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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kippte einen Sessel weiter zurück. Dieses Verhalten kannte er.
    »Schau mal, Jim«, sagte Alexander schließlich, »es ist mir bewußt, daß du der Dienstältere bist, aber ich denke, wir schulden Harrington eine lobende Erwähnung und keinen Tritt in die Zähne. Zum ersten Mal haben wir jemanden auf dem Basilisk-Stützpunkt, der bereit ist, anderen auf die Zehen zu treten, um seinen Job zu erledigen. Ich mag das. Ich mag es verflucht mehr als alles, was wir dort bisher gehabt haben, und du doch auch. Na gut, dann entfacht diese Harrington eben einen Sturm und rüpelt ein paar Leute an. Gut. Laß sie doch. Selbst Janacek kann die Flottendirektive für Basilisk nicht ändern – Gott sei Dank, sonst hätte er uns dort schon lange wieder raus. Aber wenn wir ihr schon sagen, was sie tun soll, dann können wir ihr nicht im gleichen Augenblick, in dem sie wirklich damit anfängt, den Teppich unter den Füßen wegziehen.« Er machte eine Pause. »Du hast mir eine Menge von denen erzählt, die sich über Harrington beschweren. Was haben denn die Leute im Basilisk-System über sie zu sagen?«
    »Michel Reynaud und seine ALD-Leute sind des Lobes voll«, gab Webster zu. »Ich habe hier zwo oder drei überschwengliche Berichte von Reynaud über einen Lieutenant Venizelos, den Harrington ihm zugeteilt hat. Weißt du, Venizelos muß ein Irrer sein, wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was die Haveniten über ihn behaupten, aber Reynaud mag ihn. Was Estelle Matsuko anbelangt, so glaubt sie wahrscheinlich, Harrington könnte über die Jasonbai laufen, ohne nasse Schuhe zu bekommen. Sie hat die vorherigen Befehlshaber derart verabscheut, daß sie sich schließlich nicht einmal mehr über sie beschwert hat; nun erhalte ich Dankesbriefe für unsere ›herausragende Zusammenarbeit‹.«
    »Na, das sollte dir doch einiges sagen, oder?«
    »Du meinst also, ich sollte mich einfach heraushalten«, stellte Webster fest.
    »Verdammt noch mal, ja, das meine ich! Seit wir Basilisk übernommen haben, ist das System unser Schandfleck gewesen. Es ist lange her, daß jemand darauf aufmerksam gemacht hätte. Vielleicht führt das dazu, daß über die Sache noch einmal nachgedacht wird.«
    »Ist es der richtige Augenblick dazu?« fragte Webster besorgt. Alexander zuckte die Schultern.
    »Wenn du willst, dann horche ich Willie ein wenig aus wegen der Sache, doch ich denke, Cromarty würde ja sagen. Wir sind jahrelang wegen der ›politischen Umstände‹ um die Frage herumgetänzelt, und das hat das Problem nur verschlimmert. Ohne Zweifel werden die Konservativen stöhnen und meckern, genau wie die Freiheitler, aber sie können nicht beides haben: Die Konservativen können nicht ihre nette, sichere Isolation bekommen, ohne daß wir diesen Terminus fest in den Händen halten, und die Freiheitler können die Medusianer nicht vor fremdweltlicher Kontamination schützen, wenn wir den Raum-Boden-Verkehr nicht kontrollieren. Zum allerersten Mal haben wir auf dem Stützpunkt einen Offizier mit genügend Mumm in den Knochen, Letzteres durchzusetzen, und wenn sie versuchen, etwas dagegen zu tun, wird das Unterhaus sie schon stoppen. Ich meine, wir sollten Harrington mit allem unterstützen, was wir haben, und ich glaube, Willie wird der gleichen Meinung sein.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte Webster. Er stand auf und schob die Chips in die Schreibtischschublade zurück, dann schlug er Alexander auf die Schulter. »Ich hoffe wirklich, du hast recht, Hamish, denn ob du nun ein Politiker bist oder nicht wissen wir beide doch, daß du es aus dem Blickwinkel der Navy siehst.«
    Er sah auf das Wandchronometer und grinste. »Ich sehe, es ist Zeit fürs Mittagessen. Kommst du mit in die Flaggoffiziersmesse? Ich denke, zwo oder drei steife Drinks wären genau das Richtige, um den Geschmack der Politik aus meinem Mund zu spülen.«
     

13.
    »Kommen auf endgültigen Kurs. Bereit zum Eröffnen des Feuers.« Die Stimme von Lieutenant junior Grade Rafael Cardones war leise, sein Blick konzentriert. Er beobachtete das Zielerfassungsdisplay aus schmalen Augen. Seine rechte Hand tastete sich vor, bis der Zeigefinger mit geringem Druck auf dem großen, quadratischen Knopf in der Mitte der Feuerleitkonsole ruhte, währenddessen schwebte die Hand von Cardones’ erfahrenstem Feuerleitgasten über der Ersatzkonsole.
    »Eröffne Feuer – jetzt !« Cardones’ Finger stieß vor, drückte den Hauptfeuerknopf in die Fassung, und das Display vor ihm begann zu blinken.

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