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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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wissen?«
    »Wie lange bleiben Sie bei mir?«
    »Was?«
    »Ich möchte wissen, wie Ihre weiteren Pläne aussehen. Sie haben die ganze Zeit gesagt, dass Sie bald wieder abreisen wollen, und ich will sicher sein, dass sie mich nicht nach zwei Wochen hier sitzen lassen«, erklärte er.
    »Ich bleibe, solange Sie mich brauchen«, sagte sie ausweichend.
    Er nickte zufrieden. »Gut. Und warum haben Sie sich plötzlich anders entschieden?«
    Faith wurde rot. »Ich … ich dachte … naja, ich kenne die Praxis und dachte, es wäre eine gute Idee«, stammelte sie verlegen.
    Forschend schaute er sie an, und sein Blick brachte Faith noch mehr aus dem Konzept.
    »Hören Sie, wenn Sie lieber jemand anderen einstellen wollen, dann sagen Sie das offen, und die Sache ist erledigt«, sagte sie ungehalten. »Ich dachte, ich tue Ihnen einen Gefallen, aber ich kann auch sehr gut darauf verzichten.«
    »Sind Sie gesund?«, fragte er, ohne auf ihren Einwand zu reagieren.
    »Gesund?«, wiederholte sie entgeistert.
    »HIV – wann haben Sie das zum letzten Mal kontrollieren lassen? Ich kann mir keine Sprechstundenhilfe leisten, die meine Patienten mit irgendetwas ansteckt.«
    »Ich bin völlig in Ordnung«, erklärte sie genervt.
    »Trotzdem würde ich das gerne überprüfen, nur zur Sicherheit.«
    »Möchten Sie mich vielleicht auch gleich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen?«, entfuhr es ihr bissig.
    Er lachte wieder dieses leise, kehlige Lachen. »Nein, ich denke ein einfacher HIV-Test reicht vollkommen aus.«
    »Also gut, wenn es unbedingt sein muss«, seufzte sie und schob den Ärmel ihres T-Shirts hoch. »Ich frage mich, warum ich mir das hier überhaupt antue.«
    »Vielleicht weil Sie mich unwiderstehlich finden und gerne bei mir bleiben möchten«, zog er sie auf, während er an einen Schrank ging und das Zubehör für eine Blutabnahme herausholte.
    »Kann es sein, dass Ihr Ego das Größte an Ihnen ist, Dr. Clarke?«, fragte sie süffisant, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    Er grinste. »Ich überlasse es Ihnen, das herauszufinden.«
    »Nein danke, ich glaube, wir sollten uns lieber auf die wichtigen Dinge konzentrieren«, erwiderte sie trocken.
    Mit einer Hand zog er einen kleinen Hocker heran, ließ sich darauf nieder und band ihr den Arm ab. Nach dem Desinfizieren der Armbeuge setzte er die Kanüle an und füllte drei Röhrchen mit Blut. Dabei war er so behutsam, dass sie den Einstich kaum spürte, und ihr fiel auf, dass er sehr sensible Hände hatte.
    Sofort wurden wieder begehrliche Wünsche in ihr wach, sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen mochte, diese Hände überall auf ihrem Körper zu spüren.
    »Jetzt Sie«, unterbrach er ihren Wachtraum, nachdem er ihr ein Pflaster aufgeklebt hatte.
    »Was?« Irritiert schaute sie ihn an.
    »Ich möchte sehen, ob Sie Blut abnehmen können.« Er hielt ihr eine weitere Kanüle hin.
    »Natürlich kann ich das, aber ich kann Ihnen doch nicht so einfach in den Arm stechen«, sagte sie entgeistert.
    »Es ist bloß ein bisschen Blut.«
    Auffordernd sah er sie an, und seufzend band sie ihm den Arm ab.
    »Das ist das merkwürdigste Vorstellungsgespräch, das ich je hatte«, erklärte sie kopfschüttelnd, während sie ihm die Armbeuge desinfizierte.
    »Seit wann braucht man als Schauspielerin Vorstellungsgespräche? Ich dachte immer, da gibt es die Besetzungscouch?«, grinste er.
    Sie widerstand der Versuchung, ihm einfach die Nadel in den Arm zu rammen.
    »Dr. Clarke, solange ich ein solch gefährliches Spielzeug in den Händen halte, sollten Sie mit Ihren Äußerungen vorsichtig sein. Im Übrigen habe ich mich eine Zeitlang mit Aushilfsjobs über Wasser gehalten, und da hatte ich natürlich auch Bewerbungsgespräche.«
    Lächelnd sah er ihr zu, wie sie ihm die Hohlnadel in die Vene stach und ein bisschen Blut entnahm.
    »Zufrieden?«
    »Ja, sehr zufrieden«, bestätigte er, »Sie haben äußerst sanfte Finger.«
    Erneut wurde Faith rot und senkte den Blick.
    Er stand auf, setzte sich wieder hinter den Schreibtisch und schaute sie eine Weile prüfend an.
    »Gut«, sagte er dann schließlich, »nachdem wir jetzt quasi Blutsbrüder sind, sollte ich Sie vielleicht noch darüber aufklären, was ich von Ihnen erwarte. Ich kann ziemlich anspruchsvoll sein, und es wird nicht einfach werden, mich zufriedenzustellen. Stellen Sie sich darauf ein, dass ich ab und zu ungewöhnliche Dinge von Ihnen verlangen werde, und dass Sie jederzeit für mich

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