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Auf Tour mit Bob Marley

Auf Tour mit Bob Marley

Titel: Auf Tour mit Bob Marley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Miller
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4 ] Der Ausdruck »ich und ich« bedeutet für Rastafaris, dass sie eins sind mit Jah.
    [ 5 ] Wörtlich: »the-I tell Jah Rasta«.

»There’s a natural mystic blowing through the air
    if you listen carefully now you will hear
    this could be the first trumpet, might as well be the last
    many more will have to suffer
    many more will have to die – don’t ask me why«
    »Es weht ein natürlicher Zauber durch die Luft
    wenn du genau hinhörst, kannst du ihn hören
    es könnte die erste Posaune sein, vielleicht auch die letzte
    noch viele müssen leiden
    noch viele müssen sterben – frag mich nicht, warum«
    Bob Marley, auf dem Album Exodus, 1977
    Im ersten Kapitel dieses Buches erzähle ich, wie ich zum ersten Mal in einen Raum voller Dreads kam, und ich erzähle von dem ausgesprochen würzigen Duft, der dort in der Luft hing, und von den großen Joints, die dort geraucht wurden. Dies war meine erste Begegnung mit Bob Marley.
    Über Bob Marley und Cannabis ist viel gesagt und geschrieben worden. Manche sagen, er habe nur wenig geraucht, andere sagen, er habe die ganze Zeit geraucht. Ich kann euch versichern, dass die zweite Aussage stimmt. Ich habe das Gefühl, dass er große Ehrfurcht vor »dem Kraut« hatte und es auf dieselbe Art benutzte, wie die Kirche Hostien verwendet, um das Sakrament des Abendmahls zu feiern. Wer mit den Wailers und Bob zusammen war, sah ihn fast nie ohne seinen geliebten spliff (Joint).
    Man hat mich gefragt, was für Gras Bob am liebsten rauchte.
    Meiner Erinnerung nach haben sie immer über »Lamb’s Bread« gesprochen, eine sehr starke Marihuanasorte, die allerdings außerhalb Jamaikas nicht gerade leicht zu kriegen ist. Deshalb würde ich einfach nur sagen, dass Bob sein Kraut liebte. Aber es musste gut sein, und es gab immer Leute, die Tüten voll Gras zu unseren Konzerten mitbrachten.
    Einmal waren wir in Oregon beim Soundcheck, als ein »weißer Dread« (ein Weißer, der Rasta geworden war) mit einer Anzahl großer brauner Einkaufstüten auftauchte, in die man normalerweise im Supermarkt die Lebensmittel einpackte. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Tüten er dabeihatte, aber es waren viele. Alle waren bis zum Rand mit sehr langen limonengrünen Blütenständen von Marihuana gefüllt, die einen absolut berauschenden Duft verströmten. Ich glaube, es war Neville Garrick, der einen Blick auf das Gras warf und Bob holte. Neville machte die beiden miteinander bekannt, und der weiße Dread verbeugte sich respektvoll vor Bob und überreichte ihm eine der Tüten.
    Bob war sehr großzügig mit seinem Gras und teilte es mit allen Mitgliedern der Band. Ich weiß noch, wie die Augen der Bandmitglieder leuchteten, als sie die Tüten mit dem Marihuana sahen, und wie sich jeder in eine andere Ecke verzog und sich einen Joint drehte. Meistens rauchten sie alle Joints, aber ich kann mich auch erinnern, dass die Bob und Fams einmal eine Bong aus einer Kokosnuss und einem Chillum benutzten. Es waren immer noch mehrere volle Tüten Gras übrig, nachdem Bob welches verteilt hatte, und er übergab sie Dennis und mir zur Aufbewahrung. Alle hatten so viel Pot, dass sie gerade nichts mehr wollten, also rauchten auch Dennis und ich unseren Teil, und dann nahmen wir die rückwärtige Verkleidung mehrerer Verstärker ab und stopften das verbliebenen Gras hinein.
    Auf der Tour hatten wir so viel zu tun, und es gab so viel Gras, dass wir ganz vergaßen, was wir in die Verstärker gestopft hatten. Erst als einer der Verstärker heiß wurde und uns der wunderbar süße Duft von selbst angebautem Oregon-Gras in die Nase stieg, kam uns die Erleuchtung: »Mann, da ist Gras im Verstärker!«
    Die Versorgung mit Marihuana war ein alltägliches Ereignis bei den Wailers. Wie den meisten Leuten heute klar ist, hat Bob eine ganze Industrie begründet. Er schrieb und spielte nicht nur einige der besten Songs, die je produziert wurden, sondern öffnete durch sein Leben und seinen frühen Tod auch die Schleusen für ganze Heimindustrien mit Produkten wie Marihuana oder Fahnen, Hüten, Schuhen, Armreifen, Gürteln, Hemden, Jacken, Aufklebern oder Anstecknadeln die sein Bild oder das gezackte Cannabisblatt zeigen.
    Hier ein Auszug aus einem Interview, in dem Bob 1979 Mumia Abu-Jamal Fragen nach »dem Kraut« beantwortete:
    MA: Was für eine Bedeutung hat das Kraut für dich, Bob?
    BM: Das Kraut ist das Heilmittel der Nation, klar? Alle, die es rauchen, denken zwangsläufig gleich. Wenn alle gleich denken, bedeutet das,

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