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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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über einen Hügelkamm, hielten an einem Aussichtspunkt an und stiegen aus. Boxenstopps waren das Beste. Ich markierte einen Stein, einen Zweig und eine Stelle auf dem Boden, wo ich ein Tier roch, das ich noch nie gerochen hatte. Immer wieder interessant. Es gab so viele Tiere, die ich auf dem Discovery Channel gesehen und noch nie gerochen hatte. Paviane zum Beispiel: Mal kurz an denen zu schnuppern würde mir schon gefallen. Ich sah zu Bernie rüber, stellte fest, dass er mich beobachtete. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass du um einiges mehr weißt als ich, alter Junge. Was geht hier nur vor sich?«
    Ich lief mit wedelndem Schwanz zu ihm. Was ich wusste? Auch nur das: Princess und ich, die Schlange, die Hippies und der Bärtige mit dem Pick-up. Was noch? Adelina. Adelina und die Ameisen. Mein Schwanz hörte auf zu wedeln. Bernie tätschelte mich. »Komm, wir gehen Deppen ärgern«, sagte er.
    Hörte sich gut an.
    Bald darauf sahen wir andere Autos. Dann kamen ein paar Wohnwagen am Straßenrand, eine Tankstelle, ein Diner – ich erkannte einen Diner zuverlässig an der Form und an dem Geruch, der beim Vorbeirauschen zu mir rüberwehte –, und wir erreichten eine Stadt.
    »Willkommen in Nowhereville«, sagte Bernie.
    Noch nie davon gehört, aber ich war immer offen für was Neues.
    Wir parkten vor einem niedrigen Ziegelbau mit einem goldenen Stern an der Tür und traten ein. Hinter einer Theke stand ein großer, schlanker Mann in einer braunen Uniform und mit einer krummen Nase. Der Mann in der Uniform hatte einen goldenen Stern auf der Brust, einen Cowboyhut auf dem Kopf und ein Pflaster am Hals, wahrscheinlich hatte er sich beim Rasieren geschnitten. Bernie schnitt sich dauernd beim Rasieren, aber nie so tief. Der Mann sah uns und hielt inne mit dem, was er tat, nämlich nichts.
    »Sie schon wieder«, sagte er. Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich konnte nicht genau sagen, woher.
    »Freut mich auch, Sie zu sehen, Deputy«, behauptete Bernie. »Das hier ist Chet.«
    Der Mann sah zu mir runter. Als ich seinen Geruch roch, dämmerte es mir. Seine Hand fuhr zu dem Pflaster, und es dämmerte mir noch ein bisschen mehr. »Und?«, fragte er.
    »Dachte, das hilft Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge«, sagte Bernie. »Wenn Sie Chet sehen.« Er legte seine Hand auf meinen Kopf und ließ sie dort liegen. Kam dieses Knurren etwa von mir? Ich hörte auf damit.
    »Mein Gedächtnis funktioniert einwandfrei«, erklärte der Deputy. »Das war ein blödes kleines Missverständnis drüben in Clauson’s Wells, aber wir haben keinen Hund gesehen, basta.«
    »Komisch«, sagte Bernie. »Er hat nämlich Sie gesehen.«
    »Hä?«, machte der Deputy.
    »Sie hätten es mir nur sagen müssen«, erwiderte Bernie. »Mehr nicht.«
    »Was denn sagen?«
    »Dass Sie ihn gesehen haben, ihm womöglich gefolgt sind.«
    »Gefolgt?«
    Durch eine Tür hinter der Theke kam ein zweiter Mann, der wie der Deputy groß und schlank war, aber eine gerade Nase hatte. Seinen Geruch erkannte ich auch wieder. Er warf Bernie einen ganz und gar nicht freundlichen Blick zu, und dann sagte er: »Da ist er ja wieder.«
    »Er redet nur Unsinn, Sheriff«, sagte der Deputy.
    »Das passiert manchmal, wenn man eins auf die Rübe gekriegt hat«, meinte der Sheriff. »Ein Versehen von unserer Seite und wir bedauern es von ganzem Herzen, aber woher sollten wir wissen, dass Sie ein Privatdetektiv sind und nur Ihre Arbeit tun?«
    Man erkennt sofort, wenn ein Mensch wütend wird: Sein Gesicht wird rot, die Stimme wird lauter, und er fängt an zu boxen. Bernie ist anders. Wenn er wütend wird – und das passiert nicht sehr oft –, verändert sich nicht viel, manchmal sieht man nur, wie dieser eine Muskel an seinem Kiefer dick und hart wird. So wie jetzt zum Beispiel.
    »Das kann schon mal passieren«, sagte Bernie, ohne dass sich seine Stimme hob, sie wurde eher leiser. »Aber warum die Sache noch schlimmer machen?«
    »Schlimmer?«, fragte der Deputy. Meiner Meinung nach stehen die Augen der Menschen immer zu eng zusammen, aber bei manchen wie bei dem Deputy sieht es hässlicher aus als bei anderen.
    »Kann es sein, dass das gerade eine Drohung war?«, fragte der Sheriff. Seine Augen standen nicht ganz so eng zusammen, aber sie waren so hell, dass sie überhaupt keine Farbe zu haben schienen, nur zwei schwarze Punkte inmitten von viel Weiß. Sehr verwirrend. Sheriffs sind doch Gesetzeshüter, so wie Polizisten, oder? Normalerweise mochte ich Polizisten.
    »Keine

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