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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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daran, dass sie ihr versprochen hatte, auf dem Dachboden nach ihren alten Spielsachen zu schauen.
    »In Ordnung«, nickte Faith, »dann lass uns einfach mal nach oben gehen und ein bisschen herumstöbern, was wir so finden.«
    Lucian war unterwegs zu einem Hausbesuch, die Praxis war am Nachmittag sowieso geschlossen, also hatten sie Zeit, sich in Ruhe in den unzähligen Kisten und Kartons umzusehen.
    Der Dachboden war eine geräumige Kammer, mehrere kleine Fenster sorgten für halbwegs ausreichendes Licht, und begeistert kramte Emily mit Faith in den alten Sachen herum.
    Sie fanden ein Puppenhaus, welches Elliott Havering damals selbst für Faith gebaut hatte, und einen Puppenwagen, der angefüllt war mit Puppen und diversen Stofftieren.
    Emily quietschte verzückt auf und begann sofort, damit zu spielen.
    Faith förderte noch ein paar weitere Dinge zutage, und als sie den Deckel einer großen Holzkiste öffnete, stieß sie ein überraschtes »Oh« aus.
    Im Inneren befand sich lauter alte Kleidung, offensichtlich aus den fünfziger Jahren. Es gab Hosen, Blusen, Röcke, Kleider, Petticoats und sogar Schuhe.
    Neugierig schaute Emily ihr zu, wie sie ein Kleidungsstück nach dem anderen herausnahm und betrachtete.
    »Sind das deine Sachen?«
    Faith schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, das gehörte meiner Großmutter.«
    Entzückt griff Emily nach einem der bauschigen Petticoats. »Darf ich das mal anziehen?«
    »Weißt du was? Wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen verkleiden?«, schlug Faith schmunzelnd vor.
    Natürlich war Emily sofort einverstanden, und wenig später waren sie dabei, sich die alten Sachen anzuziehen.
    Faith half Emily in den Petticoat, zog ihr dann eines der Kleider über, ein ärmelloses Sommerkleid in rot mit großen, weißen Tupfen. Das Ganze reichte Emily bis zu den Füßen, doch das tat ihrem Spaß keinen Abbruch. Sie zog sich ein Paar hochhackige Pumps an und stöckelte damit geziert auf dem Dachboden herum.
    »Jetzt bin ich eine Dame«, sagte sie begeistert, und Faith nickte.
    »Ja, das bist du.«
    Sie selbst schlüpfte in eine enganliegende hellgrün-weiß karierte Caprihose, zog sich eine dazu passende Bluse an, die sie offenließ und nur unter der Brust zusammenknotete. Ihre Großmutter musste ihre Figur gehabt haben, denn die Sachen passten ihr perfekt. Faith kramte noch ein paar Schuhe hervor, und stieß dabei auf einen alten, tragbaren Plattenspieler.
    »Wow«, entfuhr es ihr überrascht, als sie feststellte, dass es sogar Schallplatten dafür gab.
    »Was ist das?«, wollte Emily wissen.
    »Damit kann man Musik machen«, erklärte Faith.
    »Auja, mach mal.«
    Faith schaute sich nach einer Steckdose um und stöpselte das Gerät ein. Gespannt legte sie eine der Langspielplatten auf, setzte vorsichtig den Tonarm auf die schwarze Scheibe, und wenig später erklangen laute Rock ‘n‘ Roll Rhythmen.
    »Komm, lass uns tanzen«, sagte Faith übermütig und nahm Emily an den Händen.
    Ausgelassen hopsten sie auf dem Dachboden herum und amüsierten sich prächtig.
    »Was ist denn hier los?«, übertönte Lucians tiefe Stimme plötzlich die Musik.
    »Dad«, Emily stolperte in ihren Stöckelschuhen auf ihn zu, »tanz mit mir.«
    Lächelnd beobachtete Faith, wie er Emily auf seinen Arm hob, sie ein paar Mal herumwirbelte, dann wieder auf den Boden abstellte und mit ihr herumhüpfte, bis das Lied zu Ende war.
    »Puh, ich glaube ich bin zu alt für sowas«, schnaufte er, aber Emily war unerbittlich.
    »Jetzt ihr zwei«, verlangte sie energisch und schob ihren Vater auf Faith zu.
    »Oh nein«, wollte sie abwehren, als die ersten Töne von
‚Only you‘
erklangen, doch da verbeugte er sich bereits formvollendet vor ihr.
    »Darf ich bitten?«
    Emily schaute sie erwartungsvoll an, also blieb ihr nichts anderes übrig, als nachzugeben.
    Vorsichtig zog er sie an sich, und sie bewegten sich in korrekter Tanzhaltung gemächlich zum Takt des alten Liebeslieds von den ‚Platters‘.
    Only you can make this world seem right
Only you can make the darkness bright …
    Zunächst hielten sie noch ein wenig Abstand, doch nach einer Weile legte Lucian seine andere Hand ebenfalls auf ihre Taille und drückte sie dicht an sich.
    Seine Finger liebkosten sanft die bloße Haut zwischen ihrer Bluse und ihrer Hose, seine Lippen berührten ihre Schläfe, streiften dann sachte ihr Ohr, und tausend kleine Schauer rieselten über ihren Rücken. Sehnsüchtig schlang Faith ihre Arme um seinen Hals und streichelte seinen

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