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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und seine Leute heruntergeschickt haben, um die Weltraumüberwachung zu übernehmen, konnten meine Flugsicherungsleute sich ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden. Sie konnten mit Hilfe der zusätzlichen Kräfte und Ihrer Vermessungssatelliten – nicht allen, ein paar sind noch übrig – eine Menge Löcher in der Luftraumüberwachung des Outbacks decken, und sie haben eine geringe Anzahl unidentifizierter Flugobjekte über dem Sperrgebiet aufgespürt.«
    »Aha?« Honor straffte den Rücken und zog die Stirn kraus. »Welche Art von Flugobjekten?«
    »Das wissen wir nicht.« Die Kommissarin klang empört. »Sie antworten nicht auf Funkrufe, und in Verbindung mit der Tatsache, daß keine Flugpläne vorlagen, ist das ein recht klarer Beweis dafür, daß sie etwas vorhaben, das wir nicht mögen würden. Wir haben versucht sie abzufangen, aber NPA-Kontragravs sind mehr auf Verläßlichkeit und Reichweite als auf Geschwindigkeit ausgelegt, und so konnten die Unbekannten uns problemlos entkommen. Wenn Sie unseren Raum-Boden-Verkehr nicht ohnehin schon so sehr dezimiert hätten, würde ich sie ja für Schmuggler halten.«
    »Na ja, das könnte immer noch sein«, überlegte Honor.
    »Wir sind ja gerade mal einen Monat am Ball. Sie könnten Zeug umladen, das bereits unten war.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber selbst wenn die Ware bereits vor Ihrer Ankunft unten war, müssen die Schmuggler sie wieder ins All schaffen, und dazu müssen sie an Ihnen vorbei. Außerdem sind sie viel zu weit im Busch, als daß diese Möglichkeit sehr wahrscheinlich wäre.«
    »Hm.« Honor rieb sich nachdenklich über den Nasenrücken. Die Fahrzeuge der NPA halten sich normalerweise recht nah bei den Enklaven auf, überlegte sie. »Könnten sie sich so weit draußen zum Umladen von Konterbande treffen, damit sie außerhalb Ihrer Reichweite sind?«
    »Das bezweifle ich. Das heißt die Sache mit der Reichweite stimmt natürlich, aber so weit ich sagen kann, handelt es sich immer um ein einzelnes Flugobjekt, und sie arbeiten mit Ladungen geringer Masse. Vielleicht haben sie ihre eigenen Frachtumladeanlagen dort draußen versteckt. Oder vielleicht sind ihre Ladungen so klein und leicht, daß sie sie von Hand umladen können. Doch sie entziehen sich regelmäßig unserer Radarerfassung in den Madcat-Bergen oder in den Mossybacks. Wenn sie sich mit anderen Fliegern treffen wollen, warum kommen sie dann überhaupt aus den Bergen heraus? Sie könnten sich in einem der Täler treffen, und ohne direkten Überflug könnten wir sie niemals orten. Außerdem keimt in mir ein ungutes Gefühl, ein Verdacht, was sie dort im Schilde führen könnten.«
    »Nämlich, Ma’am?«
    »Sie erinnern sich noch an Ihren ersten Besuch bei mir, als ich Mekoha erwähnte?« Honor nickte, und Dame Estelle antwortete mit einem Achselzucken. »Nun, wie ich damals schon sagte, ist Mekoha für medusianische Technik sehr fortgeschritten. Sie sind erstaunlich gute Kelleralchimisten, doch Mekoha ist ein recht kompliziertes – und wirksames – Alkaloid mit einer Wirkung wie ein Endorphin. Es ist allerdings kein Endorphin – zumindest glauben wir das –, aber wir stehen mit dem Verständnis der medusianischen Biochemie auch erst am Anfang, deshalb könnten wir uns irren. Jedenfalls …« sie zog einen Schmollmund und schüttelte den Kopf »das wichtige daran ist, daß der Herstellungsprozeß für die ansässigen Alchimisten eine langwierige, komplizierte und gefährliche Angelegenheit darstellt. Ganz besonders in den letzten Stadien, in denen die Substanz getrocknet und gemahlen wird, laufen sie Gefahr, den freien Staub einzuatmen. Das bedeutet, daß der Gebrauch der Droge nicht sehr verbreitet und im großen und ganzen wegen ihres Preises auf die reicheren Eingeborenen beschränkt ist.«
    Sie machte eine Pause und sah Honor ins Gesicht, bis diese verstehend nickte.
    »Gut. Die andere Sache, die man über Mekoha wissen sollte, ist, daß es einige wirklich unangenehme Nebenwirkungen hat. Es ist extrem suchterzeugend; die tödliche Dosis ist von Individuum zu Individuum stark unterschiedlich, ganz besonders bei der schlechten Qualitätskontrolle, zu der die Alchimisten fähig sind. Das bedeutet, daß ein Mekoha-Raucher sich am Ende selbst umbringt. Die Droge erzeugt kurzzeitig Euphorie und Hochgefühl und milde – meistens milde – Halluzinationen. Die Langzeitwirkungen sind schwere Schädigungen des Atmungs- und des motorischen Zentrums, allmähliches Nachlassen der

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