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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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die Stille und es war zu spät für sie, um noch innezuhalten. Das Geschoss flog los, genau als Zoë lautlos fluchte, und flog kerzengerade und direkt auf sein Ziel zu. Raul schrie und fiel hin, als Zoë – sauer wie sonst was – sich umdrehte, um noch zu sehen, wie die Frau von Ian wegsprintete, der jetzt auf dem Boden lag. Völlig verkrümmt.  
    Verdammt.  
    Aber das war alles an Gedankengängen, was die kurze Zeit ihr noch gestattete, denn die Frau rannte jetzt geradewegs auf ihr Versteck zu.  
    Scheiße. Sie weiß, dass ich hier bin.  
    Zoë streifte sich den Bogen wieder über die Schulter und zog sich vorsichtig in die Schatten zurück. Was zum Teufel sollte sie jetzt nur tun?  
    Als die Frau eilig durch ein Fenster mit halb zersplittertem Glas kletterte, sah Zoë, wie Ian sich wieder mühsam aufrappelte. Und dort drüben bei dem Gefährt zog sich Raul gerade an der Türklinke einer der Wagentüren hoch, um auf die Beine zu kommen. Sie hatte Scheiße nochmal daneben geschossen.  
    Verdammt.  
    Jetzt da sie drinnen im Gebäude war, war die Frau schlau genug nicht wild herumzupoltern und versteckte sich in den Schatten. Mit etwas Glück hatte Ian nicht bemerkt, wohin sie genau gerannt war – aber Zoë glaubte nicht an Glück.  
    „Hier drüben“, zischte sie. „Um Scheißhimmelswillen.“  
    „Weißt du, wie wir hier herauskommen?“, erwiderte die Frau, während sie sich auf den Schatten zubewegte, in dem Zoë sich verbarg.  
    „Keinen Plan. Ich dachte du wärst die Chefin hier“, entgegnete Zoë giftig. „Du hast mir meinen Schuss versaut.“  
    „Tut mir Leid“, antwortete die Entflohene genauso giftig. „Nächstes Mal verpasse ich die Generalprobe nicht.“  
    Trotz allem musste Zoë da etwas lächeln. „Komm mit.“ Sie ging los. In Richtung des hinteren Gebäudeteils, weg von Raul und Ian.  
    Rufe und wütende Stimmen verfolgten sie bis in die Tiefen des Gebäudeinneren hinein und Zoë wünschte sich sehnlich etwas mehr Licht, damit keine von ihnen stolperte oder in irgendetwas hineinlief. Ganz besonders nicht das zusätzliche Handicap da hinter ihr.  
    Dann glühte auf einmal ein ganz kleines Licht auf, fast ein Punkt nur, und Zoës Magen machte einen Purzelbaum. Aber dann merkte sie, es war ihre Begleiterin und einen kurzen Augenblick lang war sie hin und her gerissen zwischen Verärgerung und Entzücken. Sie entschied sich für verärgertes Entzücken, da sie wusste, dass sie sich schon weit hinten in dem langen Flur befanden, der weg von ihren Verfolgern auf die andere Seite führte. Das winzige Licht würde nicht auffallen.  
    Aber Verärgerung, weil diese Frau anscheinend ihre Gedanken lesen konnte.  
    „Vorsicht“, sagte ihre Begleiterin und Zoë schaute gerade noch rechtzeitig runter und vermied es so, über einen großen Gegenstand mit scharfen Kanten zu stolpern, was sicherlich recht wehgetan hätte – und auch laut gewesen wäre –, wenn sie darauf gelandet wäre. Eine große Mülltonne aus Metall.  
    „Hier entlang“, sagte Zoë, als sie zu einer Gabelung kamen, und bog rasch nach rechts ab. Die Aufzugstüren, nach denen sie gesucht hatte, leuchteten schwach in dem trüben Licht und sie zog abrupt einen Pfeil aus dem Köcher und war schon auf den Knien, bevor ihre Begleiterin auch nur einen Ton sagen konnte.  
    Sie hatte es schon viele Male zuvor getan – die Spitze des Pfeils in die Spalte der alten Aufzugstüren gesteckt und sie dann aufgehebelt. Es bestand immer das Risiko von lautem Metallgekreische oder anderen Geräuschen, aber diesmal öffneten sie sich zwar schwerfällig aber ohne einen Laut.  
    Ha. Schwein gehabt. Zum ersten Mal seit langem war das Tier mal nicht als Fluch gedacht.  
    „Komm schon“, sagte Zoë, während sie in den dunklen Aufzugschacht spähte. Die Türöffnung war gerade mal groß genug, damit sie durchschlüpfen konnte – was für ein Glück, dass die andere Frau auch recht dünn war. Sie streckte die Hand nach ihr aus, packte die Hand der Frau und dirigierte sie, damit das Licht in die Dunkelheit hineinschien – eine Mühe, die sie sich nur für sich selbst nicht gemacht hätte.  
    „Verflucht noch mal.“ Der Aufzug war unten und nicht oben auf der Höhe des Erdgeschosses ... was das Dach der Kabine nun ein, vielleicht zwei Meter unter ihnen enden ließ. Zoë ließ das Licht los und griff sich das nächste Metallkabel. Sie prüfte, ob es ihr Gewicht tragen würde ... nicht dass sie es sehr weit hätte, aber sie wollte

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