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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– sagen wir, in drei Stunden – in den Hyperraum gehen. Sagen wir weiterhin, daß sie ihren Bestimmungspunkt nach weiteren drei Stunden erreicht. Legen wir eine Flottenbeschleunigung von vierhundertundzwanzig Ge zugrunde, dann können ihre Schiffe in nur zwölf Stunden hier und in weiteren einundvierzig Stunden am Terminus sein. Das läßt dem HQ vom Eintreffen unseres Falls Zulu nur siebenundzwanzigeinhalb Stunden Zeit um den Terminus zu sichern. Wenn wir annehmen, daß Admiral Webster im gleichen Augenblick reagiert und die Homefleet ohne Verzögerung aus der Umlaufbahn Manticores losschickt brauchen die Schiffe …« Sie gab weitere Zahlen in den Manövriercomputer, doch mittlerweile hatte McKeon sie überholt.
    »Sagen wir vierunddreißig Stunden für Superdreadnoughts oder dreißig Komma fünf Stunden, wenn sie nichts Schwereres als Schlachtkreuzer losschicken«, quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Honor nickte.
    »Wenn sie also kämpfen wollen, haben sie über drei Stunden, um Energieminen am Terminus auszusetzen und die vorteilhaftesten Positionen einzunehmen, bevor die Homefleet überhaupt eintreffen kann. Das bedeutet, unsere einzige Chance, eine größere Flottenbegegnung mit Sicherheit zu vermeiden, liegt darin, die Sirius am Erreichen des Rendezvouspunkts zu hindern.«
    »Wie wollen Sie sie denn stoppen, Ma’am?«
    »Wir sind immer noch in manticoranischem Weltraum, und was auf Medusa vor sich geht ist mit Sicherheit eine ›Situation höchster Not‹. Unter diesen Umständen habe ich die Autorität, jedem Schiff dem Befehl zu geben, zur Inspizierung beizudrehen.«
    »Sie wissen aber auch, daß Haven diese Interpretation des interstellaren Rechts nicht anerkennt, Ma’am«, erinnerte McKeon sie in düsterem Ton, und wieder nickte Honor zur Antwort. Jahrhundertelang hatte Haven auf dem Rechtsstandpunkt beharrt, das Recht auf Inspizierung schließe lediglich ein, das Schiff über eine Signalverbindung zu befragen, es sei denn, es habe seit der letzten Inspizierung eine Berührung mit dem Sonnensystem, in dem die Inspizierung verlangt wurde, versucht oder tatsächlich unternommen. Nachdem Haven expansionistisch wurde, hatte die Republik ihren Standpunkt (soweit es die eigene Einflußsphäre betraf) geändert und hing nun dem Konsens des Restes der Galaxis an: daß das Recht auf Inspizierung das Recht einschließe, ein verdächtiges Schiff anzuhalten und zu durchsuchen, solange es sich im Territorium des Inspizierenden aufhielt, ganz egal, was es vorher getan hatte oder für die Zukunft zu tun plante. Doch Haven hatte nicht akzeptiert daß andere Nationen havenitische Schiffe so behandelten. Die Republik würde auf absehbare Zeit keine andere Wahl haben als einzulenken, weil das doppelte Maß, das sie anlegten, den Rest der Galaxis gegen sie aufbrachte (einschließlich der Solaren Liga, die außer Kriegführung noch viele andere Möglichkeiten hatte, ihre Position durchzusetzen). Aber noch war es nicht soweit. Das hieß, daß der Kapitän der Sirius sich höchstwahrscheinlich auf Havens alte, traditionelle Interpretation berufen und das Beidrehen verweigern würde.
    »Wenn er nicht freiwillig stoppt, dann stoppe ich ihn mit Gewalt«, sagte Honor. McKeon sah sie schweigend an, und sie erwiderte seinen Blick unbeirrt. »Wenn Haven sich von den Handlungen eines Admirals oder Vizeadmirals distanzieren kann, dann kann Ihre Majestät sich ja wohl von den Handlungen eines Commanders distanzieren«, erklärte sie im gleichen ruhigen Ton.
    McKeon sah sie noch einen Augenblick an, dann nickte er. Sie brauchte den nächsten logischen Schritt in der Gedankenkette nicht auszusprechen, denn er kannte ihn ebenso gut wie sie. Ein Flaggoffizier konnte es überleben, wenn seine Handlungen offiziell verurteilt wurden; ein Commander hingegen nicht. Wenn Honor auf die Sirius feuerte und einen interstellaren Zwischenfall provozierte, der Königin Elisabeth keine andere Wahl ließ, als sich von ihr zu distanzieren, dann war es aus mit Honors Karriere.
    Er wollte sie darauf aufmerksam machen, doch ihr leichtes Kopfschütteln hielt ihn davon ab. Er wandte sich ab und ging zur Taktischen Station zurück, doch er verharrte im Schritt. Einen Augenblick lang blieb er stehen, dann kam er wieder an den Kommandosessel.
    »Captain Harrington«, sagte er betont förmlich, »ich stimme Ihren Schlußfolgerungen in jeder Weise zu. Ich würde meine Zustimmung gern ins Logbuch eintragen, wenn ich darf.«
    Honor sah zu ihm

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