Auf Umwegen ins grosse Glueck
meint, es ist nicht richtig, dass du nach Kims Tod alles bekommen hast, nur weil sie kein Testament gemacht hat. Wir hätten nicht leer ausgehen dürfen."
"Ich habe euch Kims Sachen überlassen und auch das Geld auf ihrem Konto."
"Das war aber ganz schön wenig, wenn man bedenkt, dass sie mit einem der reichsten Rancher hier in der Gegend verheiratet war", bemerkte Vern verächtlich. "Zweitausend Dollar, einige Möbel und Kleinkram, mehr nicht."
"Kim war eben nicht gerade sparsam."
"Wie oft hat sie sich bei uns beklagt, was für ein Geizkragen du bist! Wir haben ihr zur Scheidung geraten. Dann hättest du ganz schön geblutet. Was für ein Glück für dich, dass sie vorher ums Leben gekommen ist", fügte Edie Taylor boshaft hinzu.
"Vielleicht hat sie dir ja erzählt, dass sie sich scheiden lassen und das Kind mitnehmen wollte. Was meinst du, Vern, sollten wir. nicht lieber einen Privatdetektiv engagieren und diesen so genannten Unfall noch einmal untersuchen lassen?"
Soweit Allie wusste, hatten nie Zweifel daran bestanden, dass Kim Taylor tatsächlich durch einen Unfall ums Leben gekommen war. Kim hatte auf der Landstraße ein Stoppschild überfahren und war von einem Lastwagen gerammt worden. Sie war auf der Stelle tot gewesen.
"Es ist euer Geld." Zane zuckte die Schultern.
"Kim hat uns so einiges erzählt…" Edie Taylor lächelte hinterhältig. "… und deshalb wissen wir, was los gewesen ist.
Und jetzt hat das Kind sich den Arm gebrochen. Der Richter wird nicht begeistert sein, das kann ich dir jetzt schon verraten."
"Ich bin Hannahs Vater. Sie bleibt bei mir."
"Du bist wirklich ein Idiot, Peters." Vern Taylor verzog das Gesicht. "Eine Heirat ist das Einzige, was dich jetzt noch retten kann. Eine Frau, die sich um das Mädchen kümmert. Aber die ist ja wo hl nicht in Sicht, oder?"
Und plötzlich kam Allie eine Idee. Es war doch ganz einfach.
Mit nur einem Satz konnte sie das Unrecht, das sie Hannah zugefügt hatte, wieder gutmachen. Sie tat es nicht für Zane, sondern für ein kleines Mädchen, dem auch noch der Vater genommen werden sollte.
Schnell ging sie zu Zane und hakte sich bei ihm ein. "Ich glaube, wir sollten den Taylors die gute Nachricht mitteilen. Sie sind Hannahs Großeltern, und das Wohl ihrer Enkelin liegt ihnen natürlich besonders am Herzen."
Erstaunt sah er sie an. "Sag du es ihnen."
"Gut." Allie lächelte die Taylors strahlend an. "Zane und ich werden heiraten." Zane verspannte sich kurz, hatte sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle.
"Heiraten?" fragte Edie Taylor schrill. "Davon weiß ich ja gar nichts!"
"Wir haben es auch erst heute Abend beschlossen", antwortete Allie schnell. "Hannah braucht eine Mutter, das haben Sie selbst ja oft genug erwähnt."
"Wie kommt es dann, dass Zane nie von Ihnen gesprochen hat? Sie wollen uns wohl auf den Arm nehmen?" Vern Taylor gab offenbar nicht so schnell auf.
"Ich kenne Zane schon seit Ewigkeiten. Und als ich ihn neulich auf der Hochzeit meiner Schwester wieder gesehen habe, da hat es eben gefunkt." Gespielt liebevoll blickte sie ihren vermeintlichen zukünftigen Ehemann an.
"Wann werdet ihr denn heiraten?" Zanes ehemalige Schwiegermutter war immer noch argwöhnisch.
"So weit voraus haben wir noch nicht geplant", erwiderte Allie schnell.
Aber da hatte sie die Rechnung ohne Zane gemacht. "Wir können es Vern und Ed ie ruhig sagen. Die Hochzeit findet am Montag statt."
Allie glaubte, sich verhört zu haben. Das konnte doch nicht wahr sein! Die Dinge gerieten langsam, aber sicher außer Kontrolle. Sie hatte nur Zeit gewinnen wollen, damit Zane sich überlegen konnte, wie er mit seinen ehemaligen Schwiegereltern fertig werden konnte. Aber ihn wirklich heiraten? Das war ja wohl lächerlich!
"Wieso diese plötzliche Eile?" Edie Taylor sah ihre Felle davonschwimmen. "Ist sie etwa auch schwanger?"
"Wir sind wahnsinnig ineinander verliebt." Zane strahlte übers ganze Gesicht.
Am liebsten hätte sie, Allie, ihn gleich an Ort und Stelle erwürgt.
"Es soll nur eine Hochzeit im kleinen Rahmen werden. Ihr seid natürlich herzlich eingeladen. Ich rufe euch an, sobald Allie und ich die Einzelheiten festgelegt haben."
Sie war immer noch sprachlos. Was war los mit Zane? Hatte er das letzte bisschen Verstand verloren, das er noch besaß?
Wenn sie übermorgen nicht heiraten würden, dann würde ihr Schwindel doch auffliegen, und die Taylors hätten ein Argument mehr im Kampf um das Sorgerecht.
"Montag haben wir keine Zeit", sagte Edie Taylor
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