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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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ist los?“
    Als keine etwas darauf erwiderte, versuchte sie es mit einer anderen Strategie. „Ihr vier habt euer Lebtag noch kein Geheimnis vor mir bewahren können. Also, was ist los?“
    Jetzt konnte Gwen nicht länger an sich halten. „Alles deutet darauf hin, dass das Schicksal unserem Plan hold ist!“
    „Gwen …“, warnte Jane.
    „Eurem Plan?“
    „Genau“, meinte ihre Köchin strahlend. „In Perlen und Pelissen …“
    „Oh nein“, sagte Isabel. „Das hätte ich mir denken können.“
    „In Perlen und Pelissen steht“, fuhr Gwen unbeeindruckt fort, „dass man am besten das Interesse seines Lords wecken kann, wenn man in seiner Nähe ist. Und was käme da gelegener als ein kräftiges Unwetter, das ihn ans Haus fesselt? Jetzt müssen wir uns nicht mal mehr einen Vorwand ausdenken, damit er nicht so bald wieder verschwindet. Die Natur hat nachgeholfen.“
    Isabels Brauen schossen in die Höhe. „Wie kommst du nur darauf, dass ich sein Interesse wecken will? Das Einzige, wofür ich ihn interessieren möchte, ist die Skulpturensammlung!“ Wieder an Kate gewandt, sagte sie: „Gibt es wirklich keine Möglichkeit, die beiden zurück nach Dunscroft zu schicken?“
    Kate schüttelte den Kopf. „Absolut keine. Wenn der Regen über Nacht aufhört, könnte die Straße morgen passierbar sein, aber heute Abend kann man kein Pferd mehr hinausjagen.“
    „Und du sagst die Wahrheit und machst nicht mit Gwen gemeinsame Sache?“
    Kate schaute Isabel an, als wären ihr Hörner gewachsen. „Also hör mal! Du weißt, was ich von diesem dummen Damenjournal halte.“
    Mit ratloser Geste wandte Isabel sich an Lara. „Sag, was soll ich tun?“
    „Wir werden voller Zuversicht auf den Silberstreif am Horizont blicken …“ Versonnen lauschte Lara ihren Worten nach.
    „Es gibt keinen Silberstreif, Lara – nur eine überflutete Straße und einen Mann, der weitaus mehr mitzubekommen scheint, als gut für ihn ist.“
    „Ach was“, wiegelte Lara ab. „Jetzt kann er gleich mit der Arbeit anfangen. Das dürfte das Ganze beschleunigen.“
    Was Isabel zu bezweifeln wagte.
    „Das Wichtigste hast du vergessen“, sagte Jane.
    „Und das wäre?“
    „Solange die Straße nicht passierbar ist, bleiben wir von Viscount Densmore verschont.“
    Da hat Jane nicht unrecht, dachte Isabel. Dass Lord Nicholas auf Townsend Park festsaß war schlimm – aber Densmores Kommen wäre schlimmer.
    „Vielleicht weiß Lord Nicholas ja etwas über den Viscount“, meinte Gwen.
    „Mir wäre es lieb, wenn Lord Nicholas keinen weiteren Einblick in unsere Angelegenheiten erhielte“, stellte Isabel klar. „Schlimm genug, dass wir ihn jetzt den ganzen Abend im Haus haben.“
    Besonders für sie.
    „Die beiden scheinen anständige Männer zu sein“, ließ Lara die anderen aufhorchen.
    „Findest du?“, fragte Gwen.
    „Nun, mit Lord Nicholas habe ich kaum Zeit verbracht …“, fügte Lara ausweichend an. „Aber Mr Durukhan scheint … sehr charmant.“
    „Charmant“, wiederholte Kate.
    „Ja, charmant … Nett eben.“
    Alle Blicke richteten sich auf Lara, die sich sehr angelegentlich dem großen Rappen zuwandte. Vielsagend sahen die Frauen einander an.
    „Lara“, zog Isabel sie auf und war froh, von sich ablenken zu können, „hat der Riese dein Interesse geweckt?“
    Mit großen Augen schaute Lara sie an. „Das habe ich nicht gesagt!“
    „Das brauchst du auch nicht“, brummte Kate. „Deine rosigen Wangen sprechen Bände.“
    Isabel sah Lara nach Worten ringen und wusste genau, wie ihre Cousine sich fühlte. Schließlich war sie nicht die Einzige, die sich von einem Mann, den sie kaum einen Tag kannte, den Kopf hatte verdrehen lassen.
    „Gestern habe ich gehört, wie Lord Nicholas ihn Rock genannt hat“, sagte Kate. „Ein passender Name für einen Riesen.“
    Lara sann eine Weile darüber nach und befand schlicht: „Er hat gütige Augen.“
    Isabel begann sich zu fragen, wie lange es wohl dauern würde, bis ihre Gäste sämtliche Bewohnerinnen von Minerva House bezirzt hätten. Immerhin gehörten sie nicht zu der Sorte Männer, welche die meisten der Frauen gewohnt war – sie waren charmant, attraktiv, intelligent …
    Und küssten ganz hervorragend.
    Nein, sie wollte die guten Eigenschaften dieses Mannes gar nicht erst erwägen. Um bei Verstand zu bleiben, während er im Haus war und sie alles aufs Spiel setzte, was sie geschaffen hatte, sollte sie sich immer seine anmaßende Arroganz ins Gedächtnis rufen, seine

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