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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sagte er beiläufig: »Der Test war übrigens negativ.«
    Sekundenlang hatte sie den Eindruck, dass er sich irgendwie enttäuscht anhörte, doch das war natürlich lächerlich.
    »Das habe ich dir ja gleich gesagt, die Mühe hättest du dir sparen können«, erwiderte sie trocken. »Verrate mir nur eins: Warst du der Meinung, ich könnte es selbst nicht bemerkt haben oder hast du geglaubt, ich würde dich anlügen?«
    Er presste die Lippen zusammen und schwieg, aber die Art, wie er schuldbewusst den Blick senkte, genügte ihr als Antwort.
    Verletzt stellte sie den Rest der Suppe beiseite, rollte sich dann in ihre Decke ein und wandte ihm den Rücken zu. »Ich denke, ich sollte mich noch ein bisschen ausruhen«, murmelte sie über ihre Schulter hinweg.
    Sanft strich er ihr übers Haar. »Leg dich drüben in mein Bett. Du hast dort mehr Platz, und ich bin während der Nacht bei dir und kann nach dir schauen, falls etwas sein sollte.«
    »Nein«, sagte sie leise und drehte sich wieder um, schaute ihn ernst an. »Unter den gegebenen Umständen ist es wohl besser, wenn wir künftig nicht mehr miteinander schlafen.«
    Am Sonntagmorgen fühlte Faith sich besser, zumindest was ihren Magen anbelangte. Die Sehnsucht nach Lucian jedoch schmerzte beinahe stärker als die Übelkeit zuvor, und erschrocken fragte sie sich, wie es sein konnte, dass sie ihn bereits nach nur einer Nacht so sehr vermisste.
    Sie wünschte sich zurück in seine Arme, wollte seine Wärme und seine Nähe spüren, seine Lippen auf den ihren, seinen Körper an ihrem.
    Nur zu gerne wäre sie zu ihm hinübergegangen und hätte vergessen, was gestern geschehen war.
    Doch er vertraute ihr nicht und die Tatsache, dass er wirklich geglaubt hatte, sie würde ihm etwas so Wichtiges wie eine Schwangerschaft verheimlichen, hatte sie ziemlich getroffen.
    In all den gemeinsamen Nächten hatten sie oft genug Dinge miteinander getan, die ohne Vertrauen niemals infrage gekommen wären, zumindest für sie nicht – aber vielleicht sah er das ja anders.
    Ihr wurde auf einmal bewusst, wie wenig sie ihn eigentlich kannte, dass sie keine Ahnung hatte, was in ihm vorging, was er fühlte, und was ihn zu dem Menschen gemacht hatte, der er war.
    Plötzlich ertappte sie sich dabei, dass sie sich wünschte, er würde sich ihr öffnen und sie nicht von allem ausschließen, was wirklich wichtig war.
    Erschrocken schüttelte sie den Kopf.
    »Nein«, dachte sie unglücklich, »das wird er niemals tun. Warum sollte er auch, schließlich haben wir eine klare Absprache.«

37
    V öllig übermüdet und unrasiert stand Lucian am Montagmorgen in der Küche und bereitete das Frühstück zu. Auf seine morgendliche Joggingrunde hatte er verzichtet, er hatte die letzten zwei Nächte kein Auge zugemacht und fühlte sich wie durch den Fleischwolf gedreht. Schlaflos hatte er sich im Bett herumgewälzt und an Faith gedacht, hatte sich so sehr nach ihr verzehrt, dass es ihn beinahe körperlich schmerzte.
    Dass sie ihm gestern den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war, sodass er keine Gelegenheit gehabt hatte, mit ihr zu reden, hatte die Sache nicht besser gemacht.
    Erschwerend kam hinzu, dass er keine Ahnung hatte, wo sie gesteckt hatte, sie war einfach verschwunden, ohne ihm einen Ton zu sagen.
    »Warum sollte sie auch«, dachte er zynisch, während er den Tisch deckte, »sie ist mir schließlich keine Rechenschaft schuldig.«
    Emily kam in die Küche, und kurz darauf erschien Faith.
    Er warf ihr einen unauffälligen Seitenblick zu, bemerkte, dass sie immer noch ein bisschen blass aussah.
    »Geht es dir gut?«, fragte er, nachdem sie sich an den Tisch gesetzt hatten, und sie nickte.
    »Ja, alles okay.«
    Das Frühstück verlief in einer unangenehmen Stimmung. Lucian und Faith schwiegen düster vor sich hin, lediglich Emily plapperte ganz unbefangen und schien glücklicherweise von der Anspannung der beiden Erwachsenen nichts mitzubekommen.
    Seit ihrem Geburtstag hatte Emily darauf bestanden, alleine zur Schule zu gehen, und so verabschiedete sie sich wenig später von Faith und Lucian.
    »Uh, Dad, du bist kratzig«, sagte sie vorwurfsvoll, als sie ihrem Vater einen Kuss gab. »Ich küsse dich nicht mehr.«
    Lucian verzog das Gesicht. »Na prima, dann seid ihr ja schon zu zweit«, murmelte er sarkastisch.
    Verwundert über seinen Ton schaute Emily ihn an. »Was habe ich denn gemacht?«, fragte sie ahnungslos.
    »Es tut mir leid, es hat nichts mit dir zu tun«, entschuldigte er sich und drückte sie an

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