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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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Frauen der Reihe nach, „… eher ungewöhnliche Arrangement haben.“
    Sie nickte. „Den habe ich.“
    Als sie ihre Gründe nicht näher ausführte, nickte er kurz und schien sich damit zu begnügen. Vielleicht hatte Lara recht. Vielleicht war er wirklich nett. Dann sagte er: „Ihnen dürfte aber klar sein, dass er auch von allein darauf kommen wird.“
    Isabels Brauen schossen in die Höhe. Von wegen! Er ist überhaupt nicht nett. „Ich wüsste nicht, weshalb. Viele Männer sind auf Townsend Park ein- und ausgegangen, und nicht einer von ihnen hat etwas bemerkt. Sie eingerechnet.“
    „Isabel …“, warnte Lara.
    „Das können Sie nicht vergleichen“, zeigte Rock sich unbeeindruckt. „St. John entgeht nichts. Würden nicht andere … Wunderlichkeiten … ihn ablenken, dürfte er längst bemerkt haben, was hier los ist.“
    „Hier ist gar nichts wunderlich!“, empörte sich Isabel.
    Rock bedachte ihre Männerkleider mit vielsagendem Blick. „Es dürfte ihm allerdings nicht gefallen, als Letzter davon zu erfahren.“
    „Er wird auch nicht als Letzter davon erfahren“, erwiderte sie gereizt. „Sondern überhaupt nicht.“
    Rock zuckte mit den Schultern. „Wie Sie meinen. Eigentlich wollte ich auch nur Bescheid sagen, dass wir für heute fertig sind. Sie können sich also in aller Ruhe überlegen, ob Sie Ihr kleines Possenspiel morgen fortführen wollen.“ Damit wandte er sich an Kate, als sei nichts gewesen. „Unsere Pferde bitte.“
    Über ihnen gab es einen krachenden Donnerschlag, der die Frauen aus ihrer Schreckstarre riss. „Gewiss.“ Kate eilte zu der Box, in der Rocks Rappe stand, ehe sie wie angewurzelt stehen blieb. „Oh nein …“
    „Gibt es ein Problem?“, fragte Rock.
    „Nein!“, riefen Lara, Kate, Gwen und Jane wie aus einem Mund und sahen einander betreten an.
    „Es ist nur so …“, begann Jane.
    „Sie müssen wissen, Sir …“, versuchte es Gwen.
    „Die Straße ist überflutet“, platzte Kate heraus.
    „Es ist nicht so schlimm … Das kommt häufiger vor … Sie sollte morgen wieder passierbar sein …“, versuchte Lara die Situation zu retten.
    Natürlich vergebens.
    „Und jetzt?“, wandte Rock sich an Isabel. Schien da etwa Belustigung in seinen Augen auf?
    „Sie müssen hierbleiben“, sagte Isabel resigniert.
    „Verstehe“, meinte Rock nach kurzer Bedenkzeit. „Womit die Angelegenheit noch interessanter wird als zunächst gedacht.“ Wieder eine kurze Pause. „Dürfte ich die Damen zurück ins Haus begleiten?“ Er bot Lara seinen Arm.
    Lara stand reglos und unschlüssig da, bis Gwen ihr ungeduldig den Ellbogen in die Rippen stieß. Mit einem kleinen Satz sprang sie vor. „Danke, Mr Durukhan.“
    Er legte ihre Hand in seine Armbeuge. „Bitte nennen Sie mich doch Rock.“
    Lara wurde rot und kicherte.
    Isabel meinte ihren Ohren nicht zu trauen. Lara hatte doch tatsächlich gekichert!
    Es gab viele Gründe, warum sie Männer von Townsend Park fernhielten – Gekicher war einer davon.
    Geschlossen verließ die Gruppe die Scheune; nur Isabel blieb zurück, um in Ruhe ihre Optionen zu bedenken. Die Männer würden also über Nacht bleiben müssen, und Lord Nicholas würde bald hinter all ihre Geheimnisse kommen, auch ohne dass sein Freund es ihm verriet. Die Mädchen waren wenig geübt darin, sich als Männer auszugeben. Ihre Kleidung, ihre Haltung, ihr ganzes Gebaren war auf einen flüchtigen Augenblick angelegt; sie hielten keiner längeren Begutachtung stand. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich verraten würden.
    Und damit in Lord Nicholas’ Hand wären.
    Es ging ja nicht nur um den heutigen Abend. Wenn er länger bliebe, vielleicht zwei Wochen oder länger im Haus arbeitete … sie würden es niemals schaffen, das Geheimnis zu wahren.
    Isabel seufzte schwer.
    Hoffnungslosigkeit erfasste sie. Nichts war geschehen, kein einziges ihrer Probleme gelöst. Stattdessen hatte sie sich noch neue aufgeladen, indem sie Lord Nicholas ins Haus gebeten hatte, der sie mit einem einzigen Wort ruinieren könnte.
    Er machte zwar nicht den Anschein, als wollte er das, aber er könnte es. Und das allein genügte, um sie in Panik zu versetzen.
    Sie musste ihn für sich einnehmen, damit er, wenn er die Wahrheit herausfand, zu ihnen stand und sie nicht alle ins Unglück stürzte.
    Aber wie?
    „Isabel?“
    Jäh aus ihren Gedanken gerissen, schrak sie auf und begegnete Gwens fragendem Blick. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich die Köchin.
    Nein . „Ja, alles

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