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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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an“, sagte er nur. „Sie sind groß und deutlich. Wir wollen Ihren Eindruck wissen.“
     
    Als sie die Abzüge in die Hand nahm, rückte er näher heran, ließ die Augen nicht von ihrem Gesicht und sie dachte: Vorsicht, das ist eine Falle. Deshalb betrachtete sie die Aufnahmen, anstatt sie flüchtig durchzusehen, eingehend, eine nach der anderen. Die erste zeigte einen Mann mit schmalen Gesicht und einem schwungvollen Schnurrbart wie eine Lenkstange und gewelltem, grauem Haar.
    Noch nie gesehen. Auf der zweiten sah sie einen Mann mit einem Schnurrbart wie ein Eisenfresser. Sie nahm dann die dritte: ein Bild John Sebastian Farrells, wie sie erstaunt feststellte. Farrell! Mit verzweifelter Anstrengung gelang es ihr, keine Reaktion zu zeigen.
    Sie betrachtete die letzte Aufnahme ohne Reaktion, das Bild eines Mannes mit harten Zügen.
     
    „Müßte ich einen von ihnen kennen?“ fragte sie. „Alle haben Schnurrbärte.“
     
    „Sie kennen einen von ihnen!“ Zorn schlich sich in Simons Stimme ein, „Sie haben nach ihm eine Suchanzeige in der Zeitung aufgegeben.“
     
    Sie tat überrascht, aber nicht aus dem Grunde, den er vermutete.
    „Die Anzeige betraf einen Mann namens John Sebastian Farrell“, erklärte sie ihm. „Haben Sie mich deshalb entführt? Sie haben doch gerade gesagt, es ginge um Lösegeld.“
     
    Er zuckte die Achseln. „Das Lösegeld spielt keine Rolle. Sie kennen diesen Farrell, Sie können ihn für uns identifizieren. Darum geht es.
    Das Lösegeld ist nur eine – wie nennen Sie das? – eine Finte,“
     
    Das war eine recht verblüffende Nachricht, die ihr den Atem verschlug. „Sie setzen mich in Erstaunen“, sagte sie und fuhr dann anklagend fort: „Warum mußten Sie denn zwei von uns entführen?
    Warum auch Mrs. Lovecraft?“
     
    „Als Geisel für Sie“, sagte er mit einem schwachen Lächeln.
    „Außerdem sind zwei besser als eine.“
     
    Mrs. Pollifax schaute über seine Schulter hinweg zu Mrs. Lovecraft hinüber, aber die hatte sich in eine eigene Welt zurückgezogen, ihre Augen blickten ins Leere. Im trüben Licht der Laterne war ihr Gesicht so fahl wie ihr Haar. „Warum“, fragt Mrs.
    Pollifax und wandte sich Simon wieder zu, „ warum ist denn Farrell so wichtig?“
     
    „Das ist unsere Sache.“ Er kniff die Augen zusammen. „Wir wissen, daß einer dieser Männer Mr. Farrell ist, wir wissen es, und Sie werden uns jetzt sagen, welcher.“
     
    „Aber keiner ist Mrs. Farrell“, log sie.
     
    Er schlug ihr mit dem Handrücken hart ins Gesicht. „Ich nehme an, Sie haben die Frage nicht verstanden?“
     
    Das Blut lief aus ihrer geplatzten Lippe. Nicht weniger zornig als er sah sie ihn an. „Und sie sind nicht sehr nett“, sagte sie.
     
    „Das haben Sie eingesehen? Gut, fangen wir noch einmal von vorne an.“
     
    „Nein“, sagte sie standhaft. „Diese Männer sind mir völlig fremd.“
     
    „Sehen Sie sie an“, schrie er und hielt ihr das erste der Fotos vor die Augen. Er ergriff mit einer Hand ihren Nacken und zwang sie, das Bild zu betrachten. „Ist es dieser?“
     
    „Nein“, sagte sie schwer atmend.
     
    Er hielt ihr das zweite hin. „Der?“
     
    Sie schüttelte den Kopf.
     
    „Dann dieser!“
     
    „Ich hab’s Ihnen gesagt, ich kenne keinen“, rief sie. Ihr Zorn war jetzt stärker als ihre Angst.
     
    Er schlug sie wieder, diesmal so heftig, daß sie von der Kiste herunterfiel. Mrs. Lovecraft hinter ihm hustete. Simon stellte Mrs.
    Pollifax auf die Beine und sagte in hartem Ton: „Für mich sind Sie ein Dreck. Ehe wir diesen Ort bei Sonnenaufgang verlassen, bekomme ich diese Information von Ihnen . Sie werden mir geben, was ich brauche, ob Sie wollen oder nicht. Denken Sie darüber nach. Sie haben die Wahl .“ Steifbeinig stolzierte er nach draußen.
     
    Nach einer langen Stille regte sich Amy Lovecraft in der Ecke und seufzte. Sie sah Mrs. Pollifax an und sagte; „Sie waren wirklich toll, meine Liebe. Ich hoffe, ich hätte auch so widerstanden.“
     
    Mrs. Pollifax leckte die blutende Lippe und sagte wütend: „Einfach lächerlich. Ich dachte wirklich, wir wären wegen Geld entführt worden.“
     
    „Ja, aber was wollen Sie machen, wenn dieser Simon wiederkommt?“ fragte Amy. „Wie lange glauben Sie, ihn hinters Licht führen zu können?“
     
    Mrs. Pollifax hatte darüber nachgedacht, warum Simon das Verhör unterbrochen haben mochte. Ein paar weitere Schläge hätten sie vielleicht mürbe gemacht; es war doch sonderbar, fand

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