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Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Titel: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Mücke und notierte sich Andis Ausspruch. „Wenn du nichts dagegen hast, bring ich den Satz im nächsten Bericht.“
    Andi hatte nichts dagegen. Er freute sich, dass auch einmal ein Satz von ihm in der Zeitung stehen würde.

    Schließlich war er ja Mitglied der Redaktion. Zudem suchte er nach einer Gelegenheit, sich zu bewähren. Die Ritterschaft zögerte bei jedem Neuen ziemlich lange, bis sie ihn in ihren Kreis aufnahm. Nur wer wirklich ehrlich und kameradschaftlich war, und seinen Mann stand, wurde Ritter. Für Angeber, die sich nur hervortun wollten, war Schreckenstein eine unangenehme Bleibe.
    Immer schön langsam und bescheiden, sagte sich Andi. Ich bin schon genug aufgefallen! Sonst geht es mir noch so wie Stephan seinerzeit mit dem Spannlack!
    Diese Geschichte kannte er aus dem „Wappenschild“. Mochte Mücke sich auch Gedanken machen wegen der Wirkung seiner Artikel — die Schulzeitung war jedenfalls eine feine Sache. Ohne sie hätte er sich nicht so rasch zurechtgefunden. Das wurde ihm jetzt klar.
    „Wann machen wir endlich wieder was, Andi?“ wollte der kleine Herbert wissen, der mit Egon, Kuno und Eberhard darauf brannte, sich unter Andis Leitung erneut in einem Streich zu bewähren.
    „Erst wenn der Wettkampf vorbei ist“, sagte Andi bestimmt. „Die Mannschaft muss jetzt trainieren.“
    Das war sehr fair von ihm gedacht, zumal er nicht zur Mannschaft gehörte. Anfangs hatte ihn das gewurmt. Zu gern wäre er als Schreckensteiner gegen seine alten Kameraden von der Ebert-Schule angetreten. In Leichtathletik zählte er jedoch nicht zur Spitzenklasse. Und das war ganz gut so. Denn, wenn er sich’s genau überlegte, wollte er nur mit, um ihnen zeigen zu können, was aus ihrem schlechten Handballtorwart auf der Burg geworden war.
    Der Tag des Wettkampfs kam. Die Mannschaft fuhr mit dem Omnibus nach Neustadt. Mit Rolle und Doktor Waldmann. Ohne Andi. Wer nicht zur Mannschaft gehörte, musste dableiben. Für Schlachtenbummler war kein Platz.
    Jetzt tat es Andi doch leid. Seiner Statur nach eignete er sich mehr zum Läufer als zum Werfer, Springer oder Stoßer. Er besaß Ausdauer und gute Lungen. Nur die Beine waren nicht schnell genug. Radrennfahrer sind zu Fuß ganz langsame Leute. Wer einen Pedalwirbel zu entfesseln versteht, der bildet seine Muskeln anders aus als ein Sprinter. Leider ist Radrennfahren bei uns kein Schulsport! sagte sich Andi und fegte von Wampoldsreuthe zum See hinunter. Ich werde trotzdem dabeibleiben!
    Er schaltete zurück und kletterte in sauberem Stil durch den Wald bergauf, vorbei an der Stelle, wo er auf seiner ersten Trainingsfahrt um den Kappellsee Sonja und Beatrix getroffen hatte. Diesmal blieb er ungestört, kurbelte tief über den Lenker gebeugt an der Abzweigung nach Schloss Rosenfels vorbei, sauste durch die Kehren im Wald hinunter zum anderen Ende des Sees und von dort wieder hinauf über die Serpentinen bis auf die Zugbrücke. Ein Blick auf die Stoppuhr zeigte ihm die Zeit: 57 Minuten 43,8 Sekunden für die erste im Renntempo zurückgelegte Runde.
    Eigentlich müsste ich 55 Minuten schaffen können. Vielleicht auch weniger! sagte er sich und beschloss, wieder mehr zu trainieren.
    Am späten Sonntag nachmittag kehrte die Mannschaft zurück.
    „Wir haben gewonnen“, meldete Ottokar dem Rex, der ihnen entgegenging. Mehr sagte er nicht. Doch den heiteren Mienen der Wettkämpfer nach mussten sie sehr hoch gewonnen haben. Nach dem Abendessen war Schulversammlung im Wohnzimmer.
    „Ich möchte euch die Sieger des heutigen Tages bekannt geben“, begann der Rex und las von einem Zettel die genauen Ergebnisse vor.
    Ottokar hatte die 100 und 200 Meter gewonnen, Hans-Jürgen die 400; die 800 Meter waren an Andis ehemaligen Banknachbarn von der Ebert-Schule gegangen. Aber die 1500 Meter hatten wieder einen Schreckensteiner Sieg gebracht, durch Klaus, der außerdem im 3000-Meter-Hindernislauf Zweiter geworden war. Werner hatte den Hochsprung gewonnen; im Weitsprung hatten Ottokar und Stephan den zweiten und dritten Platz belegt; der Stabhochsprung war an Dieter gegangen; Stephan hatte im 400-Meter-Lauf, im Kugelstoßen und Speerwerfen jeweils den zweiten Platz belegt, im Diskus den dritten. Wieder war er einer der zuverlässigsten Punktesammler gewesen und wurde dafür mit entsprechendem Beifall bedacht.
    Auch der Rex klatschte mit und fuhr dann fort: „Den Hauptbeitrag zu unserem Sieg aber haben wir einem Athleten zu danken, der in nicht weniger als drei Disziplinen den

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