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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Farrell identifizierte. Es war viel wahrscheinlicher, daß er sie im Busch zurücklassen oder noch etwas viel Schlimmeres mit ihr tun würde.
    Sie hatte an dem Mann keine Anzeichen von Menschlichkeit entdeckt. „Das ist alles schön und gut“, sagte sie ärgerlich, „aber ich kann ihnen nicht sagen, was ich nicht weiß.“
     
    Mrs. Pollifax stand auf und begann ruhelos in der Hütte umherzugehen, wobei Amy ihr mit den Augen folgte. Sie ging in die Ecke, schob mit ihren gefesselten Händen die Plane beiseite und schaute hinaus.
     
    Sie konnte sehen, daß Simon ihre Unterhaltung überhaupt nicht belauscht hatte. Sie sah ihn und Mainza im Licht von zwei Laternen aus einem Faß Benzin in den Tank des Landrovers füllen. Über der Lichtquelle war ungeschickt ein Stück Segeltuch angebracht worden, damit man von oben nicht sehen konnte. Offensichtlich befürchteten sie Suchaktionen.
     
    Die Erkenntnis, daß sie nicht belauscht worden war, wirkte niederschmetternd auf Mrs. Pollifax. Als der Wachposten sich umwandte, sie entdeckte und drohend sein Gewehr hob, ließ sie die Plane fallen und kehrte auf ihre Orangenkiste zurück. Sie fragte sich, warum Simon nicht gelauscht hatte. Er schien ein cleverer junger Mann zu sein und sie konnte einfach nicht begreifen, warum er eine solche Gelegenheit nicht wahrnahm: Zwei Frauen nach ihrer Gefangennahme im Lager Kafwala zum ersten Mal allein. Sie mußten doch miteinander sprechen. Er hatte die für ein Geständnis denkbar günstige Situation nicht genutzt. Er mußte sich doch gesagt haben, daß über Farrell gesprochen würde und doch hatte er sich aber nicht einmal die Mühe gemacht zu lauschen. Entweder war er sehr sicher, genug Zeit zu haben, jede Information aus ihr herauszuholen, oder er war nicht so clever, wie sie gedacht hatte, oder…
     
    „Ich werde jetzt ein bißchen schlafen“, sagte sie unvermittelt. „Simon hat ja gesagt, wir bleiben hier bis zur Morgendämmerung, nicht wahr?“
     
    „Schlafen?“ schrie Amy Lovecraft.
     
    „Ja, schlafen. Ich bin wirklich sehr müde und ich bin nicht so jung wie Sie“, erklärte sie und zog sich einen Schlafsack heran. Sie strich ihn mit den gefesselten Händen glatt, setzte sich nieder und schob sich hinein. „Hätten Sie etwas dagegen die Laterne zu löschen?“
     
    „Ich hätte etwas dagegen“, fauchte Mrs. Lovecraft.
     
    Mrs. Pollifax nickte nur und drehte das Gesicht zur Wand. Sie streckte erst ein Bein und dann das andere aus. Der Boden war sehr hart und ihre Knochen nicht weniger, aber sie hatte ja auch gar nicht die Absicht zu schlafen. Draußen hörte sie die Männer flüstern und irgendwo in weiter Ferne den Jagdschrei eines Tieres.
    Sie versuchte ein leises Schnarchen und täuschte Schlaf vor. Es war schwieriger, als sie gedacht hatte.
     
    Worüber sie besonders gründlich nachdenken wollte, war die Tatsache, daß sie nicht zufällig für diese Entführung ausgesucht worden war. Daran mußte sie sich erst gewöhnen. Die Entführung war ausschließlich für sie arrangiert worden und da der Grund ihre Anzeige in der Times of Sambia vom Dienstagmorgen war, hatte man sie in aller Eile arrangiert.
     
    Sie dachte an Farrell und fragte sich: Wo war Farrell jetzt und was hatte er unternommen um zum Gegenstand einer polizeilichen Befragung und zum Anlaß dieser verrückten Entführung zu werden?
     
    Sie versuchte sich die Fotografie von ihm vorzustellen, die sie vorhin gesehen hatte. Aber das einzige, woran sie sich erinnern konnte, war ihre eigene Reaktion, der Schock, der sie wie ein Peitschenhieb getroffen hatte. Es war nicht die beste Aufnahme gewesen, aber sie hatte ihn sofort erkannt. Doch woran? Bestimmt nicht an der Form des Mundes oder der Nase oder des Kinns.
    Etwas, was sie nicht bestimmen konnte, war ihr bekannt vorgekommen.
    Und nun würde sie ihm Rückendeckung geben müssen, solange sie konnte, während sie auf ihre Befreiung oder auf eine Fluchtmöglichkeit wartete. Ein erfreulicher Gedankte war das nicht.
     
    Etwa eine Viertelstunde lang hatte sie sich schlafend gestellt, als sie das erwartete Geräusch hörte. Amy Lovecraft erhob sich aus ihrem Schlafsack, blies die Laterne aus und beugte sich über sie. Dann schlich sie auf Zehenspitzen durch die Hütte und ging nach draußen.
     
    Keinerlei Aufschrei erfolgte.
     
    „Sie schläft“, sagte Amy leise zur Wache und dann: Wo ist Simon?“
     
    Mrs. Pollifax schob ihren Schlafsack zurück und setzte sich auf.
     
    „Sie schläft“, hörte sie

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