AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen
gibt, die historisch getrennt entstanden sind. Im Zeitalter des Internets brauchen wir aber nicht mehr so viele. Außerdem wird das Verändern von Systemen immer teurer und häufiger nötig. Das ist ganz sinnlose Mehrfacharbeit.
Schauen Sie erst einmal, wo es viele gleichartige Strukturen gibt:
Die Städte haben viele eigene Systeme für alles: Grundbücher, Standesämter, Vormundschaftsgerichte etc. etc. etc.
Universitäten haben eigene Verwaltungen für jeweils genau das Gleiche.
Krankenkassen leisten sich eigene Verwaltungssysteme.
Energielieferanten oder Telecoms haben eigene Abrechnungssysteme.
Die Steuerbehörden beginnen sich langsam zu ordnen, wir bekamen dazu ja eine einheitliche Steuernummer.
Etc. etc. – alle Firmen, Institutionen, Behörden, Gemeinden haben ganz eigene Systeme.
Die Computersysteme für Einwohnermeldewesen, für Apotheken, Reisebüros oder Finanzämter könnten im Prinzip jeweils zu einer einzigen Infrastruktur verschmolzen werden. In einem zweiten Schritt könnten die Systeme sogar zusammenarbeiten!
Es wird noch lange dauern, bis diese Strukturen optimal zusammenarbeiten und auf ein effizientes Maß zusammengeschrumpft sind. Das Zusammenlegen und Zusammenarbeiten der Strukturen ist aber nicht aufzuhalten, weil das dauernde Verändern der Strukturen viel zu teuer ist. Alle Strukturen wurden vor einigen Jahren auf den Euro umgestellt, alle auf ein vierstelliges Jahresdatum zum 1. Januar 2000. Diese gewaltigen Veränderungen bescherten den Beratern und Computerfirmen ganze Sonderkonjunkturen.
Heute (2009) müssen Banken zum Beispiel die Abgeltungssteuer bei Kapitalerträgen in ihre Systeme integrieren. Jede Strukturreform dieser Art muss in den Systemen abgebildet werden. Wenn es Hunderte parallele Systeme gibt, dann eben Hunderte Male in der gleichen Weise. Das ist eine gigantische Verschwendung. Noch mehr Beispiele für teure Systemveränderungen:
Die Einführung des Gesundheitsfonds erfordert das Ändern aller Krankenkassensysteme.
Ein Arzt verschreibt Aspirin von Bayer, aber die Krankenkasse hat ein Großabnahmeabkommen zum Beispiel mit ratiopharm, eine andere Krankenkasse mit XYZ und so weiter. Wenn der Patient das Rezept bei der Apotheke vorlegt, muss er eine hohe Zuzahlung leisten oder er muss das Großabnehmermedikament seiner eigenen Krankenkasse nehmen, was den gleichen Wirkstoff hat wie das verschriebene. Jetzt muss der Apotheker erst im Computer nachschauen, was er bei diesem Patienten dieser Krankenkasse herausgeben soll – statt des Medikaments, das der Arzt verschrieben hat. Die Verträge der mehreren Hundert Krankenkassen bei Tausenden Arzneimitteln ändern sich aber täglich!
Die vielen Hundert Energieunternehmen versuchen, nur so viel Strom zu erzeugen, wie sie genau verkaufen. Wenn sie zu viel erzeugen oder zu wenig, dann verkaufen oder kaufen sie die Differenz an andere oder von anderen Stromerzeugern an der Strombörse. Nun braucht jedes kleine Unternehmen eine eigene Abteilung für Computer-Energiehandel. Dazu braucht man gewiefte Experten, die sehr teuer sind. Es gibt gar nicht so viele davon wie kleine Energieerzeuger. Deshalb müssen sich die Erzeuger bald zusammenschließen, weil die Struktur zu teuer wird.
Alle Banken und Versicherungen haben in der Vergangenheit sündhaft teure Systeme für ihre Transaktionen gebaut. Die müssen nach jedem Tarif, jedem Gesetz, jeder Änderung des Internetrechts umgebaut werden. Sie werden nach Hackerangriffen sicherer gemacht. TAN s gibt es nun nur über Handy etc. Soll nun jede Volksbank und jede Sparkasse, jede für sich bei allem immer nachziehen?
Weil das zigfache Ändern zu teuer ist, müssen die Unternehmen die großen Systeme gemeinsam aufbauen und sie gemeinsam betreiben. Erinnern Sie sich an meinen Vater, der sich den Mähdrescher nicht mehr alleine leisten konnte? Erinnern Sie sich, dass ein Mähdrescher für einen Bauern ein totales Überinvestment bedeutet, weil der Mäher ja für ein ganzes Dorf ernten kann? Genauso reichen die Systeme immer auch für viele Unternehmen gleichzeitig aus.
Ein Amazon, ein eBay, ein Google reicht ja im Prinzip. Ein Standesamt, ein Autonummernvergabesystem, ein Finanzamtsystem, ein Banksystem reicht im Prinzip für alle. Ein Krankenkassensystem, ein Computersystem für Apotheker, das automatisch X herausgibt, wenn der Arzt Y für einen Patienten bei Kasse Z verschrieben hat.
Die Systeme, die alles können, sind für die kleinen Sparkassen, Krankenkassen oder
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