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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hoch. Eine Sekunde lang lähmte sein Angebot sie, dann wurden ihre braunen Augen sehr weich. Er konnte selber kaum glauben, was er da gerade gesagt hatte, denn indem er seine Zustimmung ins Logbuch eintrug, billigte er offiziell alle Schritte, die sie aufgrund ihrer Schlußfolgerungen unternahm. Er würde ihre Verantwortung für diese Schritte teilen – und jede Schande, die sie über ihr Haupt brachten. Doch als er ihr in die Augen sah, verblaßte all das für ihn zur Bedeutungslosigkeit, denn zum ersten Mal erblickte Alistair McKeon völlige, uneingeschränkte Anerkennung seiner selbst in diesen dunklen Tiefen.
    Und dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Nein, Mr. McKeon. Ich bin für die Fearless verantwortlich – und für das, was ich tue. Aber ich danke Ihnen. Ich danke Ihnen sehr für dieses Angebot.« Sie streckte die Hand aus, und er schlug ein.
     

28.
    »NPA Control, hier Falcon. Wir kommen herein. Schätzen unsere Ankunftszeit an der Quelle der letzten Meldung von Sierra-Eins-Eins auf drei Minuten. Haben Sie weitere Informationen für uns?«
    Captain Nikos Papadapolous schaute über die Schulter zurück, während er auf Antwort wartete. Trotz der Enge in der Pinasse hatten Sergeant-Major Jenkins und Lieutenant Kilgore die meisten Angehörigen der drei Trupps des Dritten Zuges schon in den Panzeranzügen. Andere Marines, die auch in den nichtmotorisierten Kampfanzügen noch sehr klobig wirkten, standen paarweise neben jedem gepanzerten Soldaten und gingen an externen Anzugmonitoren die Checklisten durch. Das Hintergrundgeräusch aus knappen Befehlen und dem Klappern metallischer Ausrüstungsgegenstände erfüllte das große Truppenabteil der Pinasse.
    Surgeon Commander Suchon saß gleich hinter dem Captain in ihren Sitz gekauert da. Ihr finsteres Gesicht war totenblaß. Mit klauengleichen Händen preßte sie den Koffer mit ihrer ärztlichen Feldausrüstung an die gepanzerte Brust.
    »Falcon, hier NPA Control«, sagte plötzlich eine Stimme, und Papadapolous wandte sich wieder seinem Instrumentenbrett zu. »Informationen negativ.«
    »NPA Control, hier Falcon. Haben verstanden. Keine zusätzlichen Informationen. Wir halten Sie auf dem laufenden.«
    »Danke, Falcon. Gute Jagd. NPA Control aus.«
    »Falcon aus«, antwortete Papadapolous und beschäftigte sich mit dem Kartendisplay seitlich von ihm. Genau wußten sie nicht, wo Sierra-Eins-Eins runtergegangen war, aber sie konnten den Bereich doch recht gut einkreisen. Unglücklicherweise sah das Terrain wenig einladend aus, wenn man es höflich formulierte. Jemand blieb neben ihm stehen. Er blickte auf und sah Ensign Tremaine.
    »Unsere Leute an den Ortungsgeräten haben dort unten ein paar Energiequellen gefunden, Sir«, sagte Tremaine. »Wir haben die Daten bereits an NPA Control übermittelt.«
    Er sah angespannt aus. Er beugte sich dennoch fast zurückhaltend vor und drückte mehrere Knöpfe auf Papadapolous’ Kartendisplay. Zwei Lichtpunkte erschienen, nur etwa fünf Kilometer voneinander getrennt. Beide waren sehr blaß, doch einer von beiden flackerte wesentlich schwächer als der andere. Der Captain betrachtete sie mit gerunzelter Stirn, dann berührte er mit der Fingerspitze den stärker flackernden Lichtpunkt.
    »Das ist Sierra-Eins-Eins«, sagte er überzeugt.
    »Wie können Sie sich da so sicher sein, Sir?«
    »Achten Sie auf das Gelände, Mr. Tremaine. Dieser hier« – er berührte wieder das Display – »ist nicht nur schwächer, er liegt auch mitten in einem Tal, das weit und breit den einzigen ebenen Untergrund bietet, während dieser hier« – er tippte auf den anderen Punkt – »auf der Kuppe eines Hügels liegt. – Oder darunter«, fügte er nachdenklich hinzu.
    »Darunter, Sir?«
    »Was hier aufgefangen wurde, ist nur Streustrahlung, Mr. Tremaine. Fester Boden gibt eine recht gute Abschirmung gegen Sensoren ab. Deswegen ist es sinnvoll zu vergraben, was man tarnen will, aber anscheinend hat man hier schlampig gearbeitet. Wir können es sehen, und etwas hat auch Sierra-Eins-Eins dort hinuntergelockt, wo die Stakser ihn erreichen konnten. Vielleicht hatten sie die andere Quelle ebenfalls aufgefangen und wollen sich das Ganze näher ansehen.«
    »Ich verstehe.« Tremaine starrte den verdächtigen Lichtfleck an. Sein Gesicht wurde hart, als er sich an eine andere Razzia im Outback erinnerte. Er rieb sein Kinn, dann schaute er wieder den Marineinfanteristen an. »Glauben Sie, das war eine Art Lockvogel? Daß man die NPA absichtlich

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