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Auf und ab - Mord in Hellwege

Auf und ab - Mord in Hellwege

Titel: Auf und ab - Mord in Hellwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Wuensche
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er sich irgendeine plausible Erklärung ausdenken konnte, setzte die junge Blonde zu einer längeren Antwort auf Niederländisch an. Sie konnte also doch sprechen, und offensichtlich auch überzeugend. Womöglich hatte sie ihn von Anfang an schon durchschaut und gewusst, worauf er aus war, aber warum sie ihm half, war ihm gänzlich unklar.
    Er hatte von ihrem Gespräch nichts verstanden, aber die Ältere musterte ihn kurz von oben bis unten, der Anflug eines verächtlichen Lächelns glitt über ihr Gesicht, und sie setzte sich wieder, aber anscheinend beruhigt.
    Holten war gerettet und durfte sich wieder auf den Sessel setzen, jedoch nicht ohne noch einen bösen Blick abzubekommen.
    »Kann ich Ihnen einen anderen Termin anbieten?«
    Jetzt war sie wieder katzenfreundlich.
    »Warum?«
    »Es ist am nächsten Dienstag kein Prüfer für Ihren Checkflug verfügbar.«
    Jetzt hatte er noch einmal Glück gehabt. Er hatte erfahren, was er wollte, und konnte weitere Verhandlungen ohne Gesichtsverlust abbrechen. Er versuchte, einen enttäuschten Eindruck zu erwecken.
    »Nein, es tut mir sehr leid, Dienstag hätte mir zugesagt. Meine Zeit ist leider sehr eingeschränkt. Wenn Sie mir eine Karte geben, werde ich mich telefonisch wieder bei Ihnen melden. Vielen Dank.«
    Er stand schnell auf, verbeugte sich leicht und verließ die Empfangshalle.
    Er spürte in seinem Rücken die Blicke der Damen und war davon überzeugt, dass die eine verkniffen aussah und die andere freundlich.
    Über dem Eingang zum Bürogebäude saßen zwei Möwen auf dem Firmenschild in der Sonne, und als er noch einmal zurückblickte, stellte er fest, dass sie ihm genauso merkwürdig nachblickten wie vermutlich die beiden Damen vorher.
    Auf dem Rückweg zum General Aviation Terminal bemerkte er, dass sein Magen knurrte, und deshalb führte sein erster Weg auch wieder zurück in die Cafeteria.
    Er schnappte sich ein Tablett, suchte sich ein Stück gebratenen Rotbarsch mit Pommes Frites aus und stellte noch ein Schälchen Salat dazu. Als er ein Glas mit Cola füllte, dachte er kurz an sein Essen mit Jan-Ole Wing – aber er hatte Hunger, und auch Fish and Chips machen satt. Dann suchte er sich einen Platz am Fenster, von wo aus er den Betrieb auf dem Vorfeld und die Runway beobachten konnte, und machte sich ohne großes Behagen ans Essen. Als er satt war, lehnte er sich zurück, steckte sich eine Zigarette an und ließ seinen Blick durch das Lokal schweifen. Alle Tische waren inzwischen besetzt. Es war Mittagszeit, und in der Cafeteria schienen auch viele Angestellte der umliegenden Firmen zu essen.
    Plötzlich entdeckte er an der Kasse der Selbstbedienungstheke die nette Blonde vom Empfang bei AERAM. Mit dem Tablett in einer Hand blickte sie sich suchend nach einem freien Platz um. Holten hätte gern noch einmal mit ihr gesprochen, und weil er allein an seinem Tisch saß, hob er die Hand und winkte. Sie entdeckte ihn sofort, winkte fröhlich zurück und schlängelte sich elegant zwischen den Tischen hindurch auf ihn zu.
    »Ich esse hier manchmal zu Mittag«, sagte sie lächelnd, »und jedes Mal muss ich nach einem freien Platz suchen.«
    Dass auch sie sehr gut deutsch sprach, überraschte ihn überhaupt nicht.
    »Ich bin froh, dass ich hier nicht mehr allein sitzen muss. Nehmen Sie Platz«, begrüßte er sie.
    Sie hatte sich, wie es sich für ein figurbewusstes junges Mädchen gehört, nur ein kleines Sandwich, einen Salat und einen Milchshake mitgebracht. Holten wäre von dieser Portion nicht satt geworden.
    »Meistens esse ich mittags nichts.«
    »Ich bin erfahrener Vater einer erwachsenen Tochter und weiß Bescheid. Sie müssen sich nicht entschuldigen, und Sie haben eine ansehnliche Figur. Essen Sie in Ruhe.«
    Langsam und mit Genuss begann sie zu essen. Holten sah ihr zu, aber lange konnte er seine Neugier nicht zügeln.
    »Wie lange arbeiten Sie denn schon bei AERAM?«, eröffnete er das Gespräch.
    Sie kaute ausgiebig zu Ende und schluckte den Bissen herunter, bevor sie antwortete:
    »Noch nicht so lange, drei Monate. Aber sehr viel länger werde ich bestimmt nicht bleiben.«
    »Warum das nicht?«
    »Sie haben sie ja selbst kennengelernt, die alte Schellen. Sie ist die Mutter vom Chef und will immer nur kontrollieren, ob ich auch alles richtig mache. Sie kann mich nicht ausstehen, und ich kann sie nicht leiden. Es macht mir einfach keinen Spaß, mit ihr da vorn zu sitzen.«
    »Haben Sie mir deswegen geholfen, als sie plötzlich wieder da war? Wollten Sie

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