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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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profitabel zu sein, wenn der Verkaufspreis nicht wesentlich höher ist, als Sie sagen. Wieviel von diesem – Mek-Moos, sagten Sie? – braucht man denn, um, sagen wir, ein Gramm von dieser Droge zu produzieren?«
    »Eine Menge. Warten Sie mal.« Matsuko benutzte die Tastatur ihrer Datenkonsole und nickte. »Man benötigt rund vierzig Kilo grünes Moos, um ein Kilo roher 1 Mekoha-Paste herzustellen. Etwa zehn Kilo Paste ergeben ein Kilogramm Endprodukt. Also ein Verhältnis von vierhundert zu eins.«
    »Wie wird der Stoff dosiert?«
    »Gott, das weiß ich nicht«, seufzte Matsuko. »Vielleicht dreißig Gramm bei einem neuen Konsumenten. Je länger die Sucht andauert, desto größer wird die Dosis. Wenn dieser neue Stoff reiner ist, könnten die anfänglichen Dosierungen geringer sein, doch ich glaube, die Medusianer behalten einfach die übliche Menge bei und genießen die zusätzliche Wirkung.«
    »Also müssen sie pro verkaufter Dosis wieviel transportieren?« Honor überschlug die Rechnung im Kopf und sah Matsuko dann stirnrunzelnd an. »Über dreizehn Kilo Moos oder 1,3 Kilo Paste? Ist das richtig?« Dame Estelle stellte die gleiche Berechnung an und kam zum gleichen Ergebnis. Als sie nickte, schüttelte Honor den Kopf. »Das kann doch nicht praktikabel sein – keine Verhältnismäßigkeit, Dame Estelle. Außerdem: Wenn es in wesentlichen Mengen verschifft worden wäre, hätte so viel unterwegs sein müssen, daß wir es bei unseren ersten Inspektionen des Raum-Boden-Verkehrs hätten entdecken müssen, selbst wenn Major Isvarians Leute es übersehen haben. Wenn wir die Droge nicht gefunden haben, wären doch das Moos oder die Paste sehr schwer zu verstecken gewesen. Ensign Tremaine hat ein waches Auge auf einfliegende wie abfliegende Shuttles, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Sie glauben also nicht, daß Fremdweltler darin verwickelt sind?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, daß die Rohstoffe mir zu sperrig vorkommen, als daß man sie auf einem Transport, der Medusa verläßt, leicht verbergen könnte. Barney Isvarian und seine Leute sind vielleicht keine ausgebildeten Zollinspekteure, aber ich bin sicher, sie hätten bemerkt, wenn jemand so viel Moos vom Planeten weggeschafft hätte, und Sie davon unterrichtet. Aber …« Honors Augen verengten sich. »Aber das heißt nicht, daß nicht jemand die Laborausstattung eingeflogen hätte, die man braucht, um die Droge vor Ort herzustellen. Das hätte nur einen einzigen Durchbruch durch Isvarians Zollkontrollen erfordert – oder unserer –, und aus dem, was Sie sagen, schließe ich, daß die Masse der Geräte insgesamt nicht sehr groß gewesen sein kann.«
    »Nein«, sagte Dame Estelle nachdenklich. »Nein, Sie haben recht. Und dann würde unser unidentifizierter Luftverkehr nicht eingeführtes, sondern vor Ort produziertes Mekoha verteilen. Ihre Eindämmung des Schmuggels würde sie gar nicht beeinträchtigen.«
    »Das befürchte ich auch«, stimmte Honor zu. »Ich will mich der Verantwortung für diese Sache nicht entledigen, Dame Estelle, aber für mich klingt es ganz so, als käme die Droge nicht von außerhalb des Planeten.«
    »Damit läge die Angelegenheit im Verantwortungsbereich der NPA«, schloß Matsuko. Sie atmete tief ein und stieß die Luft langsam und zischend wieder aus. »Ich wollte, Sie hätten unrecht, aber ich glaube es nicht.«
    »Vielleicht. Und vielleicht ist die NPA dafür verantwortlich. Aber ich bin dafür verantwortlich, der NPA jede erdenkliche Unterstützung zukommen zu lassen.« Honor strich sich wieder über die Nasenspitze. »Welche Energieversorgung würde ein Mekoha-Labor benötigen?«
    »Ich weiß nicht.« Matsuko zog die Stirn kraus, während sie angestrengt nachdachte. »Ich nehme an, das hängt von dem Ausmaß ab, in dem es produziert. Der Prozeß selbst ist jedenfalls recht energieaufwendig. Nicht zu energieaufwendig, denn die Medusianer schaffen es ja mit Wasserkraft, Schweiß und Verdampfung in der Sonnenwärme im letzten Trocknungsschritt. Aber sie erzeugen auch nur sehr geringe Mengen in vergleichsweise kleinen ›Labors‹. Ich bezweifle, daß unsere Fremdweltler – wenn wir richtig deuten, was vor sich geht – sich auf diese Technologie verlassen würden, besonders wenn sie Mekoha in den Mengen produzieren, wie meine Leute glauben. Warum fragen Sie?«
    »Setzen Sie sich bitte mit Barney Isvarian in Verbindung«, schlug Honor vor. »Wenn Ihre Leute uns einige Parameter für den Energiebedarf

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