Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
mutig stieg sie aufwärts.
    »Waren Sie hier?«
    Die Frau deutete vorwärts. »Ein Stück noch.« Die Empore war sehr schmal, so dass die beiden hintereinander gehen mussten. Justus fielen die bunten Kacheln auf, die an der Wand angebracht waren. Plötzlich blieb Mrs O’Rien stehen und sagte: »Hier habe ich gestanden.«
    »Bitte erinnern Sie sich ganz genau!«
    Sie trat noch einen Schritt weiter. »Ich war gerade dabei, diese Kacheln abzuwischen. Plötzlich rief Paddy, ich solle ihm bei etwas helfen. Ich sagte so etwas wie: Ich komme gleich zu dir runter, Paddy, nur noch den Seestern!« Sie deutete auf eine Kachel, auf der ein Seestern modelliert war.
    »Dieser hier?« Justus schob Mrs O’Rien sanft zur Seite und bückte sich. Vorsichtig tastete er die Kachel ab. Als nichts geschah, drückte er nacheinander auf die Seitenkanten. Mit einem Knirschen ließ sich die Kachel aufdrehen.
    Vor Überraschung zuckte Mrs O’Rien einen Schritt zurück.
    »Paddy hatte Angst davor, dass Sie sein Versteck entdecken«, sagte Justus sanft. »Das versetzte ihm den Schreck, der zum Herzversagen führte. Machen Sie sich deswegen keine Vorwürfe. Sie konnten es nicht ahnen. Und er muss bereits sehr herzkrank gewesen sein. Die Kachel war nur der Auslöser. Wenn sie es nicht gewesen wäre, dann wäre bestimmt etwas anderes passiert.«
    Justus blickte in die dunkle Öffnung und zögerte. »Sind Sie mutig genug für die Wahrheit, Mrs O’Rien?«
    Mrs O’Rien nickte wortlos.
    Also griff Justus in das Loch. Es musste eine dieser bunten Beulen an der Hauswand sein, die das Geheimversteck in der Wand ermöglicht hatten. Seine Finger bekamen eine Rolle zu fassen, die aus einem starken, aber biegsamen Material bestand. Vorsichtig zog er sie hervor. Er öffnete das Band, das die Rolle zusammenhielt. Wie eine Feder sprang die Rolle auf und gab mehrere Blätter frei.
    » Samuel , Samantha und ... Gwendolyn «, sagte Justus, als er die Blätter auseinander zog. »Die Probezeichnungen, die ihr Mann angefertigt hat, bevor er die richtigen Bilder der drei Schiffe gemalt hat! Sie gleichen bereits sehr den späteren Werken. Mit einem wichtigen Unterschied!«
    Justus bückte sich und legte die Bilder in eine bestimmte Reihenfolge. Er trat einen Schritt zurück und sah Mrs O’Rien mit einer Mischung aus Erwartung und Mitgefühl an.
    Mrs O’Rien brauchte keine Minute, bis sie verstand. Unwillkürlich wich sie nach hinten und fasste sich mit der Hand an den Hals. »Nein, nein, nein ...« Es war ein ungläubiges Stottern, das langsam versiegte. » Gwendolyn ...?«
    »Kommen Sie mit«, sagte Justus und nahm die alte Frau vorsichtig am Arm. »Wir fahren jetzt zu einem alten Bekannten! Oder soll ich sagen: zu einem alten Feind?«

Eintritt verboten!
    Doch bevor er aufbrach, erledigte Justus noch zwei Telefonanrufe. Der erste ging an Inspektor Cotta. Justus bat ihn, sich jetzt auf den Weg zu machen.
    Als Zweites wählte Justus die Nummer von Kommissar Reynolds. Erst nachdem das Telefon längere Zeit geläutet hatte, wurde der Hörer abgenommen.
    »Reynolds hier ...« Der Kommissar klang leicht angeheitert. Musik lief im Hintergrund.
    »Justus Jonas, Mr Reynolds. Die Suche nach Ihrem Bild tritt in die entscheidende Phase!«
    »Ich bin beeindruckt, Justus.« Die Musik wurde leiser.
    »Ich würde Sie bei der Lösung des Falles gerne dabeihaben. Zumal Sie sich freundlicherweise bereit erklärt haben, die Geschichte aufzuschreiben. Haben Sie heute Abend Zeit, Mr Reynolds?«
    »Ich sitze gerade auf meiner Terrasse, zusammen mit Mrs Caballero. Wir unterhalten uns prächtig und insofern ... Aber wenn es dringend ist ...«
    »Mrs Caballero können Sie gerne mitbringen, Kommissar. Schließlich ist sie ebenfalls Besitzerin eines der drei Gemälde und auch ihres wurde entwendet. Übrigens, konnten Sie Mrs Caballero bei ihrer Suche nach den Initialen ihres Anhängers behilflich sein?«
    »Leider nein. Aber vor lauter Erzählen haben wir noch gar keine Zeit gefunden, das ausführlich zu bedauern. Aber sage mal, Justus, wo sollen wir denn hinkommen?«
    Justus nannte die Adresse. »Fragen Sie am Tor nach Mr Rothman!«
    »Samuel Rothman, der Sohn des Ölbarons?«
    »Genau um den handelt es sich. Ist er Ihnen bereits persönlich bekannt?«
    »Aber natürlich! Ich hatte bei ihm einen Einbruchsdiebstahl zu klären. Warte ... Justus, das war kurz vor meiner Pensionierung.«
    »Hat die Polizei den Einbrecher dingfest machen können?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber ein paar der

Weitere Kostenlose Bücher