auf toedlichem Kurs
endlich ab‹, flehte Peter still in sich hinein.
Doch Escovedo hielt inne. Er pfiff leise vor sich hin, stieg die kleine Treppe hinauf und schloss die Tür zur Kajüte. Er kehrte um und setzte sich auf das Bett. Von dort aus betrachtete er das Gemälde. Immer noch pfeifend. Minutenlang. Er schien viel Zeit zu haben. Peter stand längst der Schweiß auf der Stirn. Sein linkes Bein kribbelte, doch das war nicht sein Hauptproblem. Escovedo sollte endlich verschwinden!
Plötzlich lachte Escovedo auf. Ihm schien eine Idee gekommen zu sein. Er legte seine Waffe zur Seite, zog ein Feuerzeug hervor, zündete es an und hielt es prüfend an die hölzerne Zimmerdecke. Wollte er etwa das Schiff ... Peter blieb fast das Herz stehen. Wenn es brannte, saß er in einer tödlichen Falle!
»Hallo! Lady!« Die Stimme kam von draußen. Es klang nach einem älteren Mann, der sich dem Schiff auf dem Bootssteg genähert haben musste.
Blitzschnell steckte Escovedo das Feuerzeug wieder ein.
»Sind Sie an Bord, Lady? Ich habe ein Problem mit meinem Schiff!«
Offenbar wollte der Mann Mrs Caballero um Hilfe bitten. Peter sah, wie Escovedo ein langes Messer zückte und sich katzengleich seitlich an die Tür drückte.
Tausend Gedanken schossen Peter gleichzeitig durch den Kopf. Wollte der Einbrecher wirklich das Schiff anzünden, um das Bild zu vernichten? Dann hätte Peter jetzt vielleicht die Chance, durch lautes Rufen auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen. Andererseits würde er Escovedo dadurch sein Versteck verraten. Vielleicht – so kam es Peter siedend heiß – vielleicht wusste Escovedo längst, dass er hier verborgen war, und es war sowieso alles zu spät. Peter musste schnell entscheiden. Irgendwann würde der Mann da draußen seine Suche aufgeben.
»Lady?«, kam es von draußen. Stille. Dann entfernten sich die Schritte.
Jetzt!, dachte Peter und holte Luft. »Hilfe! Ich bin hier gefangen! Sir, holen Sie mich bitte raus!« Es klang dumpf und Peter fragte sich voller Angst, ob man ihn draußen überhaupt hören konnte. »Hilfe!«, setzte er noch einmal laut nach.
Escovedo fuhr herum. Seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt. »Halt Klappe, du Hund«, zischte er. »Oder ich stopfe sie dir!« Langsam kam er auf Peters Versteck zu. Die Waffe war auf den Schrank gerichtet.
Peter spürte, wie ihn die Panik überfiel. Er hatte alles falsch gemacht.
Zu spät
Die Luft flimmerte in der Hitze. Die zwei Detektive hatten die Seitenfenster heruntergekurbelt und genossen den leichten Fahrtwind. Bob schaltete den Wagen vom dritten in den zweiten Gang zurück. Die Straße durch den Canyon führte bergauf und sein VW Käfer war nicht mehr der Schnellste. Hinter dem Wagen hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. »Warum haben es die Leute auch so eilig«, murmelte er. »Zum Glück müssen wir gleich abbiegen.« Als sie kurz darauf eine kleine Kreuzung erreichten und Bob den Blinker setzte, konnte man die Erleichterung der Fahrer hinter ihnen förmlich spüren.
Es war eher ein geteerter Weg denn eine richtige Straße, der unter den Bäumen seitlich den Canyon hinaufführte. Jetzt ging es erst so richtig bergauf. Im ersten Gang tuckerte der Käfer vorbei an kleinen Holzschuppen, die links und rechts des Weges im Schatten des Waldes versteckt lagen und in die sich eine seltsame Mischung aus Künstlern, Eigenbrötlern, Kriegsveteranen und Aussteigern vor dem lauten Leben von Los Angeles zurückgezogen hatte. Manche hatten ihre Hütten sogar hoch in die Bäume gebaut und sich damit wohl einen Jugendtraum verwirklicht. Bob grinste in sich hinein: Vor einigen Jahren, als sie ihren Campingwagen noch nicht hatten, war die Detektivzentrale der drei ??? ebenfalls in luftiger Höhe gelegen, allerdings in einem alten Turm, der auf einem Eisenbahngelände stand.
Ab und zu verzweigte sich die schmale Straße und Bob hatte längst den Überblick über die Strecke verloren. Doch ohne jede Unsicherheit wies ihm Justus an jeder Kreuzung die Richtung. Sie passierten das Sheriff-Büro. Der Sheriff lehnte gerade an seinem Dienstwagen und blickte Bobs Auto nachdenklich nach. Wahrscheinlich fragte er sich, ob die beiden Jungen etwas Böses im Schilde führten. Allzu viele Tagesgäste tauchten hier bestimmt nicht auf.
Mittlerweile hatten die Detektive die höher gelegenen Gebiete des Canyons erreicht und zwischen die einfachen Häuser mischten sich immer mehr die neueren und teuren Bauten der reichen Stadtflüchtlinge von Los
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