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auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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können uns unbemerkt mit reinschmuggeln.« Bob grinste, mehr aus Verzweiflung. »Hoffen darf man ja mal. Während der Wartezeit kannst du mir freundlicherweise erklären, was hier überhaupt abgeht!«
    Justus’ Ärger war verraucht. Bobs Vorschlag klang vernünftig. Er machte die Beifahrertür auf und stieg aus. »Also gehen wir.«
    Als sie in die Nähe des Tores kamen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich hinter einen Busch zu kauern und zu warten. Näher wagten sie sich nicht heran. Sie wollten nicht wieder das automatische Licht auslösen.
    »Du wolltest mir noch etwas erklären, Erster!«, sagte Bob, als er sich in Position gebracht hatte.
    »Ich friere«, erwiderte Justus nur.
    Bob schüttelte wortlos den Kopf. Der Wind hatte zugelegt. Im schwachen Mondlicht konnte man erahnen, wie er die Wolken vor sich hertrieb. Viele Meilen hinter einem dunklen und etwas tiefer vor ihnen gelegenen Bergrücken flimmerten die schon lange nicht mehr zählbaren Lichter von Los Angeles wie ein künstliches Sternenmeer gegen den dunklen Nachthimmel an. So schön hatte Bob die Stadt noch nie gesehen. Minutenlang versank er in den Anblick. »Das Leben ist so unüberschaubar«, sagte er plötzlich. »Millionen Menschen leben hier. Das sind Millionen von Geschichten, die einfach nebeneinander herlaufen, sich zufällig berühren, und dann verändert wieder weggehen.«
    »Aber wir sorgen manchmal für Ordnung«, antwortete Justus ruhig. »Wenigstens da, wo wir sind. Vielleicht führen wir heute Abend noch zwei der vielen Geschichten zusammen. Das mag im Gesamten gesehen nicht viel sein, aber für die Beteiligten bedeutet es doch einiges.«
    Gerade als Bob zu einer Antwort ansetzen wollte, hörten sie ein Fahrzeug, das sich näherte. Es arbeitete sich die Straße von Rocky Beach hoch; denselben Weg, den sie auch gefahren waren. Als der Wagen näher kam, verlangsamte er sein Tempo und bog schließlich vor dem Tor ein. Das Licht sprang an und der Wagen stoppte. Die beiden ??? konnten die Aufschrift auf dem kleinen Lieferwagen erkennen. ›Partyservice rund um die Uhr – Ruf an bei Hillary Lour‹. Der Fahrer ließ den Motor laufen, stieg aus und schritt zum Tor. Aus dem Wageninneren wummerte der Bass der Radiomusik.
    Bob zog Justus am Ärmel. »Jetzt!«
    Mit wenigen Schritten waren sie aus der Dunkelheit herausgetreten und hatten den kurzen Weg zum hinteren Teil des Wagens zurückgelegt. Der Dieselmotor tuckerte vor sich hin. So leise wie möglich klappte Bob die Hecktür auf und die beiden Detektive zogen sich in das Wageninnere. Aus zwei metallenen Behältern roch es verdammt gut nach warmem Essen und Justus’ Aufmerksamkeit wurde kurz abgelenkt. Vorsichtig zog Bob die Klappe von innen zu.
    Der Fahrer hatte nichts bemerkt. Mit dem Ohr am Lautsprecher verhandelte er mit dem Bediensteten. Nach einer Minute kam er zurück und setzte sich hinter das Steuer. Durch das kleine Fenster, das in der Trennwand zum Fahrerraum angebracht war, beobachteten Justus und Bob, wie das Tor zu Rothmans Anwesen aufglitt. Der Fahrer wartete, bis die Öffnung groß genug war, und gab dann Gas. Sie passierten das Tor und rollten den schmalen, leicht aufsteigenden Weg entlang, an dessen Ende die beiden Jungen die Lichter des großen, flachen Anwesens aufleuchten sahen. Es lag genau auf dem Hügel.
    »Und jetzt?«, flüsterte Bob. »Wie kommen wir wieder aus dem Wagen?«
    »Du hast uns doch hier reingeschleust«, erwiderte Justus. »Wahrscheinlich werden wir zusammen mit dem Essen Mr Escovedo serviert, der auf uns mit dem Schlachtermesser wartet.«
    Doch sie hatten keine Zeit, weiter zu spekulieren. Der Wagen hielt vor dem Hauptportal. Ein Bediensteter erwartete sie bereits. Mit seinem großen Kopf, der Halbglatze, den herunterhängenden Wangen und Augenlidern sah er einem Cockerspaniel nicht ganz unähnlich. Er winkte ungeduldig und der Fahrer stieg aus.
    »Wo sind Sie bloß so lange geblieben?«, sagte der Bedienste.
    »Hab mich verfahren.« Der Fahrer ging um den Wagen herum und öffnete die Klappe. Er entdeckte die beiden ??? sofort. »Was soll denn das?«
    Justus rollte sich aus dem Wagen und schnappte sich den einen der Bottiche. »Wir ... wir sind die Neuen ... wir sollen Ihnen doch beim Austragen helfen. Bob, nimm du mal den anderen Kübel da ... Darf ich?« Elegant umkurvte er den komplett verdutzt dastehenden Mann.
    »Sir«, wandte sich Justus als Nächstes an den Bediensteten, »ich vermute, die Speisen sollen zunächst in die Küche?«
    »Ja,

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