Auf Inseln (German Edition)

kommentiert Paul, der sich von seinem Go-Problem löst. „Paul, auch du solltest Keimdrüsen haben“ - „Ja sicherlich habe ich Keimdrüsen“ - „Ich habe noch genau drei Tage, um von den Schönen erhört zu werden“ -“Na und, dann schläfst du ein Jahr und kannst danach wieder auf Weiberjagd gehen“ - „Wenn diese Amnesie nicht wäre“ - „Das betrifft doch nur die letzten Tage“ - „Sollte sich nun eine Lady für mich erwärmen, hat sie das nach einem Jahr vergessen. Wegen des Kälteschlafs!“ - „Robert, ich bin auch geil, ich zelebriere das aber nicht so wie du. Und mit was, in aller Welt sollten wir die Havanna-Nutten bezahlen. Weswegen hätten sich die Havanna-Nutten an Bord begeben sollen?“ - „Scheffener hat doch auch seine vier Nutten“ - „Das sind seine Frauen, Robert“ - "Mir graut von den Alpträumen während der Hibernation. Ich bin fest davon überzeugt, geträumt zu haben und diese Träume dauerten und quälten eine Ewigkeit“ - „Ich kann mich an nichts erinnern“, sagt Paul. „Du hast den Horror einfach verdrängt. Wenn du im Sarg steckst, träumst du auch“ - „Bei acht Grad Celsius?“ -“Früher, in New Avignon hatte ich manchmal Alpträume. Während dieser Raumreise sind meine Träume bunter und gefährlicher geworden“ - „Wer schläft, der sündigt nicht!“ - „Manchmal doch!". „Vielleicht erlaubt dir ja Scheffener, wach zu bleiben. Ich sage dir aber, es wird sehr sehr langweilig und sollten wir irgendwann ankommen, wirst du ein sehr alter Mann sein“ - „Und in New Avignon sind mehr als dreißigtausend Jahre vergangen“ - „Das verstehst du nicht“ - „Nicht wirklich“ - „Robert Matthew beziehungsweise Albert Einstein!“ - „Ich liege im Hibernation-Sarg und träume ein ganzes Jahr davon, zu ersticken. Oder anderes brutales Zeugs“ - „Tust Du das wirklich?“ - „Ich erinnere mich schwach“ - „Vielleicht eine Täuschung“ - „Das ganze Leben ist eine Täuschung, wenn man mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durchs Universum rast. Wie sicher sind wir eigentlich, Strahlung und Kollisionen und so?“ - „Vermutlich sind wir schon alle mutiert. Ich weiß nicht, unser Schirm steht und der reicht für die Kleinigkeiten. Wenn wir auf einen Knubbel Materie von einem Gramm aufprallen, haben beziehungsweise hatten wir ein Problem. Aber das ist ziemlich unwahrscheinlich. Unsere Vorfahren kamen auch heil nach New Avignon.“ - „Sehr beruhigend. Siehst du doch auch so Theo? Theo und ich haben überhaupt keine Angst vor Dunkler Materie. Wer fürchtet sich schon vor der schwarzen Materie, du nicht, Theo nicht, Hugo Scheffener und seine Gespielinnen nicht.“ Pauls Augen scheinen weiß-blau zu leuchten mit einem Anteil Röntgenstrahlung, wie das nun üblich geworden ist für ihr kleines Universum. „Du wusstest doch auf was du dich eingelassen hast. Du hattest deine Gründe, dich an dieser Expedition zu beteiligen“ - „Hatte ich noch andere Möglichkeiten? Erinnerst du dich an unsere Zeit in New Havanna?“ - "Eine geile Zeit, Robert!“ - „Ich will das hier auch haben“ - „Sehr unwahrscheinlich, Robert, du hast zu viel getrunken“ - „Du doch auch Paul, was soll man auch hier anders tun. Ich verstehe nicht, wie Du die - Tod und Leben - Probleme in Deinem Zustand lösen kannst. Erinnere Dich an New Havanna. Erzähle Franziska, Vanessa oder Sandra von New Havanna!“   
     
     
     
    Sie befinden sich im Aufenthaltsraum C, der mit einem Monitor, einigen Gesellschaftsspielen, ein paar Sesseln, ein paar Tische, Stühle und einem Sofa ausgestattet ist. Alles recht bunt, die Erdölchemie machte es möglich. Es gibt sogar eine kleine Bar inklusive Kühlschrank mit kalten Getränken. In gewisser Weise hat Hugo Scheffener für alles gesorgt. Er selbst lässt sich nur selten sehen, hat Besseres zu tun. Robert fragt sich, ob sie überwacht werden. Es gibt ein paar Kameras, aber Hugo Scheffener gilt als Gegner der Klerikalen, als Gegner der Überwachungsgesellschaft. Vielleicht mag er nur selbst nicht überwacht werden und liebt die Spielzeuge der Macht. Worauf baut sich seine Macht auf? Damals in New Avignon auf sein Geld. Er ist der Visionär, der sie irgendwo hinführt. Möglicherweise ist das Schiff auch in der Hand von Scheffener, Martin Townsend, Peter Zoller und Henry Newton. Sie kennen vielleicht geheime Schalter, um die Finder zu deaktivieren oder zu aktivieren. „Ich habe nie wirklich verstanden, warum du hier bist, Paul“ - „Ich stand