Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
die kraftvolle Wölbung eines sehr muskulösen Bizeps, die sich unter dem Laken abzeichnete.
Eine Schulter. Sie hatte Lust auf eine verdammte Schulter .
Aber das lag daran, dass sie wusste, was da noch mit im Paket war.
Zoë war es jetzt noch wärmer geworden. Zeit, einen Ort zur Morgenwäsche zu finden. Sie wusste, dass hier ganz in der Nähe ein Bach war. Vor etwa drei Jahren war sie schon einmal in dieser Kirche untergekommen und erinnerte sich noch an die Umgebung.
Ein Blick auf Quent bestätigte ihr, dass er immer noch schlief, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wie er es schaffte so tief zu schlafen. Selber wachte sie bei der kleinsten Veränderung im Wind auf, oder wenn sie ein Ganga-Stöhnen vernahm. Aber wie oft war sie aufgestanden und war gegangen, ohne dass es ihm aufgefallen war?
Sie gab Acht ihn nicht aufzuwecken, aber ließ ihre Sachen dort liegen, damit er wüsste, sie war nicht dabei, noch einmal zu verschwinden – nicht dass ihr wirklich etwas daran lag, was er nun dachte, aber sie wollte nicht, dass dieser Intelligenzbolzen sich wehtat, sollte er Anstalten machen sie die Strickleiter hinunter zu verfolgen. Zoë zog sich die Shorts an, griff sich ihren kleinen Seifenbehälter und verließ die Kirche. Der Pfad, den sie langging, führte sie durch einen Friedhof voller überwucherter Grabsteine mit einem rostigen Eisentor.
Der Bach war genau da, wo sie ihn in ihrer Erinnerung vermutet hatte. Ob er schon hier gewesen war, als die Kirche noch Besucher hatte und die Häuser in der Nähe bewohnt gewesen waren, wusste sie nicht.
Kühl und sauber, das Wasser fühlte sich einfach himmlisch an. Sie zog sich aus und wusch ihre Kleider mit der mitgebrachten Seife und legte sie dann zum Trocknen über einen Strauch. Dann schritt sie ins Wasser hinein, das – bei genauerer Betrachtung – eher ihrer Definition von einem kleinen Fluss denn einem Bach entsprach. Obwohl die Strömung nicht sehr stark war, reichte ihr das Wasser in der Mitte bis knapp unter die Brüste.
Sie tauchte unter und ließ sich von der Strömung dahintreiben. Ließ sich von dem Wasser reinwaschen, von ihrer Müdigkeit und dem nagenden Gefühl von Leere in ihr. Als sie ihre Augen öffnete, war sie stromabwärts von ihrer Kleidung gelandet und zwischen den Baumwipfeln konnte sie den Glockenturm der Kirche sehen, wo sie und Quent übernachtet hatten. Und in der anderen Richtung, noch weiter weg, konnte sie die Kirchturmspitze der anderen Kirche erblicken, wo Quent letzte Nacht die Scheinwerfer von dem Truck gesehen hatte.
Zoë machte eine schnelle Wendung, so dass sie nicht mehr auf dem Rücken dahintrieb, und schwamm gemächlich wieder stromaufwärts, genoss es den sanften Widerstand des Wassers zu spüren und wie ihre langen Muskeln sich dagegen streckten. Sie passierte den Strauch, wo ihre Kleider hingen, und ihr Herz setzte kurz aus, als sie sah, dass Quent dort eingetroffen war und Anstalten machte sich zu ihr zu gesellen.
Sie lächelte insgeheim und tat, als hätte sie ihn nicht bemerkt und tauchte ab. Als sie unter Wasser noch weiter stromaufwärts schwamm, stellte sie sich das Gefühl von zwei glitschigen Körpern aneinander vor, die sich in der warmen Sonne ineinander verschlangen. Keine schlechte Idee: den ersten Tag vom Rest ihres Lebens so zu starten.
Ganz und gar nicht schlecht.
Sie tauchte wieder auf und schaute gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie Quent mit einem flachen Kopfsprung in den Fluss glitt, wobei sein blasser Arsch kurz im Sonnenlicht aufblitzte. Zoë lächelte wieder, nur zu sich selbst, und tauchte erneut unter. Er würde sie schon einholen. Und das war schon der halbe Spaß an der Sache.
Sie glitt mit langen, festen Zügen im Wasser voran, spielte mit ihm, indem sie sich nicht einfangen ließ und auf Abstand machte, und gelangte immer weiter den Fluss hinauf ... wusste, wie süß und entspannend es gleich sein würde, sich abwärts treiben zu lassen. Und als sie sich umdrehte und kurz Luft holte, sah sie es – sie.
Verfluchte Scheiße. Weiße Finger, halb verkrümmt, die Handfläche nach oben, die aus dem hohen Gras am Ufer herausragten.
Zoë keuchte und verschluckte sich fast an dem Wasser, das ihr in den Mund lief, und schwamm dann rasch zum Ufer.
Ihr erster Eindruck war gleich gewesen, dass es sich hier nicht um jemanden handelte, der einfach ein Sonnenbad nahm. Planschend stieg sie ans Ufer, hatte völlig vergessen, dass sie
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