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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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würde es irgendeiner Macht – einschließlich Haven – nützen, lediglich die NPA von Medusa zu vertreiben?
    Nein, hier ging noch etwas ganz anderes vor sich. Etwas, das sowohl Dame Estelle als auch Honor bisher entgangen war, aber auf jeden Fall etwas, das mit fremden politischen Interessen zusammenhing und nicht mit einer einheimischen manticoranischen Verbrecherbande. Dessen war sich Honor sicher, auch wenn sie einfach nicht das nächste Glied der Kette finden konnte, und das bedeutete …
    »Captain?« Honor schrak beim Klang von Captain Papadapolous’ Stimme aus ihren Gedanken auf. Ihre Überraschung weckte Nimitz, und er setzte sich auf, um den Marine anzugähnen.
    »ja, Major?« antwortete sie. Dann bemerkte sie Barney Isvarian, der an der Luke des Besprechungsraums stand, und verengte die Augen. »Sie sind mit dem Einsatzplan für mich fertig?«
    »Jawohl, Ma’am. Es tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, aber Major Isvarian … nun, er war recht erschöpft, Ma’am. Außerdem dauerte es seine Zeit, bis wir vernünftige Karten aufgetrieben hatten und brauchbare Zahlen darüber, was genau der NPA auf dem Planeten zur Verfügung steht.«
    »Kein Problem, Major«, sagte Honor und meinte es auch so. Wäre der geringste defensive Unterton in Papadapolous’ Worten zu hören gewesen, dann hätte sie anders reagiert, doch er hatte nur Tatsachen und keine Ausflüchte vorgebracht. Sie kletterte aus dem Sessel und schüttelte sich, dann sah sie zum Wachhabenden hinüber.
    »Mr. McKeon?«
    Der Eins-O sah von seinen Displays auf. »Ja, Skipper?« Honor beobachtete, daß ein oder zwei Köpfe ruckten, als wollten sie zu ihm herumfahren und ihn anstarren. Seine Benutzung des Wortes ›Skipper‹ wirkte nicht mehr ausgemacht fremdartig, doch wirklich natürlich klang es aus seinem Munde auch nicht. Noch nicht.
    »Ich würde mich freuen, wenn Sie sich zu Major Papadapolous, Major Isvarian und mir in den Besprechungsraum gesellen könnten. Ich wüßte gern, was Sie zu der Sache zu sagen haben.«
    »Selbstverständlich, Ma’am.« McKeon erhob sich und sah zu Lieutenant Cardones hinunter. »Sie haben die Wache, Mr. Cardones.«
    »Aye, aye, Sir, ich habe die Wache«, antwortete Cardones, und McKeon ging flott mit Honor und Papadapolous in den Besprechungsraum.
    Der Marineinfanterist, der sowieso nie ein Interesse für das Verhältnis zwischen Honor und ihren Navyoffizieren gezeigt hatte, schien glücklicherweise keine Änderung in ihrer Beziehung zu McKeon festzustellen. Er trat an den Konferenztisch und fütterte eines der Terminals mit einem Paar Datenchips, dann wartete er, bis Honor und McKeon sich hingesetzt hatten. Isvarian, der wesentlich besser aussah als beim letzten Mal, da Honor ihn in diesem Besprechungsraum gesehen hatte, nahm ebenfalls Platz. Papadapolous räusperte sich.
    »Grundsätzlich, Captain, Commander McKeon, möchte ich Ihnen zunächst einen kurzen Überblick unserer Ideen geben, bevor ich Ihnen die tatsächlichen Einsatzbefehle zeige. Wäre das in Ordnung?«
    »Selbstverständlich, Major«, antwortete Honor.
    »Vielen Dank, Ma’am. Also zur Sache. Zunächst hatten wir drei Schwierigkeiten zu berücksichtigen. Erstens: Wir müssen auf eine Bedrohung reagieren, deren Parameter für uns unbestimmbar sind. Zwotens: Unsere Mittel sind begrenzt; das Mittel, das sich im Moment außerhalb des Planeten aufhält – das Marineinfanteriekontingent der Fearless – ist nicht an einem Punkt konzentriert. Drittens: Die Ideallösung verlangt, daß wir unsere Marines und ihre Feuerkraft mit der NPA und ihrer Kenntnis der lokalen Verhältnisse und der größeren Truppenstärke in eine einzige Einheit zusammenfassen, die unter einer gemeinsamen Einsatzleitung operiert. Nach langen Diskussionen mit Major Isvarian sind meine Zugführer und ich zu dem Schluß gekommen, daß wir nicht vorhersehen können, wie stark der Gegner sein wird, bevor wir ihm gegenüberstehen und er auf uns zukommt. Es gibt einfach keine Möglichkeit für uns, seine Stärke abzuschätzen, obwohl sich das ändern kann, wenn auf Medusa die nachrichtendienstlichen Bemühungen verstärkt werden. Alles, was uns ein klares Bild der möglichen feindlichen Truppenstärke verschaffen könnte, wäre unschätzbar wertvoll für uns. Major Isvarian hat uns versichert, daß seine Leute alles tun werden, um diese Informationen für uns zu erlangen. Weiterhin haben wir die Schwierigkeit, unsere eigenen Truppen zu konzentrieren. Die NPA kommt auf eine

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