Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
war dreckiger und feuchter als das andere, das sie auf dem Weg nach unten genommen hatte, obwohl es auch von schmutzigen, gelblichen Lampen erleuchtet wurde.
Die Treppen ein Stockwerk hoch. Langsam, schwerfällig. Sie stöhnte leise, wenn sie mit ihrem rechten Bein auftrat; machte ihre Verletzung schlimmer, als sie tatsächlich war. Dantés, wie er es immer tat, wenn sie es ihm erlaubte, ging nur ein bisschen voraus – drei oder vier Stufen – und fiel dann wieder etwas zurück, um wieder mit ihr auf einer Höhe zu sein. Als sie sich dem Treppenabsatz von B1 näherten, dem letzten Stock unterhalb des Erdgeschosses, kam der Hund als erster dort an und begann wütend zu bellen. Ein lautes, hohes Kläff, Kläff, das von den Wänden widerhallte.
Sie rief Dantés zurück und er gehorchte, wobei er von einem Bellen zu einem kurzen, widerstrebenden Winseln wechselte. Aber er gehorchte. Das tat er immer.
Hans fragte nicht, was den Hund aufgeregt hatte, und Remy hatte nicht die Absicht freiwillig Erklärungen abzugeben. Sie erreichte als Erste den Treppenabsatz und genau als sie dort ankam, gelang es ihr, ihre Tasche von der Schulter „fallen zu lassen“, als sie zur einen Seite schwankte, so als würde sie das Gleichgewicht verlieren. Die Tasche öffnete sich und etwas – sie hoffte, es war nichts Wichtiges, aber nun ja – fiel heraus und ein paar Stufen runter, kam hinter Hans zu liegen und erwartungsgemäß drehte er sich um, um es wieder zu holen. Wenigstens hatte der Kerl Manieren.
Das gab ihr Zeit genug, den Treppenabsatz zu erreichen und die Ursache für Dantés Verärgerung zu finden. Sie befahl dem Hund, an dem Treppenabsatz vorbei hochzugehen, und stieß mit dem Fuß rasch in den Haufen von Blättern und Dreck dort. Das leuchtend grüne Reptil mit seinen schwarzen Markierungen versuchte sich davonzuschleichen, aber sie war schneller.
Remy hob die Schlange hoch – sie war mindestens drei Meter lang, so dick wie ihr Handgelenk und recht harmlos – und, während sie das Tier am Kopf und am Schwanz gepackt hielt, blieb sie mit dem Rücken zu den Treppen stehen, während sie lauschte, wie Dick die Treppe hochkam. Sie drückte die Schlange an sich, bis er fast bei ihr war.
Gerade als sie seinen Schuh auf der letzten Stufe scharren hörte, drehte sie sich um und schleuderte ihm die Schlange entgegen. Hans reagierte genau, wie sie erwartet hatte – er schrie auf und wedelte mit den Armen und fiel dann rückwärts hin, als er das Gleichgewicht verlor.
Aber bis sie dann sein wütendes Fluchen als Echo von unten aus dem Treppenhaus hörte, war sie schon durch eine Tür nach draußen ins Freie gesaust, hinaus in den Sonnenschein.
. . .
Quent und Elliott überquerten gerade das, was früher einmal der sechsspurige Las Vegas Boulevard gewesen war, in Richtung Krankenstation, als sie durch einen Schrei alarmiert wurden.
Wyatt war gerade um eine Häuserecke herum gerannt und hatte sie offensichtlich gesehen. „Sie ist weg“, rief er, während er auf sie zu rannte. Selbst aus der Entfernung konnte Elliott erkennen, dass Wyatt gottverdammt angepisst aussah. „Sie ist entwischt.“
„Wer?“, fragte Elliott, als der Freund nahe genug bei ihnen war.
„Die Frau. Remington Truth“, sagte Wyatt ihnen, sobald er nicht mehr schreien musste.
„Remington Truth war hier?“, wiederholte Quent. „Und sie ist entwischt?“
Elliott schüttelte seinen Kopf, in seinen Augen sah man es allmählich dämmern. „Scheiße. Sag jetzt nicht, das war die Patientin mit der Beinverletzung.“
„Ich weiß nicht, was für eine Verletzung sie gehabt hat, aber sie kam aus der Krankenstation. Sie hinkte ein bisschen ... ich habe sie gesehen – Dantés hat sie gefunden, hat sie irgendwie aufgespürt. Als sie mich erkannte, hat sie sich zack aus dem Staub gemacht.“
„Hast du sie nicht verfolgt?“, fragte Quent und merkte da gleich: was für eine Schrottfrage. Und das war noch, bevor Wyatt ihn mit einem Blick wie Dolche aufspießte. „Ah, verstehe. Aber sie ist trotzdem entwischt.“ Er war vorsichtig genug seine Stimme nicht ungläubig klingen zu lassen. „Was hat sie gemacht? Den Hund wieder auf dich angesetzt?“
„Sie hat eine Scheiß schlange nach mir geworfen. Auf der Treppe. Verdammtes Glück, dass ich mir nicht das Genick gebrochen habe – beim Runterfallen.“
„Eine Schlange? Verfluchte Scheiße. Was hast du ihr denn angetan?“, sagte er
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