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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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jetzt nicht, Lara. Ich habe nicht die Kraft für Auseinandersetzungen . „Es wäre dumm, sie zu behalten. Niemand erfreut sich an ihnen.“
    „ Du erfreust dich an ihnen.“
    „Sie sind ein Luxus, den ich mir nicht länger leisten kann.“
    „Nein. Sie sind der einzige Luxus, den du je hattest.“
    Als ob sie das nicht selbst wüsste.
    „Weißt du eine bessere Lösung?“
    „Möglicherweise …“ Lara zögerte. „Vielleicht solltest du erwägen … vielleicht solltest du heiraten.“
    „Willst du damit sagen, ich hätte einen der Hornochsen heiraten sollen, die hier über die Jahre aufgetaucht sind und behauptet haben, sie hätten mich gewonnen?“
    Entsetzt riss Lara die Augen auf. „Oh nein, natürlich nicht! Keinen von denen, bloß das nicht. Niemanden, der deinen Vater gekannt hat. Ich dachte an etwas ganz anderes. An einen Mann, der … gut ist. Und wenn er noch dazu vermögend ist, umso besser.“
    Isabel griff nach dem Journal, das noch immer auf dem Schreibtisch lag. „Willst du damit andeuten, werte Cousine, ich solle mir einen dieser lukrativen Lords angeln?“
    Laras Wangen röteten sich. „Nun ja, selbst du musst zugeben, dass eine gute Partie in deiner Situation nicht zu verachten wäre.“
    Isabel schüttelte den Kopf. Heiraten war keine Lösung. Sie war durchaus bereit, Opfer zu bringen, um das Haus und seine Bewohnerinnen zu retten, aber sich selbst, ihre Freiheit oder ihren Verstand würde sie nicht dafür opfern.
    Selbstsüchtig .
    Das Wort hatte sich ihr eingebrannt, hallte in ihrem Kopf wider, als wäre es nicht vor Jahren, sondern eben erst gesprochen worden. Würde sie jetzt die Augen schließen, sähe sie wieder ihre Mutter vor sich, das Gesicht vor Schmerz verzerrt, ihre Worte wie wütende Hiebe.
    Du hättest zulassen sollen, dass er dich verheiratet, du selbstsüchtiges Stück. Dann wärst du aus dem Haus gewesen. Und er wäre geblieben.
    Sie schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden, und räusperte sich, denn der Hals war ihr auf einmal wie zugeschnürt.
    „Heiraten ist keine Lösung. Glaubst du vielleicht, jemand, der über die Mittel verfügte, uns zu helfen, würde auch nur im Traum daran denken, die vierundzwanzigjährige Tochter des Lotterlords zur Frau zu nehmen? Die auf dem gesellschaftlichen Parkett obendrein auch noch völlig unerfahren ist?“
    „Aber warum denn nicht?“
    „Unsinn. Ich habe keine standesgemäße Erziehung, keine Talente, keine Mitgift. Dafür ein Haus voller Frauen, von denen die meisten sich hier wider das Gesetz verstecken. Wie sollte ich das, bitte schön, einem möglichen Verehrer erklären?“ Lara wollte zur Widerrede ansetzen, doch Isabel kam ihr zuvor. „Hör zu, das ist völlig ausgeschlossen. Kein Mann, der noch ganz bei Verstand ist, würde mich heiraten und sich meine Probleme aufbürden. Aber uns fällt schon etwas ein.“
    „Wenn du ihm die Wahrheit sagst und ihm alles erklärst, würde er dich sehr wohl heiraten, Isabel.“
    Schweigen senkte sich zwischen sie, und Isabel erlaubte sich, einen Augenblick davon zu träumen, wie es wäre, jemanden zu haben, mit dem sie ihre Probleme teilen, dem sie ihre Geheimnisse anvertrauen könnte; der ihr helfen würde, die Mädchen zu beschützen … und James großzuziehen. Der ihr die schwere Last, die auf ihren Schultern ruhte, abnehmen würde.
    Müßige Gedanken, die sie schleunigst beiseiteschob. Ihre Sorgen um Minerva House mit jemandem zu teilen, hieße auch, ihre Geheimnisse zu teilen. Was wiederum bedeutete, dass sie jemandem würde vertrauen müssen.
    „Hast du vergessen, welch schreckliche Gestalten wir hier schon zu sehen bekommen haben? Die Ehemänner, denen gern mal die Hand ausrutscht? Die bösen Brüder und Onkel? Dem Suff verfallene Männer, die ihre eigenen Kinder verhungern lassen? Nicht zu vergessen mein Vater, der seine Kinder für eine weitere Nacht am Spieltisch verhökert, sein Vermögen verprasst und seinen Besitz verwahrlosen lässt, bis Reputation und Geburtsrecht seines Erben gründlich ruiniert sind.“ Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Wenn ich eines gelernt habe, Lara, dann das: Die meisten Männer sind einfach nicht zu gebrauchen. Und die wenigen Ausnahmen lassen sich an einer Hand abzählen und dürften sich kaum nach Yorkshire verirren, um Ausschau nach einer alten Jungfer zu halten.“
    „Es sind nicht alle so“, wies Lara sie sanft zurecht. „Die Mädchen, die nach Minerva House kommen, haben es einfach besonders schlimm erwischt. Aber

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