auf toedlichem Kurs
Angeles.
»Wir sind da!«, sagte Justus auf einmal und wies auf ein leicht verrottetes, aber vergleichsweise großes Holzgebäude, das einige Meter unterhalb der Straße im Schatten der Bäume lag. Bob suchte sich die nächstbeste Parkgelegenheit und ließ den Wagen ausrollen, der sich durch die anstrengende Bergfahrt ohnehin eine Abkühlpause verdient hatte.
»In diesem Ding wohnt der alte Mr Horowitz?«
Justus nickte. »Seit einigen Jahren bereits, sagte mir Onkel Titus. Er ist aus dem Süden von Los Angeles hierher gezogen. Nun, ich hoffe, das dritte Bild gibt uns endlich den entscheidenden Hinweis!«
Sie folgten dem Fahrweg, der zu dem Haus führte. Am Rand unter den Bäumen parkte ein alter Chevrolet, der wohl schon länger vor sich hin rostete. Um ins Haus zu gelangen, musste man eine größere Holzterrasse überqueren, auf der ein paar alte Stühle unordentlich um einen kleinen Tisch herumstanden. Auf dem Boden lag zwischen ein paar schmutzigen Tüchern eine auseinander montierte Motorsäge. Bobs Blick fiel auf die Eingangstür, die nur angelehnt war. Vermutlich war das hier so üblich. Was sollte es hier schon zu stehlen geben.
Sie klopften an den Holzrahmen.
»Mr Horowitz?«
Stille. Ein Vogel sang.
»Mr Horowitz?«
Keine Antwort.
»Hallo!«
Vorsichtig drückte Justus die Tür auf und sie traten ein. Innen war es muffig und dunkel.
»Mr Horowitz? Wir möchten Sie nur etwas fragen. Sind Sie da?«
Sie zögerten. Es gab zwar mehrere Fenster, doch alle Vorhänge waren zugezogen. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das diffuse Licht. Vor Überraschung blieb Justus und Bob der Mund offen stehen.
»Was ist denn hier passiert?«, entfuhr es Bob. »Das sieht ja aus ...«
»... als ob ein Kampf stattgefunden hat«, ergänzte Justus im Flüsterton. »Sieh mal! Der Tisch ist zerbrochen. Der Stuhl liegt am Boden.« Er tat einen Schritt vorwärts und es knirschte unter seinen Füßen. »Glasscherben, Vorsicht, Bob!«
»Was ist passiert? Hat Escovedo zugeschlagen?«
»Ja. Es sieht aus, als seien wir zu spät gekommen! Und ich hoffe, dieser Typ ist nicht noch hier!« Vorsichtig trat Justus an eins der Fenster und zog den Vorhang auf. Jetzt konnten sie alles erkennen. Es war ein ziemliches Durcheinander, das in Horowitz’ Wohnzimmer herrschte. Die Glasstücke stammten von einer großen Vase, die umgefallen war. Doch Justus’ Aufmerksamkeit konzentrierte sich jetzt auf die Wände des Zimmers. Dort hingen allerhand Fotografien und Zeitungsausschnitte. Sie dokumentierten den großen Waldbrand, der vor einigen Jahren in der Gegend gewütet hatte. Die Häuser waren vom Feuer von drei Seiten eingeschlossen gewesen und nur durch ein Wunder waren sie vor der Zerstörung verschont geblieben. Doch nicht die Naturkatastrophe interessierte Justus. Er ging hinüber zur anderen Seite der Wand. Dort hatte Horowitz etliche Bilder von Schiffen, von Häfen und vom Meer versammelt. Fotografien und Gemälde. Zwischen ihnen war eine größere Fläche frei geblieben, die das Zentrum der Ansammlung bildete. Justus trat näher heran, zog seine Mini-Taschenlampe hervor und untersuchte die Wand genau.
»Hier hing es«, sagte der Erste Detektiv. »Das dritte Bild. Die Größe passt exakt. Man kann den dunklen Rand aus Staub erkennen, der sich in all den Jahren um den Rahmen gelegt hat. Wir sind zu spät dran, Bob! Escovedo hat sich das Schiff bereits geholt.«
»Und Horowitz?«
»Es hat einen Kampf gegeben«, sagte Justus. »Der alte Mann hat sich gewehrt. Ich hoffe, ihm ist nichts passiert.«
»Wir müssen das Haus durchsuchen. Vielleicht liegt er irgendwo und braucht Hilfe!«
Justus nickte. Im Stillen befürchtete er, dass es um Horowitz noch schlimmer stand. Aber das sagte er Bob nicht. Und er wünschte Escovedo meilenweit weg, denn der Mann zeigte immer gefährlichere Seiten.
Nacheinander durchsuchten sie die anderen Räume. Doch außer ein paar Töpfen mit halbwegs frischen Essensresten und einem halb ausgetrunkenen Glas Bier fanden sie keine Spur von dem alten Mann.
»Wir müssen Inspektor Cotta informieren, damit er nach Horowitz suchen kann.« sagte Justus schließlich.
Bob nickte. Ihm war das alles unheimlich. Er wollte so schnell wie möglich fort von hier.
Missmutig und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend verließen sie das Haus. Erneut passierten sie den alten Chevrolet, der unter den Bäumen parkte.
»Dass Horowitz so eine Schrottkiste fährt«, murmelte Bob und zögerte. »Justus! Das Auto!
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