gar nichts tun?« fragte Donna. »Möglicherweise ja«, sagte Peter vorsichtig. »Ich
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