Auf gluehenden Kohlen
Was habe ich getan?“
Mancini sprang auf und rannte ins Bad. Er lie ß kaltes Wasser über ein Handtuch laufen. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, stand die Haustür offen; Donna war fort. Mancini warf das Handtuch auf den Boden und lief aus dem Haus. Der Wagen parkte davor. Er blickte nach rechts und nach links. Wo war sie? Er konnte doch nicht rufen.
Er konnte doch niemanden wissen lassen, was geschehen war.
Mancini rannte die Stra ße hinunter und blieb an der Ecke stehen.
Wo war sie blo ß hingelaufen? Er musste sie finden. Ohne den Wagen konnte sie nicht weit kommen. Er rannte ins Haus und schnappte sich die Wagenschlüssel. Er würde sie finden. Er musste sie finden.
Donna wartete, bis der Wagen weg war, bevor sie sich an den B üschen wieder nach oben zog, hinter denen sie sich versteckt hatte. Sie krümmte sich zusammen, so heftig war der Schmerz in den Rippen. Sie presste die Zähne zusammen und richtete sich langsam wieder auf. Tränen und Blut liefen auf ihrem Gesicht ineinander. Sie liebte Steve, aber wie konnte er sie schlagen, wenn er sie ebenfalls liebte?
Wie gern h ätte Donna sich ihre Kleider angezogen, aber sie hatte Angst, wieder ins Haus zu gehen. Das Haus ihrer Eltern war zu weit weg, um zu Fuß hinzugehen. Außerdem machten sie sich schon um Gary solche Sorgen; sie wollte sie nicht auch noch mit der Neuigkeit konfrontieren, dass ihre Ehe in die Brüche ging. Dann fiel ihr Peter ein. Er wohnte in der Nähe. Sie konnte sich hinter den Häusern dorthin schleichen, so dass Steve sie von seinem Wagen aus nicht sehen würde. Donna hielt auf der Straße Ausschau nach irgendeinem Anzeichen ihres Mannes, dann ging sie auf die andere Seite hinüber und humpelte hinter ein Haus. Sie wäre am liebsten gerannt, aber der Schmerz in den Puppen war so stark, dass sie gebückt laufen musste.
Ein Hund bellte, und Donnas Magen krampfte sich zusammen. Um Atem ringend lief sie weiter, als ein pl ötzlicher Schmerz sie durchzuckte. Donna wartete, bis der Schmerz vorüberging, ehe sie weiterlief. Die nächste Straße war die etwas stärker befahrene Elm Street. Donna wartete auf eine Lücke, überquerte die Straße, so schnell es ihr möglich war, und bezahlte die Eile prompt mit Schmerzen. »Nur noch ein paar Querstraßen«, sagte sie sich wieder und wieder, bis sie Augenblicke später an Peters Haustür schellte. Im selben Augenblick, als Peters Verandalicht anging, bogen Scheinwerfer in die Straße ein. Als Peter die Tür öffnete, hatte sich Donna hingehockt und blickte sich mit entsetzten Augen um. »Bitte, lassen Sie mich rein«, bat Donna.
Peter warf nur einen Blick auf ihr verweintes, blutendes Gesicht, und schon war sie drinnen.
»Was ist passiert?« fragte er. Dann schluchzte Donna in seinen Armen, und Peter war zu verdutzt, um irgendwas zu sagen. Er führte sie ins Wohnzimmer. Sie klammerte sich an ihn. Als er sie auf die Couch sinken ließ, zuckte sie krampfhaft zusammen und griff sich an die Seite.
»Sind Sie verletzt?« fragte er töricht. »Er hat mich geschlagen, Peter. Er hat mich geschlagen.« »Wer hat Sie geschlagen? Geht es Steve gut?« fragte Peter. Donnas plötzliches dramatisches Erscheinen hatte ihn so durcheinandergebracht, dass er meinte, das Paar sei überfallen worden. Donna schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nicht. Steve war es. Steve hat mich geschlagen.«
»Steve?« wiederholte Peter begriffsstutzig. Donna brach wieder in Tränen aus und schmiegte sich an Peters Brust. »Hat... hat er das schon mal getan?« fragte Peter. Donna brachte ein Nicken zustande. Sie bekam ihre Tränen unter Kontrolle und fuhr sich mit dem Ärmel über die Augen. »Wie lange geht das schon so?«
Donna gab nicht gleich Antwort, und Peter ber ührte sie an der Schulter. »Ich möchte Ihnen helfen. Sie und Steve sind meine Freunde.«
Donna starrte auf den Teppich.
»Ich weiß, es ist schwer für Sie, aber Sie müssen darüber sprechen. Wenn Steve so etwas tut... Sie können es nicht zulassen, dass er Sie weiter schlägt, Donna.«
»Es war ein Alptraum, Peter.« Sie begann wieder zu weinen. »Ich weiß nie, was ihn dazu hinreißt. Er ist so freundlich zu mir, so lieb. Dann plötzlich... Ich halt's nicht mehr aus.“
Donna war zu ersch öpft, um weiterzusprechen. Peter betrachtete sie.
Das Haar war in Unordnung, und ihr Morgenmantel stand offen.
Wegen der Hitze trug sie ein kurzes Nachthemd. Peter bemerkte unwillk ürlich ihre schlanken, sonnengebräunten Beine und das Wogen ihrer Brüste, als
Weitere Kostenlose Bücher