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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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war. Und jetzt ist er weg.“  
    „Offensichtlich.“  
    Sie stand da und sah auf Raul Marck hinab. „Ich nehme mal an, dass wir das da nicht einfach hier liegen lassen sollten.“ Also hatte sie doch ein Herz. „Obwohl es eigentlich ganz passend wäre, wenn er als Zombie-Futter enden würde. Nach all den Leuten, die er an die Ganga verfüttert hat.“  
    Sie stand kurz da, schaute auf das hagere Gesicht und die fast skelettartigen Gliedmaßen. „Kaum zu fassen, dass es wirklich vorbei ist. Er ist wirklich und wahrhaftig tot“, flüsterte sie. Sie fuhr sich wirr mit beiden Händen durchs Haar, was es noch punkiger und unordentlicher aussehen ließ, und ließ dann ihre Hände schwer an ihren Seiten niedersinken. „Ich kann es gar nicht glauben.“ Sie schloss die Augen und ihre Lippen bewegten sich lautlos. Als sie die Augen wieder öffnete, sah Quent, dass ihre Augen etwas glänzten.  
    Er half ihr dabei, den Körper fortzuschaffen. Letztendlich beschlossen sie ihn in den Müllcontainer zu tun.  
    „Was jetzt?“, fragte er, als er feststellte, dass er jetzt gar nichts dagegen hätte, sich aufs Ohr zu hauen. Der Tag war sehr lang gewesen und die Nacht davor war auch lang – und mit recht viel Action verbunden – gewesen.  
    „Marck ist tot. Ian ist weg. Ganga sind plattgemacht. Ich weiß nicht, was du davon hältst, aber da es keine Pizza gibt, bin ich dafür, wir pennen jetzt.“ Sie drehte sich um und begann wegzugehen, was Quent zu der Frage führte, ob sie wieder beabsichtigte zu verschwinden. Oder es zu versuchen.  
    Er traute ihr durchaus zu hier einfach in die Nacht hinein zu verschwinden.  
    Aber wenn das ihr Plan war, dann war sie immerhin wohl noch nicht ganz bereit den auszuführen. Stattdessen durfte er zuschauen, wie sie einen Pfeil aus einem recht breiigen Ganga herauszog. Und dann noch einen und noch einen. Selbst aus der Entfernung und in dem Halbdunkel sah er, wie an den Pfeilspitzen unterschiedlich große Klumpen von Gangahirn klebten.  
    Zoë schüttelte sie ab, als sie ihre Pfeile einsammelte und als er sich näherte, sah er, wie sie die Pfeilspitzen in das Wasser tauchte, das sich in einer Delle im Dach eines Autos gesammelt hatte. „Okay“, sagte sie, als sie sich zu ihm umdrehte. „Lass uns einen Platz zum Übernachten finden.“  
    „Okay“, erwiderte er und ließ seine Stimme sanfter werden. Und vergaß total – erlaubte sich es zu vergessen – seinen Zorn auf sie, seine Enttäuschung, darüber, dass sie ihn heute früh hatte reinlegen wollen.  
    Nach einer kurzen Diskussion entschieden sie sich mit ihrem Humvee irgendwo anders hin zu fahren, hier in der Nähe. Nur für den Fall, dass Ian Marck zurückkam und ihnen das Fahrzeug klaute. „Ich weiß auch wo“, erzählte ihm Zoë und gab ihm Weganweisungen zu einer alten Kirche mit eingeschlagenen Fensterscheiben aus buntem Glas, etwa drei Kilometer östlich.  
    Das Chorgestühl oben auf der Empore würde ihnen eine Schlafstatt bieten. Außerhalb der Reichweite der Ganga, und er hatte auch schon ein Versteck für den Humvee gefunden: hinter einem ausladendem Fliederbusch. Innen drin war der Raum voll vom Echo ihrer Stimmen und dem Scharren ihrer Füße sowie dem leisen Kratzen der Krallen von kleinen Vierbeinern. Unter dem Laub schlängelte sich sogar etwas. Ein paar Fledermäuse schreckten hoch, flogen herein und hinaus, quer durch den Kirchturm. Zu beiden Seiten der kleinen Kirche fanden sich bunte Glasfenster, schmutzig und manchmal sogar noch vollständig erhalten, wodurch sich dann blaues, rotes, grünes und gelbes Licht ins Innere ergoss.  
    Eines dieser großen, runden, bunten Glasfenster sah von der hinteren Seite der Empore auf sie herab. Licht brach durch eine Szenerie mit Jesus und der Herde seiner Schäfchen. Irgendwie bereitete ihm die Vorstellung, dass sie sich in einer Kirche – egal wie alt und in welcher Verfassung die nun auch sein mochte – befanden, Unbehagen ... bei den Gedanken, die er einfach denken musste, als eine etwas schemenhafte Zoë ihr Trägerhemdchen abstreifte und ihre Hose zu Boden fallen ließ. Ganz besonders mit diesem schwachen Umriss von den freundlichen Augen des Jesus über ihm.  
    Quent hätte gern eine Schale Wasser gehabt, um sich Gesicht und Hände zu waschen, ja eigentlich alles von Kopf bis Fuß, verdammt. Nach der Hitze des Tages und dem Staub und dem Dreck, der ihnen auf ihren Schleichwegen durch alte Gebäude begegnet war, fühlte er sich ein wenig schmuddelig.

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