Auf Umwegen ins grosse Glueck
Allie parkte vor dem Haus, stieg aus und holte Copper aus dem Anhänger.
"Hallo."
"Hi", antwortete Allie kurz angebunden. Hoffentlich würde es Hannah abschrecken.
"Daddy hat gesagt, ich soll dich nicht stören."
"Stimmt."
"Wie heißt der Hund?" Hannah hatte Moonie entdeckt und gleich begonnen, ihn zu kraulen.
"Moonie. Eigentlich solltest du wissen, dass man keine fremden Hunde streichelt."
"Ich hab keine Angst. Er mag mich."
Allie befahl Moonie, beim Anhänger zu warten, und na hm Coppers Zügel. Dann führte sie das Pferd zur Weide. Leider hatte sie Hannah durch ihre Unfreundlichkeit nicht abschrecken können. Sie lief neben ihr her und redete wie ein Wasserfall.
"Wie heißt dein Pferd? Meins heißt Honey, aber das weißt du ja schon. "
Allie blickte Hannah streng an. "Dein Daddy hat dir doch eingeschärft, dass du mich nicht stören sollst. Geh schaukeln, und lass mich in Ruhe."
Das Fohlen stand inmitten der Herde. Sie ritt langsam an die Pferde heran. Eine graue Stute begrüßte sie mit einem Wiehern, das Copper gleich erwiderte. Die Tiere waren an Reiter gewöhnt, deshalb wurden sie auch nicht unruhig, als Allie sich ihnen immer weiter näherte. Und diese Ruhe übertrug sich auch auf das Fohlen. Geschickt lenkte Allie die Herde zu dem offene n Tor, das zur Koppel führte. Gehorsam ging ein Pferd nach dem anderen hindurch, bis nur noch das gescheckte Fohlen übrig blieb.
Sie schloss das Tor und ritt mit Copper im Kreis herum - erst langsam, dann immer schneller. Dabei sprach sie leise und beruhigend auf Honey ein. Honey zögerte, doch es dauerte nicht lange, bis sie neugierig wurde und hinter Copper hertrottete.
Allie brachte ihr Pferd zum Stehen und wartete, bis das Fohlen auf gleicher Höhe war. Dann streichelte sie Coppers Mähne und Flanken. Dabei kam sie Honey mit der Hand immer näher, berührte sie allerdings nicht. Zuerst scheute das Tier bei jeder Bewegung, aber es dauerte nicht lange, dann hatte es sich daran gewöhnt.
Sie führte Copper nach dieser kurzen Pause wieder im Kreis herum, und das Fohlen folgte ihnen brav. Schließlich lenkte sie Copper zum Tor. Als sie es öffnete, nutzte Honey die Chance und galoppierte blitzschnell auf die Koppel. Sie schloss sich jedoch nicht gleich der Herde an, sondern blieb noch einen Moment stehen und sah zu ihnen herüber. "Das war gar nicht so schlimm, oder?" fragte Allie lächelnd.
"Du hast wirklich eine Engelsgeduld, und es gibt sicher nicht viel, was dich aus der Fassung bringt", sagte eine Männerstimme. Allie zuckte zusammen. Sie hatte Zane nicht kommen hören. Schweigend saß sie ab und führte Copper zum Anhänger.
Als Zane dem Pferd den Sattel abnehmen wollte, schüttelte sie energisch den Kopf. "Ich kann mich allein darum kümmern, und ich will deine Komplimente nicht. Und außerdem mag ich es nicht, wenn du mich bei der Arbeit beobachtest. Wenn du mir nicht traust, dann trainier Honey doch allein."
"Ich habe dich nicht beobachtet. Ich wollte mit dir sprechen."
"Aber ich nicht mit dir."
"Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du dich um das Fohlen kümmerst. Du machst Hannah damit sehr glücklich."
Glücklich! Schnell drehte Allie sich um und beschäftigte sich mit Copper, damit Zane nicht sah, wie traurig sie war. "Es geht mir nur um das Fohlen. Deine Tochter ist mir egal. Sie ist dein Problem."
"Hannah ist kein Problem. Sie macht mir viel Freude, und ich bin glücklich, dass ich sie habe."
Sie führte Copper in den Anhänger und hoffte inständig, dass Zane die Tränen in ihren Augen nicht bemerkte. Auch sie hatte früher von Kindern geträumt. Von ihrer Hannah. Doch jetzt war sie mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert worden. Hannah war das Kind einer anderen Frau. "Wahrscheinlich werde ich morgen auch kommen. Du hast deiner Tochter gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Ich würde vorschlagen, dass du dich ebenfalls an diesen Ratschlag hältst."
Zane blickte sich suchend um. "Wo ist Hannah überhaupt?
Komisch, dass sie nicht trotzdem einen Blick riskiert hat.
Wahrscheinlich hat Ruth sie zum Essen gerufen. Ich sehe schnell einmal nach." Er wandte sich ab und ging ins Haus.
Allie bekam Gewissensbisse, als sie daran dachte, wie streng sie zu dem Mädchen gewesen war, aber sie beruhigte sich schnell wieder. Sie hatte nun wirklich Besseres zu tun, als sich um eine verzogene Vierjährige zu kümmern, die ihren Vater mit Tränen und Schmollen dazu brachte, ihr alles zu erlauben.
Plötzlich stellte sie fest, dass
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