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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Prinzip würde es ja nicht viel ändern. Wir leben doch sowieso beinahe wie Mann und Frau zusammen, also warum sollten wir es nicht tun?«
    Vorsichtig umfasste er ihr Kinn, hob ihren Kopf an und drehte ihn herum, zwang sie so, ihn anzusehen. »Willst du das wirklich?«, fragte er zweifelnd. »Ich bin nicht böse, wenn du nein sagst.«
    Schweigend betrachtete sie sein Gesicht.
    Da war das energische Kinn, auf dem sich bereits wieder die Bartstoppeln zeigten.
    Da war der sinnliche Mund, der so zärtlich küssen konnte.
    Da war die störrische Locke, die sie ständig reizte, mit den Fingern durch sein Haar zu fahren. Da waren seine hellgrauen Augen, die so herausfordernd schauen konnten und sie vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen hatten. Unsicherheit und Hoffnung lagen jetzt darin, und noch etwas, das sie nicht richtig deuten konnte.
    Und plötzlich waren da all ihre Gefühle, die ihr sagten, dass es besser war, ihn zu heiraten, auch wenn er sie nicht liebte, anstatt ihn irgendwann zu verlieren.
    Sie senkte den Blick und schluckte. »Ja ich will«, flüsterte sie mit brüchiger Stimme, »ich will deine Frau werden.«

44
    E s war ein strahlender Sommertag wie aus einem Bilderbuch, als Faith und Lucian sich in der kleinen Kirche in St. Albury das Jawort gaben.
    Eigentlich hatten sie vorgehabt, das Ganze in aller Stille zu tun, doch sie hatten die Rechnung ohne Polly und Molly gemacht. Die beiden hatten sich vor Freude fast überschlagen, und es sich nicht nehmen lassen, trotz der Kürze der Zeit ein großes Fest zu organisieren.
    Faith und Lucian blieb nichts anderes übrig als sich zu fügen, wenn sie keinen Verdacht erwecken wollten. Sie hatten beschlossen, den tatsächlichen Grund für die Heirat für sich zu behalten, und so spielten sie nach außen das frischverliebte Brautpaar.
    Der ganze Ort war auf den Beinen und drängte sich dicht in der Kapelle, um ja nicht die Zeremonie zu verpassen.
    Nach langem Zureden von Polly und Molly hatte Faith sich entschlossen, das Brautkleid ihrer Mutter zu tragen. Es war schlicht und doch elegant, bodenlang, schulterfrei und das Oberteil aus Spitze war mit kleinen Perlen bestickt. Auf einen Schleier hatte sie verzichtet, sie hatte die Haare hochgesteckt und trug einen dezenten Haarschmuck aus winzigen weißen Blumen, die ebenfalls mit silbernen Perlen besetzt waren.
    Ein Brautstrauß aus roten Rosen, den Lucian traditionellerweise besorgt hatte, vervollständigte das Bild, und sowohl Polly und Molly als auch Chelsie waren sich einig, dass Faith wunderschön aussah.
    Sie hatte die Nacht vor der Hochzeit ganz altmodisch im Haus ihrer Tanten verbracht, und so hatten sie und Lucian sich heute noch nicht gesehen.
    Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie jetzt an Shanes Arm die Kirche betrat, und sekundenlang verspürte sie den Wunsch, sich loszureißen und wegzulaufen.
    Doch dann sah sie Lucian, der in einem dunklen Smoking neben seinem Bruder am Altar stand. Erwartungsvoll lächelte er ihr entgegen, seine Augen strahlten, und sie wusste, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war.
    Shane geleitete sie durch den Mittelgang, während Emily überglücklich vor ihnen herlief und Blumen streute.
    Vorne angekommen reichte Lucian ihr seinen Arm, Chelsie und Kian, die als Trauzeugen fungierten, nahmen ihre Plätze ein, und die Zeremonie begann.
    Faith war viel zu aufgewühlt, um auf die Ansprache von Reverend Oakland zu achten. Mit eiskalten Fingern klammerte sie sich an Lucians Hand und bekam es gerade so hin, an der richtigen Stelle ein »Ich will« herauszuquetschen.
    Schließlich streiften sie sich die schmalen, goldenen Ringe über, welche sie auf die Schnelle in Penzance gekauft hatten, und gaben dabei ihre Eheversprechen ab. Nach ein paar weiteren Worten verkündete der Reverend: »Sie dürfen die Braut jetzt küssen.«
    Einen Moment lang schauten sie sich in die Augen, ernst und ein wenig ängstlich.
    Dann zog Lucian sie behutsam in seine Arme und beugte sich zu ihr herunter.
    »Ich werde alles tun, damit du es nicht bereust«, flüsterte er ihr wie schon einmal zu, und besiegelte sein Versprechen mit einem zärtlichen Kuss.
    Im Anschluss an die Trauung fand im Saal des direkt neben der Kirche liegenden Gemeindehauses die Hochzeitsfeier statt. Nahezu sämtliche Frauen aus St. Albury hatten gekocht und gebacken, sodass ein opulentes Büffet vorhanden war. Die Tische waren festlich geschmückt, und Shane hatte ein paar seiner Freunde, die in einer Band spielten, für die

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