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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Die meisten davon stehen sperrangelweit offen, Major Papadapolous, und wissen’s noch nicht einmal. Ihre Sicherheitskräfte haben zum Beispiel nicht das Moos auf den umliegenden Flächen entfernt, um Sicherheits- oder gar Todeszonen zu errichten, und …« – er lächelte erneut sein geradezu schmerzhaft erschöpftes, aber echtes Lächeln – »es sind auch keine Landser wie wir.«
    »Ich verstehe, Major.« Papadapolous lächelte zurück, dann sah er Honor an. »Ma’am, es tut mir leid, daß ich übermäßig selbstsicher erschien. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich Major Isvarian gerne mit hinunter ins Marine-Territorium nehmen und die Sache mit meinen Zugführern und Sergeant-Major Jenkins besprechen. Danach möchte ich Ihnen zur Abwechslung einen durchdachten Abwehrplan unterbreiten.«
    »Das halte ich für eine gute Idee, Major«, antwortete Honor milde, dann wandte sie sich an Isvarian: »Andererseits könnte es sinnvoller sein, Major Isvarian zunächst einmal zum Essen zu zwingen und ihn dann in eine Kabine einzusperren, damit er ein paar Stunden schläft, bevor Sie mit der Besprechung beginnen.«
    »Nun, das klingt wie eine gute Idee.« Isvarians Aussprache war undeutlich, und als er sich vom Stuhl wuchtete, hatte er deutlich Schlagseite. »Wenn Major Papadapolous nichts dagegen hat, würde ich vorher noch gern duschen.«
    »Kein Problem, Major«, sagte Papadapolous umgehend, und Honor lächelte, als sie zusah, wie er den schwankenden Isvarian aus dem Besprechungsraum eskortierte.
     

19.
    In der Umlaufbahn trieb Ensign Tremaines Pinasse, zweihundert Meter entfernt der riesige Energiekollektor. Tremaine, Harkness und Yammata durchquerten das Vakuum dazwischen. Keiner von ihnen konnte wirklich glauben, wohin die Verfolgung der Energierelais sie geführt hatte.
    »Sind Sie sicher, daß Sie das tun wollen, Skipper?« murmelte Harkness über das Raumanzugcom. »Ich meine, das ist doch Sache der NPA, Sir.«
    »Die Kommandantin hat mir befohlen, die Energiequelle zu finden, PO.«, antwortete Tremaine wesentlich harscher als gewohnt. »Außerdem, wenn wir recht haben, dann ist eine NPA-Wartungscrew das letzte, was diese Sache überprüfen sollte.«
    »Mr. Tremaine, Sie denken doch nicht wirklich …«, begann Yammata, doch Tremaine winkte ab.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich weiß nur, was wir bisher gefunden haben. Bis wir mehr wissen – und zwar mit Sicherheit wissen –, werden wir mit niemandem darüber reden. Klar?«
    »Jawohl, Sir«, brummte Yammata. Tremaine nickte befriedigt und befreite einen Kraftschrauber aus seinem Ausrüstungsgürtel. Die Schubdüsen seines Raumanzugs brachten ihn ein wenig näher hinan, und er packte die Haltestange neben dem Zugangspaneel. Er zog sich hinunter und verankerte die Spitzen seiner Stiefel in den Bügeln, die genau zu diesem Zweck angebracht waren. Dann band er die Anzugleine an die Haltestange. Schließlich legte er das Maul des Schraubenschlüssels auf die erste Schraube.
    Er preßte den Schalter des Kraftschraubers und lauschte dem Winseln, das über den Arm an seine Ohren gelangte, während er sich gleichzeitig bemühte, das königlich-manticoranische Siegel über dem Paneel nicht zu sehen.
     
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?« Dame Estelle starrte Strombolis Gesicht auf dem Comschirm an. Der massige Lieutenant nickte. »Unser Ersatz-Energiekollektor?«
    »Jawohl, Ma’am, Dame Estelle. Kein Zweifel. Ensign Tremaine und seine Crew haben den Weg von der primären Empfängerstation zurückverfolgt und die Anzapfung gefunden. Selbst als der Ensign zum Kollektor gekommen war, war es nicht einfach. Tatsächlich ist die Anzapfung in den Hauptenergiering eingebaut und zwar nicht nachträglich. Ich habe nun eine Kopie des geänderten Bauplans in meiner Sicherheits-Datenbank.«
    »O mein Gott«, seufzte Matsuko. Sie lehnte sich zurück und starrte auf dem Combildschirm. Ihre Gedanken überschlugen sich. Konnte es möglich sein, daß die ganze Sache auf die Kappe eines ihrer eigenen Leute ging? Die Vorstellung genügte, um ihr den Magen umzudrehen, doch sie stellte sich ihr.
    »Wen haben Sie davon unterrichtet, Lieutenant?« fragte sie nach einem Moment. Ihre Augen waren zu Schlitzen verengt.
    »Sie, Ma’am«, erklärte Stromboli sofort und fuhr fort, um den unausgesprochenen Teil ihrer Frage zu beantworten: »Mr. Tremaine informierte mich via Richtstrahl-Verbindung, also weiß mein Signalmaat vom Dienst Bescheid. Ich weiß es, die Crew der Pinasse weiß es,

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