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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und Sie wissen es. Das sind alle.«
    »Gut, Lieutenant. Sehr gut.« Dame Estelle zupfte sich an einem Ohrläppchen und sagte: »Benutzen Sie bitte Ihre eigene Ausrüstung, um Commander Harrington zu informieren. Bitten Sie sie, Major Isvarian zu unterrichten – ich glaube, er befindet sich noch immer an Bord der Fearless . Sagen Sie ohne meine oder Commander Harringtons ausdrückliche Erlaubnis sonst niemandem etwas davon.«
    »Jawohl, Ma’am. Ich habe verstanden«, nickte Stromboli. Die Kommissarin unterbrach die Verbindung mit einem höflichen, aber geistesabwesenden Nicken.
    Matsuko saß lange Minuten schweigend da und versuchte, alle Konsequenzen des Gehörten zu erfassen. Es war verrückt – aber es war auch die ideale Tarnung. Sie erinnerte sich an die Holos, die Isvarian vor der Explosion von der Basis gemacht hatte, und erkannte einmal mehr die peinliche Sorgfalt, mit der die Gebäude versteckt worden waren. Alles bildete ein Mosaik, ein Mosaik beinahe besessener Tarnung. Dennoch wies das Mosaik ein paar falsche Steinchen auf. Tarnung ja, aber sobald die erste Schicht der Abschirmung durchbrochen war, mußten gerade die gewaltigen Anstrengungen, die unternommen worden waren, um sie zu bewerkstelligen, eine massierte Jagd nach den Schuldigen auf allen Ebenen auslösen.
    Und der Aufwand, der getrieben wurde – die Anzapfung ihrer eigenen Energieversorgung, der offensichtliche große Maßstab der Mekohaproduktion, die Einführung von Hinterladergewehren bei den Eingeborenen – all das sprach für eine massierte Unternehmung, die weit über alles hinausging, weit über alles hinausgehen mußte, was man mit dem Verkauf von Drogen an eine Bronzezeitkultur verdienen konnte!
    Aber warum? Wohin sollte das führen – was war der Zweck? Matsuko war allein in einem dunklen Raum und versuchte Schatten zu fangen. Nichts ergab einen Sinn. Überhaupt nichts.
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl und trat an das riesige Fenster des Büros. Sie starrte, ohne zu sehen, über die niedrige Mauer des Regierungsgeländes auf die monotone medusianische Landschaft. Keiner ihrer Leute konnte dahinterstecken! Das konnte nicht sein! Was immer der Zweck, wie groß auch der Gewinn, sie konnte und würde nicht glauben, daß einer ihrer Leute die Eingeborenen mit Mekoha versorgte und stillschweigend den kaltblütigen Mord der eigenen Leute hinnahm.
    Und doch hatte jemand die Stromversorgung an der einzigen Stelle angezapft, an der nachzusehen weder sie noch Harringtons Leute je auch nur erwogen hätten. Und wenn die Anzapfung eingebaut und nicht nachträglich hinzugefügt worden war …
    Sie schloß die Augen, lehnte die Stirn gegen das harte Plastikfenster und knirschte vor Wut mit den Zähnen.
     
    »Es steht fest, Commander.« Rafe Cardones deutete mit dem Kinn auf das Datenterminal, und McKeon beugte sich vor, um den Bildschirm genauer zu studieren. Die Rißzeichnung des manipulierten Energiekollektors war an sich interessant genug, doch die eigentliche Überraschung lag woanders. Der Shunt der Stromversorgung für das Drogenlabor war in der Tat integraler Bestandteil der Schaltkreise des Satelliten und tief in seinem Kern verborgen, wo nur eine komplette Demontage ihn aufsparen konnte. Darüber hinaus waren alle Wartungssiegel intakt und ohne Spur von Manipulation gewesen. Das Brechen und Ersetzen der Siegel war selbst dann noch eine langwierige, zeitaufwendige Aufgabe, wenn Regierungs- oder Flottenausrüstung zur Verfügung stand. Wie auch immer er dorthin gekommen war, die Installation des Shunts war nicht eilig im fertigen Satelliten erfolgt.
    McKeon runzelte die Stirn und drückte eine Taste. Die Installations- und Wartungsberichte des Kollektors wanderten langsam über den Bildschirm. McKeon las die Zeilen und klopfte sich dabei mit dem Ende eines Griffels gegen die Zähne. Er suchte nach verdächtig langwierigen Wartungsarbeiten oder einen einzelnen Namen, der in den Listen der regelmäßigen Besuche der Wartungscrews zu oft auftauchte, aber er fand nichts dergleichen. Entweder waren so viele Wartungstechniker der NPA in die Sache verwickelt, daß sie sich ablösen konnten, um nicht aufzufallen und den Job während regulärer Wartungsbesuche erledigt bekamen, oder …
    Er nickte und drückte eine andere Taste. Die Zeilen blieben stehen. McKeon sah Cardones an.
    »Übertragen Sie diese Daten in einen gesicherten Chip, Rafe, und bringen Sie ihn dem Captain. Und … sprechen Sie mit niemandem darüber, ja?«
    »Jawohl, Sir«, nickte

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