Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
Marck vielleicht anders angegangen. Sie hätte vielleicht auf Quent gehört.
„Du dachtest, ich würde das nicht fertigbringen. Ich wäre zu schwach.“ Da war er wieder, der Stahl in seiner Stimme.
Und erst da verstand sie diese Wut, die da in ihm schwelte. Jäh überkam sie etwas, was andere Mitleid genannt hätten. „ Nein , Quent. Das war es überhaupt nicht.“
Sie packte seinen Arm mit ihrer Hand, um ihn dazu zu bringen, sie anzuschauen, und berührte seine Wange, wie sie es getan hatte, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, als er betäubt am Boden gelegen hatte, nachdem ihn der Ganga dort abgeworfen hatte. Warm, stark. Vertraut. „Natürlich wird es dir gelingen. Ich habe noch nie gesehen, wie dir irgendetwas nicht gelungen ist, inklusive da, wo du mich dazu überredet hast, dich in mein Versteck mitzunehmen.“ Sie warf ihm ein trockenes Lächeln zu. „Was ich noch nie für irgendjemanden getan habe. Ich wollte nur nicht, dass du ... uhm...“ Ihre Stimme wurde immer leiser, als sie um die Worte rang. Und dann kamen sie und sie wollte sie wieder zurückprügeln.
Angst zwickte sie im Magen angesichts des Risikos, dass sie hier gerade einging, aber sie machte den Mund auf und es kam alles ohnehin raus. Ein Feigling war sie nicht. Das nicht. „Vielleicht ist es irgendwie total vermurkst, aber es war der einzige Weg, der mir einfiel, um dir zu sagen, dass ... ich ... uhm ... dich liebe. Der einzige Weg, der mir einfiel, um es dir zu zeigen, um dir die Bürde abzunehmen. Du brauchst ja sonst nichts weiter.“
„Du wolltest mir zeigen, dass du mich liebst, indem du meinen Vater tötest? Damit dir der Arsch auch weggeblasen wird?“ Er packte sie an beiden Armen, seine blaubraunen Augen ganz nah und unnachgiebig. „Wofür zum Scheiß sollte das denn gut sein? Es ist doch Teufel nochmal deutlich einfacher mir zu sagen, dass du mich liebst, Himmelherrgott noch einmal Zoë!“ Dann zog er sie an sich. Plötzlich und grob. Vergrub ihr Gesicht da unsanft an seiner Schulter. „Tust du das wirklich? Liebst du mich?“ Seine Stimme war leise und heiser.
Sie versuchte sich loszureißen, gab dann auf und ließ sich gegen ihn sacken. Sie schaute weg, biss sich auf die Unterlippe. „Ja doch, okay?“
Sein Griff lockerte sich etwas und sie löste sich, um zu ihm hochzuschauen, wobei sie sich so entblößt und verwundbar fühlte wie noch nie vorher. Aber als sie seinen Gesichtsausdruck erblickte, fiel die Furcht von ihr ab. „Was ist?“
„Weißt du“, sagte er mit etwas unsicherer Stimme, „ich kann mich nicht erinnern, dass irgendjemand das zu mir gesagt hätte. In meinem ganzen Leben nicht.“
„Nie?“, flüsterte sie. „Wie geht das? Deine Mutter? Dein Vater? Großeltern? Geliebte?“
Er schüttelte den Kopf. „Niemals. Na ja“, fügte er hinzu, seine Stimme wieder etwas fester, „vielleicht einmal – da war dieses Mädchen, so kurz vor dem College. Ich denke, die hat das mal gesagt, aber das war nur, weil sie mir an die Wäsche wollte.“
Zoë runzelte die Stirn. „Marley Huvane?“
„Nein, Teufel, nein, nicht Marley. Trilby Bunker-Thykett war ihr Name. Und die hatte gehofft sich da schwängern zu lassen, damit sie ihre Hände auf meine Milliarden legen konnte.“
„Milliarden von ... oh, du meinst Geld?“
Er lachte da kurz, sein Gesichtsausdruck wurde etwas lockerer. „Genau, Zoë. Du bist verflixt noch mal die erste Frau, die ich getroffen habe, die rein gar nichts von mir will.“
„Das würde ich so nicht sagen“, sprach sie, wobei sie ihre Hand wieder zwischen sie und nach unten schob, versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass er seinerseits nicht Ich liebe dich gesagt hatte.
„Zoë“, sagte er und bremste sie wieder ab. „Nichts täte ich lieber als das gerade jetzt, aber ich denke, wir suchen uns jetzt besser einen Weg hier raus und erledigen das, wofür wir hergekommen sind. Zusammen.“
Sie zog ihn wieder zu sich runter – für einen weiteren, langen, fragenden Kuss – und spürte augenblicklich die starke Reaktion da unten zwischen ihnen, als ihre Zunge tief in seinen Mund hineinglitt. „Quent“, murmelte sie an seinen Lippen. Sie presste sich hoch, gegen ihn, ließ ihn sich in sie hineinbrennen. Wenigstens hatte sie das hier. Wenigstens konnte sie sich warm und geborgen fühlen. Noch für ein kleines Weilchen. „Bitte ... lass mich–“
Er löste sich und schaute auf sie runter. An seinen
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