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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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würde Sie interessieren, daß im Hotel jemand nach Ihnen gefragt hat, als ich mich abmeldete.“
     
    „Nach mir?“ fragte Mrs. Pollifax. „War er groß, mit dunklem Haar und blauen Augen und …“
     
    Reed schüttelte den Kopf, „Sambier. Kleiner, schwarzer Bursche.
    Hatte etwas Geblümtes an.“ Er suchte nach dem richtigen Wort: Über und über voll Hibiskus. Oder Bougainvillea. Diese Art Hemd, mit schwarzer Hose und Turnschuhen.“
     
    Verwirrt fragte Mrs. Pollifax: „Und Sie sind ganz sicher, daß er nach mir gefragt hat?“
     
    „Ganz sicher“, nickte Reed. „Mußte ja einfach zuhören. Fragte nach Ihrer Zimmernummer, und als der Angestellte ihm sagte, Sie hätten sich schon abgemeldet, ging er.“
     
    „Das ist höchst sonderbar. Gewiß, ich habe diese Anzeige aufgegeben, aber sie erscheint ja erst morgen.“
     
    „Vielleicht kenn der Setzer jemanden, der Ihren Freund kennt.
    Oder vielleicht hat das Reisebüro einen Burschen vorbei geschickt, um festzustellen, ob Sie auch zeitig weggekommen sind.“ Er deutete mit einer Handbewegung auf die beiden jungen Leute jenseits des Lagerfeuers hin und sagte: „Freut mich, daß etwas Junges und Männliches für Lisa dabei ist.“
     
    Mühsam riß Mrs. Pollifax ihre Gedanken von dem geheimnisvollen Mann im Hotel los. „Ich glaube, Ihre Tochter errötete, als sie ihn sah.“
     
    Er hob die Brauen. „Glauben Sie?“ Interessiert blickte er zu Lisa hinüber. „Erstaunlich, ist mir entgangen.“
     
    „Sie standen hinter ihr.“
     
    „Allerdings. Offenbar ein einnehmender Bursche, dieser Steeves.“
     
    John Steeves war tatsächlich sehr aufmerksam, fand Mrs. Pollifax, als sie zu den beiden hinüberschaute. Seine Augen mit dem gehetzten Blick ruhten beim Zuhören unverwandt auf Lisas Gesicht, und sein rasches Lächeln verwandelte ihre Traurigkeit.
    Es war selten, daß ein Mensch so zuhören konnte, und es war eine Eigenschaft, überlegte Mrs. Pollifax, der eine Frau kaum widerstehen konnte.
     
    „Und Sie?“ fragte Reed. „Reisen Sie immer allein?“
     
    „O ja“, antwortete Mrs. Pollifax einfach. „Wenigstens …“
     
    „Wenigstens reisen Sie allein ab“, sagte er mit seinem trägen Lächeln, „und dann ziehen Sie die Leute an wie der Rattenfänger.
    Ah, da kommt Mr. Sowieso. Sturer Bursche, mit dem Sie gekommen sind.“
     
    „Mr. Kleiber“, erinnerte sie ihn, „Willem Kleiber.“. Kleiber näherte sich unschlüssig dem Feuer. Er setzte sich zwei Stühle entfernt von Cyrus Reed und meinte verdrossen: „Nicht mal fließendes Wasser gibt es hier. Wie soll man sich da waschen?“
     
    „Das Wort Safari bedeutet Kampieren, wissen Sie“, sagte Reed beiläufig.
     
    Bei Kleibers Worten hatte Lisa sich umgedreht. „Hinter den Schilfwänden da oben sind Duschen! Und es gibt auch heißes Wasser.“
     
    Kleibers Gesicht sah besonders um die Nase herum noch verkniffener aus als vorher. Er besaß die beweglichsten Nasenflügel, so fand Mrs. Pollifax, die sie je gesehen hatte. „Jeder kann hereinkommen“, sagte er kalt. „Jeder. Es gibt weder eine Tür noch ein Dach.“
     
    Mit recht amüsierter Stimme meinte Steeves: „Ich kann mir gar nicht denken, daß das jemand Spaß machen würde. Versuchen Sie doch laut zu singen, während Sie unter der Dusche stehen.“
     
    „Genau das habe ich getan“, sagte Amy Lovecraft, die herantrat. In enganliegenden schwarzen Hosen, einem Kaschmirpullover und einer kurzen Lederjacke sah sie sehr elegant aus. Sie setzt sich neben John Steeves, legte ihm eine Hand auf den Arm und sagte: „Ich denke doch, wir nennen einander jetzt beim Vornamen, damit ich John zu Ihnen sagen kann.“
     
    „Bitte, tun Sie das“, sagte er. „Kennen Sie Lisa Reed?“
     
    „Nein, Kinderchen“, sagte sie, beugte sich vor und lächelte Lisa erheblich weniger strahlend an als zuvor John. „Auch den reizenden großen Herrn da drüben kenne ich noch nicht.“
     
    „Wir heißen beide Reed“, sagte Lisa kurz. „Ich bin Lisa, und er ist mein Vater Cyrus, und die Dame, die neben ihm sitzt, ist Mrs.
    Pollifax.“
     
    „Sehr erfreut, Cyrus“, sagte Mrs. Lovecraft, bedachte ihn mit ihrem warmen Lächeln und übersah Mrs. Pollifax. „Und da kommt Tom Henry. Ich finde es toll, daß wir einen Doktor bei uns haben und obendrein noch einen bekannten Reiseschriftsteller, finden Sie nicht?“
     
    Mrs. Pollifax fand das taktlos, und es würde Amy Lovecraft vermutlich die restlichen Männer zu Gegnern machen. Sie beschloß

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