Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
auf Safari

auf Safari

Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
Vom Netzwerk:
miteinander in Gefangenschaft gerieten, dann wäre es sehr viel besser, wenn sie das jetzt gleich herausfände. „Man wird uns folgen, wissen Sie, es wird alles in Ordnung kommen“, sagte sie tröstend.
     
    Amy Lovecraft wandte sich ihr zu: „Uns folgen?“ Sie verzog spöttisch den Mund. „Ja, aber wann? Und was zum Teufel verstehen Sie unter in Ordnung kommen?“
     
    Na ja, viel Liebenswertes hatte sie nicht, stellte Mrs. Pollifax fest und beschloß, einen weiteren Versuch zunächst aufzuschieben.
    Auch hatte sie herausgefunden, daß sie, wenn sie sich seitwärts in die Ecke drückte, ihr Gleichgewicht halten konnte, was ein Glück war, da der Landrover plötzlich vom Wege abwich, hohes Gras durchfuhr und dann wieder auf den Weg zurückkam.
     
    „Ich frage mich, was das alles soll“, sagte sie.
     
    „Ich verstehe nur eine paar Worte Nyanja“, erklärte Mrs.
    Lovecraft, beugte sich vor und sprach mit dem Fahrer. Sie schien eine ganze Menge Worte zu kennen und der Fahrer antwortete ziemlich ausführlich.
     
    „Er verweigert die Auskunft“, sagte Mrs. Lovecraft und sank auf ihren Sitz zurück. „Und wir sollen auch nicht reden.“
     
    „Vermutlich ein Versuch, jeden, der uns folgt irrezuführen“, meinte Mrs. Pollifax weise. „Und irgendwann wird er uns ja wohl sagen, hoffe ich, warum wir Geiseln sind.“
     
    Amy Lovecraft zuckte die Achseln. „Meistens geht es um Geld, nicht wahr?“ Ihre Stimme klang unbeteiligt.
     
    Mrs. Pollifax rutschte auf ihren Sitz nach vorn und versuchte sich mit beiden Füßen gegen den Boden zu stemmen. Der Weg vor ihnen war unbelebt, jetzt zur Nachtzeit auch ohne Perlhühner. Sie konnte nichts erkennen, außer im trüben Schein des Armaturenbretts die Silhouetten der beiden Männer sowie das Licht der Scheinwerfer, die den steinigen Weg erfaßten. Sie und Amy Lovecraft hockten zusammengedrängt hinter den beiden, hinter ihnen saß der dritte Mann. Ab und zu konnte sie seinen Atem im Nacken spüren.
     
    Daß sie in nördliche Richtung fuhren, wußte sie, weil sie vom Safaridorf aus genau dieselbe Richtung eingeschlagen hatten wie Julian, als er sie zu den Löwen im Norden gefahren hatte. Mit geschlossenen Augen versuchte sie, sich ihre Karte des Kafue-Nationalparks vorzustellen, der ihrer Erinnerung nach ungefähr die Form des Staates Florida hatte. Er war lang und breit und an seinen Grenzen waren in verschiedenen Abständen Polizeiposten stationiert.
    Nur zwei Straßen durchquerten ihn. Auf der Nordsüdstraße fuhren sie gerade. Dieser schmale Feldweg voller Elefantenlöcher stellte die Versorgungslinie dar, die die Lager des Kaufeparks miteinander verband. Der zweite Weg von Osten nach Westen war die asphaltierte Lusaka-Mumbwa-Fahrstraße, auf der sie am Montag den Park erreicht hatten. Als sie sich dies vergegenwärtigte, kam sie zu dem Schluß, daß ihre Entführer entweder verrückt oder unheimlich schlau waren. Sie fuhren genau dahin, wo sie nicht hinfahren sollten. Sie hatten das Lager Lufupa vor sich, wo sie heute zu Mittag gegessen hatten und noch weiter nördlich das Lager Moshe fast am Ende des Parks. Hinter ihnen lagen das Lager Kafwala und die Lusaka-Mumbwa-Straße. Somit blieb nur ein breiter Landstrich übrig, in dem sie sich bewegen konnten. Sie stellte sich die Frage, wie sie aus diesem Gebiet herauskommen wollten. Ferner begann Mrs. Pollifax sich zu wundern warum sie ihre Geiseln in einem Park geschnappt hatten.
    Es gab doch in viel zugänglicheren Gebieten ebenfalls Touristen…
    Lusaka z. B. oder Livingstone. Es erschien ihr alles recht unlogisch.
     
    Sie öffnete die Augen und bemerkte, daß der Landrover abermals den Weg verließ und hielt. Diesmal stieg einer der Männer aus und ging durch das hohe Gras zurück. Der Fahrer hatte Zeit, sich eine Zigarette anzuzünden. Als der Mann zurückkam, drückte er seine Zigarette aus, ließ den Wagen an, doch wendete er diesmal nicht, sondern fuhr weiter in den Busch hinein. Damit änderte sich die Situation. Der Weg war schlecht genug gewesen, dachte Mrs. Pollifax sehnsüchtig, aber immerhin war es ein Weg, der nach Kafwala zurückführte oder vorwärts nach Lufupa oder indirekt sogar nach Lusaka. Ihn zu verlassen, erschien ihr bedrohlich.
     
    Das Gelände war flacher und sie fuhren schnell über kleine Löcher und Unebenheiten hinweg, so daß Mrs. Pollifax nur schwer das Gleichgewicht halten konnte und schließlich auf dem Boden landete. Irgendwo in der Ferne heulte eine Hyäne und Mrs.
    Pollifax war

Weitere Kostenlose Bücher