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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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war. „Oh mein Gott. Mein Gott, er hat mir gesagt, du seist tot . All diese Jahre lang ... hat er mir gesagt, du seist tot! “  
    Zu Zoës großer Überraschung erhob sich Quent da und stand nun über der Elite-Frau. Sein finsterer Gesichtsausdruck hatte sich nicht aufgelockert und er legte jetzt die Hände an die Hüften, als er auf sie hinunterschaute. „Er hat angenommen, dass ich tot bin. Was er sicher nicht getan hat, war mir die gleichen Optionen anzubieten, die sie dir offensichtlich angeboten haben.“ Seine Stimme war eine Ohrfeige aus Ekel und Verachtung.  
    Er schaute ungerührt zu, als Marley sich etwas besser aufrichtete, aber selbst Zoë konnte sehen, dass sie zu schwach war, um auf die Beine zu kommen. Sie hielt weiterhin die Hand ins Wasser und Zoë ging auf, dass es etwas damit zu tun haben musste, wie sie ihre Kraft wiedererlangte. Sie musste Wasser berühren, aber nicht trinken?  
    „Wobei, ganz nebenbei gesagt“, fügte Quent frostig hinzu, „ich ihm gesagt hätte, er könne mich am Arsch lecken, hätte er mir den Vorschlag gemacht. Dann hätte ich ihn verdammt nochmal getötet , bevor ich zuglassen hätte, dass er tut, was er getan hat.“ Er trat an Marley heran und zog sie etwas unsanft auf die Beine.  
    Zoë, die den Ganga entgegentrat, ohne mit der Wimper zu zucken, wäre fast selber zurückgewichen, als sie den Hass in seinen Augen erblickte.  
    „Mein Gott, Marley, ich kann es fast nicht ertragen dich nur anzuschauen.“ Seine Stimme zitterte.  
    Das hier war ein anderer Mann. Nichts an ihm – sein Gesichtsausdruck, seine Körperhaltung, seine Stimme und seine Einstellung – erinnerte auch nur im Geringsten an die Zärtlichkeit, die sie letzte Nacht an ihm beobachtet hatte, als er da auf dem Geländer der Empore seine Hand auf ihre gelegt hatte. Nichts wies darauf hin, dass es der gleiche Mann war, der sie zärtlich küsste, oder der Mann, der derbe Witze riss, um sie ins Bett zu kriegen, oder der Mann, der sie in der Bar in Envy mit den Augen gevögelt hatte.  
    Dieser Mann hier zitterte vor mühsam beherrschter Gewalt und Wut. Und hier und jetzt jagte er ihr gerade mehr Angst ein als Raul Marck, Ian Marck oder jeder andere Fremde, den sie je gesehen hatte.  
    Stille herrschte zwischen ihnen und wurde lediglich von dem beruhigenden Rauschen des Wassers und einem Vogelruf unterbrochen.  
    Nun denn. „Leck mich doch, Quent Fielding“, spuckte Marley zornig aus und tat einen Schritt weg, um ihn anzusehen. „Einen Dreck weißt du davon, was passiert ist und wie ich hierher gekommen bin.“  
    Fielding? Zoës Augenbrauen zogen sich zusammen.  
    „Aha. Und genau deine Geschichte zu hören kann ich kaum erwarten“, sagte er. Seine Stimme war schneidend. „Ich würde liebend gerne deine Ausrede hören, warum du eine von denen geworden bist.“  
    Marley schwankte ein bisschen und obwohl Quent sie festhielt, verriet sein Gesicht keinen Funken Mitleid oder Empathie für ihre Schwäche. Plötzlich drehte er sich zu Zoë um und bohrte diese wütenden blaugrünen Augen in sie, als wäre sie jetzt auch auf seiner Arschlochliste gelandet.  
    Nun, zur Hölle mit ihm. Sie richtete sich gerade auf und hob das Kinn an.  
    „Ich brauche einen Ort ... einen sicheren Ort. Dein Versteck. Wo auch immer du hingehst, wenn du...“  
    Zoë schüttelte schon abwehrend den Kopf. Scheißgarantiert nicht. Diese Fremde da kam ihr nicht ins Haus. „Vergiss es.“  
    Quent schüttelte den Kopf. „Zoë“, sagte er und seine Stimme war eine Spur – eine Spur – weicher geworden. „Das hier ist wichtig.“  
    „Du hast gesagt, es ist eine lange Geschichte“, sagte sie widerborstig, schleuderte ihm die Worte wieder ins Gesicht. „Zu lang und zu kompliziert, als dass ich sie verstehen könnte, ist doch so.“ Ihre Hände waren ihr nun an die Hüften gewandert und sie starrte ihn wütend an.  
    „Gott verflucht nochmal, Zoë. Ich muss mich für eine Weile verstecken.“ Seine Augen waren jetzt ganz bei ihren und hinter dem Zorn und dem Ekel erhaschte sie einen Blick auf den Mann, den sie gekannt hatte. Und dann auch noch aufblitzende Verzweiflung. „Das hier ist mein – mein Raul.“  
    Scheiße. Zoë presste die Lippen zusammen und knirschte mit den Zähnen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, starrte wütend zu Marley, die auf Quents Finger starrte, die ihren Arm wie Schraubstöcke fest umklammert hielten, und sagte schließlich, „okay. Aber der da verbinden wir die Augen.

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