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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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darauf stoßen ließ?«
    »Möglich«, antwortete Papadapolous, »aber ich neige zu der Vermutung, daß es Nachlässigkeit war. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum man den Aufstand ausgerechnet hier im Busch starten sollte. Sie?«
    »Nein, Sir. Doch mit Ihrer Erlaubnis würde ich eine der Pinassen dazu abstellen, diese Quelle im Auge zu behalten. Das läßt uns immer noch zwo übrig, die Ihre Leute aus der Luft unterstützen können. Wenn dort unten jemand die Aufmerksamkeit der NPA absichtlich erregt hat und sich nun verdrücken will, dann kriegen wir ihn auf diese Weise.«
    »Ich glaube, das ist eine sehr gute Idee, Mr. Tremaine«, sagte Papadapolous. »Ich würde sogar …«
    »Falcon, hier NPA-Zwo.« Barney Isvarians Stimme zog die Aufmerksamkeit des Captains wieder auf den Comlink.
    »NPA-Zwo, hier Falcon. Sprechen Sie«, sagte er knapp. »Nikos, wir sind immer noch fünfzehn Minuten entfernt, aber ich bekomme bereits die Ortung der Navy herein. Ich halte die Quelle weiter westlich für unsere Leute. Stimmen Sie mir da zu?«
    »Absolut, Major.«
    »Was haben Sie nun vor?«
    »Ich setze den ersten Trupp Scouts in …« – Papadapolous sah auf sein Chronometer und verglich es mit der Statusanzeige des ersten Trupps vom Dritten Zug – »fünfundneunzig Sekunden ab. Sie werden das Gebiet des mutmaßlichen Absturzes sichern. Hauptziel ist die Suche nach Überlebenden. Der Rest meiner Leute geht zwanzig Kilometer südsüdöstlich davon entlang von Höhenrücken Eins Drei Fünf herein. An diesem Punkt gibt es ein hübsches, langgestrecktes Tal, das sich von Norden nach Süden zieht und steile Flanken aufweist. Wir versuchen es abzuriegeln, um den Feind darin zu halten und dort zu stellen.«
    »Verstanden. Ich habe zwo zusätzliche Kompanien dabei. Ich werde eine davon mit Ihrer Hauptstreitmacht absetzen und dann den Kontragrav benutzen, um die zwote nach Norden zu bringen. Vielleicht können wir hinter sie kommen und sie zwischen uns einkesseln, wenn sie zu fliehen versuchen.« Isvarian zögerte, und Papadapolous bereitete sich auf die Frage vor, von der er wußte, daß sie gestellt würde. Sie kam sehr leise. »Gibt es dort unten irgendwelche Hinweise, daß Lieutenant Malcolms Leute noch am Leben sind, Nikos?«.. »Negativ, Major.« Papadapolous’ Stimme war düster. Über das Com hörte er Isvarian aufseufzen.
    »Tun Sie Ihr Bestes, Nikos«, sagte er. »Das werden wir, Sir.« Ein Summer schrillte rau, und über der Transportluke der Pinasse blinkte ein helles Licht. »Wir setzen nun den ersten Trupp ab, Major. Wir halten Sie auf dem laufenden. Falcon aus.«
     
    Sergeant Tadeuz O’Brian trat aus der gähnenden Luke in eintausend Meter Luft. Die Pinasse sauste weiter, O’Brian stürzte abwärts, und der Rest seines Trupps folgte dichtauf. Er löste den Gravschirm aus. Ein Gravschirm war keine echte Kontragraveinheit – nicht genug Platz im Panzeranzug. Statt dessen erzeugte er negative Schwerkraft auf der Außenseite der Aufhängung und bremste so den Fall. O’Brian mußte gegen seinen Willen grunzen, als der Ruck ihn traf wie der Tritt eines zornigen Maultiers. Doch er war daran gewöhnt und zuckte mit keiner Wimper. Statt dessen schaltete er die Schubdüsen des Anzugs ein und drehte sich mitten im Fall herum, um seine Sensoren und das eingebaute elektronische Fernglas auf den zerschmetterten NPA-Gleiter zu richten. Die Bewegung erfolgte nach zahllosen Stunden der Übung im Anzug beinahe instinktiv. Auch die Systeme eines Scoutanzugs waren nicht gut genug, um durch die geborstene Außenhülle des Gleiters etwas abzumessen, doch der Sergeant konnte die Leichen sehen, die rings um das Wrack auf dem Boden lagen, und er biß die Zähne zusammen.
    Es mußten drei- oder vierhundert tote Stakser sein, die den moosbewachsenen Boden übersäten. Die meisten von ihnen waren durch die Pulserkanonen im Rückenturm des Gleiters zerrissen und verstümmelt. Doch nicht nur Stakser lagen dort – O’Brian unterdrückte ein Würgen, als er die erste menschliche Leiche sah. Es sah so aus, als hätte wenigstens einer der NPA-Leute davonzulaufen versucht. Auf der offenen Ebene war er eingeholt worden; neben den grausigen Überresten dessen, was einmal ein Mann gewesen war, lag seine Waffe. O’Brian sandte ein Stoßgebet zum Himmel, daß er bereits tot gewesen war, als die Stakser über ihn kamen, doch die Messer, mit denen man die Glieder seines ausgeweideten Körpers an das Moos gespießt hatte, deuteten darauf hin,

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