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auf Safari

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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Speiseraum, den kein Dach bedeckte.
    Unmittelbar vor seinen niedrigen Mauern brannte auf der dem Fluß zugewandten Lichtung ein Lagerfeuer. Ein Dutzend Stühle stand um das Feuer herum, und auf einem saß der junge Mann namens John Steeves. Als er sie erblickte, stand er auf, und das etwas scheue Lächeln, mit dem er sie begrüßte, erhellte sein ernstes Gesicht. „Ich glaube, wir kennen uns noch nicht“, sagte er, indem er ihr die Hand entgegenstreckte. „Ich bin John Steeves.“
     
    „Emily Pollifax“, sagte sie, während sie sich die Hände schüttelten.
    „Setzen Sie sich doch. Ich liebe das Feuer. Ich setze mich nah heran, weil ich friere.“
     
    „Begreiflich.“ Er nickte. Hier ist erst Frühlingsanfang, und außerdem kam die Regenzeit später als sonst, wie ich hörte, deshalb sind die Wege noch nicht in Ordnung gebracht worden.
    Was Ihnen nicht entgangen sein dürfte“, sagte er und grinste.
     
    Offensichtlich war er viel älter, als sie gedacht hatte. Alles an ihm war jungenhaft. Sein faltenloses Gesicht, seine schlaksige Haltung, seine Lebhaftigkeit – nur seine Augen nicht. Sie wirkten irgendwie gehetzt, als hätten sie zuviel gesehen. Es waren, wie ihr Sohn Roger sich ausgedrückt hätte, die Augen einer alten Seele, so daß sie ihrer ersten Schätzung ein paar Jahre hinzufügte und ihn nunmehr für Mitte dreißig hielt.
     
    „Freuen Sie sich auf die Safari?“ fragte er Mrs. Pollifax, und ihr wurde klar, daß sie ihn angestarrt hatte.
     
    „O ja, gewiß“, antwortete sie herzlich. „Und Sie?“
     
    „Bißchen Pause für mich. Zuviel Herumreisen verdirbt einen für Kurorte und Luxushotels.“
     
    „Dann reisen Sie also viel?“
     
    Er nickte, während er mit seinem staubigen Stiefel Zweige zum Feuer schob. „Ich schreibe Reisebücher.“
     
    „Steeves“, sagte sie nachdenklich. „Ich fürchte…“
     
    „Ich weiß“, sagte er mit seinem raschen Lächeln, „kein Mensch behält Verfassernamen.“
     
    „Nennen Sie mir die Titel Ihrer Bücher.“
     
    „Hm… Im Himalaya verirrt, Über die chinesische Grenze, Hundert Nächte in einer Mongolenjurte .“
     
    „Aber natürlich“, rief sie aus. „ Über die chinesische Grenze habe ich gelesen. Sie verkleiden sich dort und leben unter Eingeborenen.“
     
    „Wenn Sie so wollen, ist die Verkleidung der wichtigste Bestandteil meines Erfolges. Ich liebe die Maske. Tatsächlich habe ich als Schauspieler angefangen, aber es macht mehr Spaß, so etwas in gefährlichen Situationen anzuwenden.“
     
    „Sie lieben die Gefahr?“ fragte sie neugierig.
     
    „Bestimmt ist sie amüsanter als das tägliche Einerlei.“
     
    „Ja“, stimmte Mrs. Pollifax mit einem leisen Lächeln zu. „Die Anregung, die Dinge, die man über sich selbst erfährt: das völlige Aufgehen im Augenblick.“
     
    Er sah sie überrascht an. „Sie sprechen offenbar aus eigener Erfahrung…“ Sein Blick glitt über sie hinweg, sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und er verstummte. Mrs. Pollifax drehte sich um und sah Lisa Reed mit ihrem Vater kommen.
     
    Steeves, sichtlich beeindruckt, sprang auf. „Also, ich muß sagen -
    guten Abend. Sind Sie auch bei der Safari? Sie waren nicht im Bus.“
     
    Lisa hatte sich umgezogen, trug jetzt zu blauen Jeans ein Baumwollhemd und wirkte viel jünger, verletzlicher. Ihre elegante, schlanke Gestalt hatte etwas Zerbrechliches. Mrs. Pollifax glaubte, sie erröten zu sehen. Aber als sie sprach, klang ihre Stimme unpersönlich: „Nein, wir sind mit dem Wagen aus Lusaka gekommen. Ich bin Lisa Reed.“
     
    „Und ich bin Cyrus Reed, Vater“, ergänzte Reed. Er sank auf den Stuhl neben Mrs. Pollifax und bemerkte: „Schön, Sie wiederzusehen.“
     
    Steeves schien erfreut. „Sie sind Amerikaner? Bitte, setzen sie sich zu mir. Ich habe seit Jahren keine Amerikaner getroffen. Vielleicht können Sie mir erklären, was in Ihrem Land vor sich gegangen ist?“
     
    „Wenn das ein Mensch kann, dann nur Lisa“, sagte Reed. „Der Bericht ist nämlich einseitig.“
     
    Steeves zeigte sein schnelles, strahlendes Lächeln. „Aber alle Berichte sind doch einseitig, nicht? Sie hatten eine Affäre, die etwas mit Entwässerung zu tun hatte?“
     
    Das trug ihm ein Lächeln von Lisa ein. „Nein, nein“, sagte sie.
    Lisa setzte sich neben ihn und begann mit ihm zu reden. Ihr Gesicht war sehr ernst, und sie begleitete ihre Worte mit raschen, entschiedenen Gesten.
     
    Ihr Vater wandte sich Mrs. Pollifax zu. „Ich dachte, es

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