Auf keinen Fall Liebe
musikalische Unterhaltung angeheuert.
Nach etlichen Glückwünschen, Reden und mehreren Runden Champagner wurde gefordert, dass das Brautpaar den Tanz eröffnen sollte. Faith und Lucian blieb also nichts anderes übrig, als sich auf die Tanzfläche zu begeben.
Lucian trat kurz zu einem der Musiker, flüsterte ihm etwas zu, und Sekunden später erklangen die ersten Töne.
»Only you can make all this world seem right …«
, erklang das Liebeslied der Platters, und Faiths Herz klopfte ein wenig schneller.
»Ich dachte, das haben wir wenigstens schon mal geübt«, lächelte Lucian, als er ihr überraschtes Gesicht sah, »Wir wollen uns doch schließlich nicht blamieren.«
Sanft zog er sie in seine Arme, und sie bewegten sich langsam zum Takt der Musik.
Sie erinnerte sich an den Nachmittag auf dem Dachboden, als Lucian und sie eng umschlungen zu diesem Lied getanzt hatten, und ein warmes Gefühl stieg in ihr auf. Wie damals schmiegte sie sich dicht an ihn, und wie damals fühlte sie seine Fingerspitzen zärtlich über ihren Rücken streichen.
»Wie schön es sein könnte, wenn wir diese blöde Abmachung nicht hätten«, ging es ihr sehnsüchtig durch den Kopf. Doch sie schob diesen Gedanken sofort wieder energisch beiseite, die Hochzeit war sowieso anstrengend genug, auch ohne dass sie jetzt anfing, rührselig zu werden.
»Alles okay?«, fragte Lucian forschend, als er ihr angespanntes Gesicht bemerkte.
Sie nickte hastig. »Ja, alles okay.«
Glücklicherweise kam in diesem Moment Emily auf sie zugehopst, Lucian hob sie auf seinen Arm, und zu dritt tanzten sie das Lied zu Ende.
Anschließend ging es an das Anschneiden der Hochzeitstorte und die Tatsache, dass Lucians Hand dabei die Obere war, gab Anlass zu allerlei belustigten Kommentaren.
»Damit wäre dann wohl klar, wer das Sagen hat«, schmunzelte Shane.
Kian grinste. »Lucian hat schon immer gerne bestimmt, wo es lang geht.«
Lächelnd drohte Lucian ihm mit dem Messer. »Vorsicht, ich habe keine Lust, an meinem Hochzeitstag irgendwelche Stichwunden zusammenzuflicken.« Er schob Faith ein Stück Torte in den Mund und fügte zwinkernd hinzu: »Außerdem glaube ich, dass meine Frau mit der Rollenverteilung ganz zufrieden ist.«
»Meine Frau«, wiederholte Faith in Gedanken ungläubig, während sie ihn ebenfalls mit Kuchen fütterte, »wie gut sich das anhört. Ich bin jetzt tatsächlich seine Frau.«
Wenig später schleppten ein paar Männer einen Baumstamm herein, den Faith und Lucian nach alter Tradition durchsägen mussten. Nachdem das mit viel Gelächter erledigt war, hatten sie endlich einen Moment Zeit, zu verschnaufen.
Sie widmeten sich in Ruhe ihren Gästen, tanzten ab und zu miteinander und genossen die fröhliche Feier. Gegen Mitternacht warf Faith zunächst ihren Brautstrauß, und danach kam es zum althergebrachten Strumpfbandwerfen.
Lucian kniete vor Faith nieder, und schob unter den begeisterten Anfeuerungsrufen der männlichen Zuschauer langsam ihr Brautkleid hoch, so weit, bis schließlich ihr Strumpfband in Sicht kam. Vorsichtig streifte er es ihr ab und warf es mit Schwung hinter sich in die Menge der Männer.
Ein junger Mann fing es auf, und während sich alle über sein verlegenes Gesicht amüsierten, richtete Lucian sich wieder auf und flüsterte Faith ins Ohr: »Ich würde dir den Rest auch gerne noch ausziehen – lass uns verschwinden.«
Er nahm sie an der Hand und schob sie vor sich her aus dem Saal, unbemerkt von den Hochzeitsgästen, die damit beschäftigt waren, zu rätseln, welches wohl die künftige Auserwählte des Strumpfbandfängers sein würde.
Faith wollte die Hauptstraße hinunter laufen, doch Lucian zog sie in die entgegengesetzte Richtung.
»Ich kenne da eine Abkürzung«, erklärte er in einem Ton, der ihren Puls in die Höhe jagte.
Hand in Hand liefen sie den kleinen Feldweg entlang, überquerten Robert Langtrees Kuhweide, und vorsichtig half Lucian ihr dann über den Zaun, damit ihr Kleid nicht zerriss.
Am Bach zog er sich wie an jenem Abend die Schuhe aus, warf sie ans andere Ufer und hob Faith auf seine Arme.
»Lucian«, flüsterte sie wie damals sehnsüchtig in sein Ohr, als er mit ihr durchs Wasser watete und sie danach sanft absetzte.
Bedächtig öffnete er ihr Kleid und streifte es ab. Er ließ seinen Blick über die weiße Korsage mit den Strapsen gleiten, betrachtete ihre Beine, die in hauchdünnen, weißen Seidenstrümpfen steckten.
»Du bist wunderschön«, sagte er ehrfürchtig, als könne er
Weitere Kostenlose Bücher