Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
jetzt bis nach hinten, ruhig und konzentriert, während nur wenige Meter entfernt Raul Marck aufschrie. Es sah aus, als wäre er von einem Messer verwundet – ernsthaft verwundet. Sein Gegner ergriff die Gelegenheit sich schwankend in die Büsche zu schlagen, aber vorher konnte Quent noch ein schwaches Leuchten an seiner Schulter erkennen. Ein Angehöriger der Elite kämpfte mit Raul Marck?
Ein leises Zzooong zerschnitt die nächtliche Stille und der Pfeil schnellte durch die Luft.
Und genau als er von ihrem Bogen lossauste, bewegte sich der Schatten hinter ihr. Den Bruchteil einer Sekunde zu spät kam er schneller aus der Dunkelheit, als Quent erwartet hatte.
Sie fuhr bei dem Geräusch blitzschnell herum, wobei ihre Hand automatisch rückwärts über die Schulter zu ihrem Köcher griff und sofort einen Pfeil dort zu fassen bekam. Aber sie war nicht schnell genug und der recht große Mann stand jetzt keinen halben Meter von ihr entfernt. Hielt eine Pistole auf sie gerichtet, die kurz zuvor noch nicht in seiner Hand gewesen war.
Ach du grüne Scheiße.
Quent schlich sich an der Dunkelheit entlang, kam näher, damit sein Schuss auch sicher traf, als der Neuankömmling sprach. „Du schon wieder. Auf der Jagd nach meinem Vater.“
Selbst in dieser Dunkelheit konnte Quent den kalten Blick sehen, den sie ihm zuwarf. „Ein bisschen scheißspät oder etwa nicht? Ian?“ Sie senkte den Bogen ein klein wenig. „Oder war das von dir so geplant?“
Quent schaute die Straße entlang und sah den dunklen Schatten von Raul Marck auf dem Boden. Reglos. Und auch aus dieser Entfernung konnte er eine glänzende Lache auf der Haut des Mannes und auf dem Boden erkennen. Wenn nicht schon tot, dann verdammt nah dran.
Ian Marck lachte auf. „Ah, Zoë. Du bist wirklich die kaltschnäuzigste Schlampe, die mir je untergekommen ist.“
Sie lachte zur Antwort. Genauso fies. „Schlimmer als Remy? Du bist ihr auf den Leim gegangen und dann hat sie dich abserviert. Ich habe zugeschaut. Die ist eine eiskalte Schlampe. Wenigstens mache ich nicht mit jemandem rum und mache mich dann aus dem Staub.“
Ach wirklich? Ich muss es mir eingebildet haben, dass die Laken fast davonflogen, so schnell wie du dich aus meinem Bett verdünnisiert hat. Die Wut, die der Bewunderung und der Lust gewichen war, als er ihr beim Kampf gegen die Ganga zugeschaut hatte, kam mit aller Wucht wieder.
Ian schien ihre Bemerkung zu überraschen, aber er schien auch zu wissen, wovon sie da redete. „Das warst also wirklich du vor zwei Nächten.“ Was auch immer da geschehen war, ihr Kommentar dazu machte ihn stinksauer. Er trat näher heran, die Pistole glänzte im Mondlicht, als er damit zu ihrem Bogen gestikulierte. „Runter damit.“
„Und dasselbe tust du jetzt bitte auch“, sagte Quent und trat hervor, der Lauf seiner Pistole war auf Ian gerichtet.
Der Mann rührte sich nicht, schaute kaum zu ihm her, während seine Lippen schweigend, aber sehr offensichtlich ein Scheiße formten. „Und ich dachte, du bist immer alleine unterwegs?“ Die Bemerkung war immer noch an Zoë gerichtet.
„Nur ein Idiot wie du würde dem Glauben schenken, was eine Frau so von sich gibt“, sagte Quent eisig. Wenigstens mache ich nicht mit jemandem rum und mache mich dann aus dem Staub. Ha. Darüber würden sie später noch ausgiebig diskutieren müssen. „Geht das da jetzt runter oder muss ich hier unangenehm werden?“ Er könnte auch noch fallen lassen, dass er ein Meister-Scharfschütze im Guesting Country Klub gewesen war, aber man könnte dem Kerl hier ebenso gut Ammenmärchen erzählen.
„Was hast du denn vor? Mich erschießen?“
„Gar keine schlechte Idee.“
Ian bewegte sich keinen Millimeter und zeigte immer noch mit der Pistole auf Zoë. „Nun, ich habe nicht vor sie zu erschießen.“
„Verzeih mir, wenn ich da etwas Bedenken habe“, erwiderte Quent und schloss die Finger fester um die Waffe. Er hatte noch nie auf jemanden geschossen oder auch nur gezielt ... aber er wusste, wenn es sich nicht vermeiden ließ, könnte er hier abdrücken. Ganz ohne Skrupel.
„Ich hatte schon oft genug die Gelegenheit zu schießen, wenn ich das gewollt hätte“, antwortete Ian. „Ich will nur, dass sie den verdammten Bogen runternimmt.“
„Du machst dir mehr Sorgen um den Bogen als um die Kugel, die ich dir gleich durch den Kopf jage?“
Ian warf ihm ein schnelles, humorloses Lächeln zu. „Jep,
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