Auf Umwegen ins grosse Glueck
auch Moonie nicht am Auto auf sie wartete. Normalerweise gehorchte der Hund aufs Wort, und deshalb wunderte sie sich, dass er nicht zu sehen war. "Moonie, komm her. Wir wollen nach Hause!"
Ein lautes Bellen ertönte. Allie blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und entdeckte den Hund, der regungslos unter der großen Pappel stand.
"Was ist los, Moonie?"
Der Hund bellte wieder, drängender diesmal, und rührte sich nicht von der Stelle.
Allmählich verlor sie die Geduld. Was war bloß los mit ihm?
Daran war bestimmt dieses Mädchen schuld. Wahrscheinlich hatte sie ihn an den Baum gebunden und dort vergessen! Es war wirklich nicht zu fassen. Sie würde ihr gehörig die Meinung sagen! Aufgebracht ging Allie zum Baum hinüber. Plötzlich sah sie einen blauen Farbtupfer neben Moonie liegen, und da wusste sie, dass etwas nicht stimmte.
Zanes Tochter lag zusammengekrümmt unter der Schaukel und blickte sie mit tränenüberströmtem Gesicht an. "Mein Arm tut so weh", sagte sie schluchzend. Erschrocken kniete Allie sich neben sie.
"Hannah?" rief Zane laut.
"Sie ist hier - bei der Schaukel!" Hoffentlich hat sie sich nichts gebrochen, dachte Allie. Sie würde es sich nie verzeihen.
Zane kam im Rekordtempo angelaufen. Er kniete sich neben seine Tochter und hob sie vorsichtig hoch. "Es ist alles in Ordnung, Liebes. Daddy ist da. Wie ist das denn passiert?"
"Ich hab ganz hoch geschaukelt, damit ich Allie und Honey besser sehen kann, und dann bin ich plötzlich runtergefallen."
Hannah lächelte ihren Vater tapfer an. "Aber ich war doch brav, Daddy, oder? Ich hab geschaukelt, so wie Allie es mir befohlen hat."
3. KAPITEL
Obwohl Zane ihr mit keinem Wort die Schuld gegeben hatte, machte Allie sich die größten Vorwürfe. Sie wusste genau, dass sie für Hannahs Unfall die Verantwortung trug, weil sie ihr befohlen hatte, sie in Ruhe zu lassen und zu schaukeln.
Unglücklich saß sie im Wartezimmer der Notaufnahme. Als die Tür aufging, blickte Allie auf und sah ihre Schwester Greeley, die sich gleich darauf neben sie setzte und fragte: "Wie geht es ihr?"
"Sie hat sich den linken Arm gebrochen. Wenigstens ist der Bruch nicht so schlimm. Im Augenblick bekommt sie einen Gips. Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?"
"Von Mom. Nachdem du sie informiert hattest, hat sie mich über Handy angerufen. Da ich sowieso in Aspen zu tun hatte, bin ich hergekommen. Und damit du beruhigt bist: Ich bin schnell bei Zane vorbeigefahren und habe Moonie mitgebracht.
Er ist bei mir im Wagen. Ist alles in Ordnung, Allie? Mom hat gesagt, dass du am Telefon ziemlich aufgeregt warst."
"Ich bin an allem schuld", antwortete Allie bedrückt, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Wieso? Hast du sie etwa geschubst?" Greeleys Versuch, sie etwas aufzuheitern, scheiterte kläglich.
"Natürlich nicht. Ich habe ihr nur befohlen, dass sie mich in Ruhe lassen und schaukeln gehen soll. Und nur deswegen ist sie gefallen."
"Hat Zane dir Vorwürfe gemacht?"
"Er hat nichts gesagt, aber er gibt mir bestimmt die Schuld, das weiß ich genau. O Greeley, ich wollte doch nicht, dass ihr etwas passiert."
Greeley nahm tröstend Allies Hand. "Das weiß ich doch."
"Tatsächlich? Vielleicht wollte ich ja, dass sie verschwindet, und zwar für immer!"
"Was ist los mit dir? Du stehst ja völlig neben dir! So kenne ich dich überhaupt nicht."
"Ich habe darüber nachgedacht, wie ich mich am besten an Zane rächen kann."
"Was, zum Teufel, hat das mit Hannahs Unfall zu tun?"
"Verstehst du denn immer noch nicht?" Allie lehnte sich zurück und schloss die Augen. "Zane hat diese Frau nur geheiratet, weil sie schwanger war. Mit Hannah. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dieses Kind verabscheut habe. Das ist unvernünftig und unlogisch, ich weiß, aber ich konnte es einfach nicht ändern. Immer wieder habe ich mich gefragt, was wohl geschehen wäre, wenn es Hannah nie gegeben hätte."
Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht. Was hatte sie nur dazu gebracht, ein unschuldiges Kind zu hassen? Sie wünschte, sie könnte Hannah in die Arme nehmen und sie um Verzeihung bitten. "Ich konnte ihren Anblick einfach nicht ertragen. Nicht einmal ihren Namen konnte ich aussprechen. Sie hat mich krank gemacht."
"Keine Sorge, du wirst sie nie wieder sehen. Ich finde schon jemand anderen, der sich um das Fohlen kümmert."
Erschrocken ließ Allie die Hände sinken. Zane Peters stand an der Tür. Wie viel hatte er gehört? Seinem finsteren Blick
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